In der Reisebeilage der WAMS fand ich heute einen süffisanten Beitrag über die Malediven, der mich nachdenklich macht, weil wir uns durchaus vorstellen können, dort einmal Urlaub zu machen.
Da berichtet die Verfasserin des Artikels zunächst über die positiven Seiten der Malediven, sofern man sie so empfindet: Luxus pur, ein Resort noch luxuriöser als das nächste, vollverglastes Unterwasser-Restaurant, komplett abgeschottetes Wellness-Dorf, frisch geharkter Strand, selbst wenn man gerade noch darüber gelaufen ist, Transport der 20 m vom Anlegesteg zum Resort mittels Golf-Guggy, persönliche Butler und und und...
Dann aber auch (ich zitiere wörtlich): ...Nach einer halben Stunde kommen wir heil an im "Banyan Tree Resort" auf der Mini-Insel Vabbinfaru. Dort wartet bereits das Personal mit feuchten Tüchern und Kokosnüssen mit Strohhalmen-genau so, wie man sich das immer vorgestellt hat. Und sobald der neue Gast den Landesteg betritt, setzen sie ein enormes Lächeln auf und sprechen im Chor: "Welcome to paradise!"......
Aber zurück zu den wirklich wichtigen Dingen. Zum Beispiel zu der Frage: Was tue ich zuerst? Ein abendliches Bad im Meer nehmen?Oder die Dusche im halboffenen Bad ausprobieren? Oder lieber gleich das romantische Candlelight-Dinner auf dem eigenen Steg einnehmen? Manchmal macht es einem das Leben wirklich nicht einfach.
Bis zum nächsten Abend hat man indes sämtliche Optionen durch. Und hier stellt sich dann doch die Frage, was man eigentlich den lieben langen Tag machen soll. Wahrscheinlich findet deshalb in der Regel täglich ein "Paradise-Sunset-Cocktail-Empfang" statt. Der hat es in sich, denn weil die Malediver muslimisch sind und keinen Alkohol trinken, scheinen sie sich nicht über die gängigen Mischungsverhältnisse im klaren zu sein. Nach dem Cocktailempfang stellt man sich jedenfalls überhaupt keine Fragen mehr...
Nach zwei Tagen und dem üblichen Inselprogramm ist man so hinüber vom Glanz des Glücks, daß man sich beim abendlichen Sunset-Cocktail fragt, ob es ein Leben ohne eigene Teilnahme daran eigentlich gibt und ob das Sinn macht. Nach vier Tagen und der Ankunft auf der dritten Insel, Kunfanadhu mit dem "Soneva Fushi"-Resort scheint die Antwort zu lauten: es macht keinen. Die Leichtigkeit des Seins kann tatsächlich unerträglich sein..."
Meine Frage: Ist es auf den Malediven wirklich so langweilig wie hier beschrieben? Welche Erfahrungen haben unsere Malediven-Urlauber diesbezüglich gemacht?