Das Problem ist nicht das Produkt, sondern die Produktbeschreibung:
Auch wenn den Anbieter Schauinsland möglicherweise nicht die alleinige Schuld am bisherigen Desaster um Hondaafushi trifft, so wundere ich mich doch, dass man dort aus dem bisherigen Schaden nicht klug geworden ist und weiterhin konsequent am bisherigen Geschäftsmodell festhält. Hondaa ist nun auch für April wieder kurzfristig buchbar und die Hotel - und Inselbeschreibung wurde nicht an die Realitäten angeglichen, so dass auch weiterhin Kunden vorfreudig das Paket buchen, was sie letztendlich in dieser Form nicht bekommen.
Wäre ich Marketingmanager beim Reiseveranstalter, sähe meine aktuelle Angebotsbeschreibung folgendermaßen aus :
"Die Hotelanlage auf der kürzlich erst eröffneten Malediveninsel Hondaafushi besticht durch großzügige Bungalows, die sich in direkter Strandlage befinden. Dass sich der Pool und die benachbarte Bar aktuell noch in der Fertigstellungsphase befinden und dass noch einige Details in Arbeit sind, wurde bei der Preiskalkulation berücksichtigt, so dass dieses neu entstandene Urlaubsresort für maledivenverhältnisse derzeit noch recht preisgünstig buchbar ist. Das für Schnorchelfreunde nur schwer erreichbare Hausriff ist gut geeignet für Freunde des Tauchsports, welche vor Ort durch das Team der renomierten Tauchschule von Werner Lau ( in Fachkreisen auch dä Werner genannt ) optimal betreut werden. Der weitläufige Strand lädt zu ausgiebigen Strandspaziergängen am kristallkarem Wasser ein."
Ich bin mir sicher, dass eine Produktbeschreibung in dieser Form die Quote der gewünschten Umbuchungen, Stornierungen und Negativbewertungen deutlich senken würde. Gleichzeitig würde wohl die Kundenzufriedenheit, als die Zufriedenheit der Mitarbeiter von SIL (die sich mit unzufriedenen Kunden auseinadersetzen müssen) merklich ansteigen. Womöglich könnte sogar das bisherige finanzielle Desaster für den Reiseveranstalter ein wenig abgemildet werden. Der bisher gute Ruf von SIL ist sicherlich nicht unbegründet, leidet aber nun zunehmend durch die dortige Abteilung "Malediven".