Hallo Turista,
auch ich war 2 Wochen (nur) auf Kuba, als elendiger Pauschaltourist - und kann mich nur anschließen: wenn man mit offenen Augen und Ohren durch die Weltgeschichte läuft, sich Gedanken darüber macht was man sieht und hört oder anderweitig mitbekommt kann man sich auch ein Bild machen.
Natürlich nicht so ausgeprägt und detailliert wie die, die häufig dort sind, private Kontakte über Jahre pflegen - aber das kann man doch wohl keinem vorwerfen, das man das nach 2 Wochen wohl kaum auf die Kette kriegt. Irgendwann haben die ja auch mal angefangen. Naja.
Auch mein Urlaub war leider vom Wetter beeinträchtigt, die erste Woche nur dunkle Wolken (ausser am Dienstag direkt nach unserer Ankunft), dann mal viel Regen und in der zweiten Woche hatten sich die Wolken von Beta (der alles schön in den Norden schickte und den Himmel zuziehen ließ) verflüchtigt und das Wetter war prima.
Da ich alleine unterwegs war konnte ich nicht - nein, wahrscheinlich wollte ich auch nicht so viel auf eigene Faust machen. Ich habe eine Tagestour St. Clara, Cienfuegos und Trinidad gemacht, war mit dem Hotelbus in Havanna und dankbarerweise hatte sich die Busbegleiterin als Guide angeboten, das war prima für den Informationsgehalt und mein Spanisch
Katamaran mit Delfinen war mein Traum und das hab ich auch gemacht, ein sehr schöner Tag.
Ich weiß nicht, ob ich noch mal hinmüsste, wenn, dann nicht Varadero, auch für mich war es das erste Mal Kuba und daher auch das bekannteste der Urlaubsziele erste Wahl - muss man sich aber nicht für schämen.
Ich hätte nicht mitbekommen, dass die Leute nur im Hotel waren, ausser solchen, die schon häufiger dort waren und vielleicht wirklich mal nur am Strand liegen wollten. Wäre mir persönlich zu weit, aber das muss ja jeder selbst entscheiden.
Ich finde es einfach auch ein Vorurteil, dass man als Pauschi so rein gar nix mitbekommt, trotz der guten Tipps die auch ich von Juanito bekommen habe wäre es schon schön, wenn man anerkennen könnte, dass nunmal Reisen auf eigene Faust nicht jedes Menschen Sache sind.
Da wird sich gefreut über ein Feedback zum ersten Urlaub und gleichzeitig wird einem mitgeteilt, dass man ja sowieso nix mitbekommen und gesehen hätte.
Auch wenn ich als alleinreisendes weibliches Wesen nicht allzuviel allein unternehmen konnte glaube ich einiges über land und leute erfahren zu haben (zumindest auch darüber, was mich in dem Moment interessiert hat und was ich erfragen konnte), weil ich weder blind noch taub noch ignorant bin.
Leider hat der Tourismus wohl wie in jedem anderen Land, das hauptsächlich in diesem Sektor seine Einnahmequelle hat und in dem Leute immer bereit sind Angestellte zu "überfüttern" wie Juanito es in einem anderen Thread nannte dazu geführt, dass einige (!) es voraussetzen. Dies mag eine Problematik sein, die natürlich hauptsächlich in touristisch attraktiven Orten vorkommt, aber es teilweise schon seltsame Blüten getrieben.
Aber so ist es eben: die Touristen, die vor 20 Jahren dort waren und noch an jeder Ecke die Offenheit der Kubaner kennengelernt haben, haben der jüngeren Generation "beigebracht" zu fragen, zu erwarten, dass man verteilt und dalässt. Die älteren fand ich auch sehr freundlich und offen, ohne eine große Erwartungshaltung.
Juanito hat einerseits Recht, dass man mit dem Verteilen von Kulis, Süßigkeiten u.ä. die "Bettelei" fördert, andererseits find ich es nicht schlimm, wenn man Leute kennenlernt denen etwas zukommen zu lassen, in welcher Form auch immer. Das tun doch wohl die meisten und auch die Kubaexperten oder?
Wenn Kinder natürlich an der Straße stehen und Familien ansprechen mit dem Wortlaut "Ich WILL das T-shirt deines Sohnes, JETZT" - naja, find ich schon heftig.
Wenn Zimmermädchen sich mit dem Techniker unterhalten (weil sie glauben, dass man kein Wort versteht), dass man ja selten Geld hinlegt, eher schon mal ne Handcreme, Creme fürs Kind, Zahnpast oä und der daraufhin läppisch erwidert "Ja, die armen Touristen" - vergeht mir auch die Lust noch irgendwas hinzulegen.
Aber das sind die Konsequenzen des Tourismus. Wo fängt man an und wo hört man auf?
Soviel erstmal dazu, nicht jeder Pauschi sitzt nur im Hotel, in 2-3 Wochen kann man nicht ein Land, ein Volk, ein ALLES kennenlernen und trotzdem kann man mit Erfahrungen, Erkenntnissen und Erlebnissen nach Hause fahren, die einen in welcher Form auch immer beeinflussen werden.
Mein Hauptgedanke ist im übrigens auch ähnlich wie deiner, wir jammern schon auf hohem Niveau hier...
In diesem Sinne
Lg, Hatty