• caro1963
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    geschrieben 1173999178000

    Hallo, ich bitte um Info, wer sich im Ausland einen Ausschlag (allergische Reaktion) nach einer Henna-Tätowierung geholt hat. Es würde mich interessieren, wie die Allergie verlaufen ist. Meine beiden Kids hatten eine, wobei die meiner Tochter - nach 2 Jahren - immer noch als oberflächliche Hautveränderung leicht zu sehen ist. Das war in der Dom.Rep. in Bayahibe bzw. am Dominicus Beach.

    Gruß,

    Caro

    Caro
  • portvendres
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    geschrieben 1174524608000

    Hallo Caro, hatte zwar weder eine Henna-Tätowierung, noch einen Ausschlag nach einer solchen (wie auch?), aber vielleicht kann ich Dir mit einer Info helfen:

    Für ein Henna-Bild benötigt man Farben, die sich relativ lange auf der Hautoberfläche erhalten. Normalerweise unterliegt die Haut einer ständigen Erneuerung aus der Tiefe und die obersten Hornschichten werden kontinuierlich abgeschilfert. Ein einfach aufgebrachtes Bild würde also, ähnlich wie eine Kugelschreiberzeichnung, spätestens nach 1 Woche (auch ohne Waschen ;)) wieder verschwunden sein. Daher muss man eine langfristige Strategie entwickeln: Um die Hornhautbarriere zu durchbrechen, wird den Farben ein sogenannter Lösungsvermittler zugegeben. Das typische Produkt ist DMSO (Dimethyl-Sulfoxid), das die Hautbarriere durchlässig macht und alle anderen Umgebungssubstanzen durch die Schutzschicht mit in die Tiefe bringt. Damit kann man also einen Pigmentfarbstoff auch ohne Nadel in tiefe Gewebeschichten vordringen lassen (eigentlich fast wie eine echte Tätowierung, aber eben nur FAST, denn der Transport endet in der Basalschicht (Bildungszone)der Haut - die echte Nadeltätowierung geht tiefer). Normalerweise wird der Farbstoff dann natürlich auch wieder an die Oberfläche gebracht (und verschwindet so), aber der Weg ist weiter und das Tattoo hält länger (war ja auch teuer, oder?).

    Während der langen Kontaktzeit in der TIEFE können Farbbestandteile mit dem Immunsystem in Verbindung getreten sein und eine allergische Reaktion ausgelöst haben. In den Henna-Farben sind ganz unterschiedliche, komplexe Moleküle versammelt, oftmals Metallverbindungen von Chrom und Cadmium, die für die intensive Farbe sorgen und ein hohes allergenes Potential beeinhalten. Diese Spätfolgen der Reaktion sieht man jetzt noch nach Jahren.

    Tipp: Abwarten, die verzögerte allergische Reaktion wird langsam verblassen und eine makellose Haut hinterlassen. Als Test kannst Du mal ganz begrenzt eine kortikoidhaltige Salbe auf die Stellen auftragen - nach 5-7 Tagen ist alles verschwunden, kommt aber wahrscheinlich wieder, deshalb ist dies keine Therapie-Empfehlung! Und bitte keine weiteren Henna-Bilder - jede neue Exposition macht die Reaktion schlimmer.

    Hoffe, ich konnte Dir verständliche Info zukommen lassen, sonst melde Dich einfach mal - viele Grüße aus dem Norden von Jörn

  • MollyBea
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    geschrieben 1174684189000

    Das problematische an Henna Tattos ist nicht das erwähnte DMSO, sondern ein anderer Zusatz, der stark allergisierend wirkt. Dieser Stoff heißt para-Phenyldiamin (PPD). Leider ist es so, dass eine einmal aufgetretene Allergie/Überempfindlichkeit in der regel ein Leban lang anhält und bei wiederholtem KOntakt auch ganz schlimme Reaktionen provozieren kann. Das kann bis zu bleibenden Hautveränderungen und Narbenbildung führen.

    Die zuständige Bundesoberhehörde (www.bfr.bund.de) hat in diesem Zusammenhang Pressemeldungen herausgegeben. Bitte dort per Suchfunktion recherchieren als Stichwort sollte Henna Tattoo einige Treffer ergeben.

    Mein Rat: Finger weg von den Tattoos, auch wenn sie als "harmlos" angepriesen werden und ja auch wirklich nett aussehen.

    Tipp: je dunkler das verwendete Henna ist umso wahrscheinoicher ist ein Zusatz von PPD!

    Beate

  • portvendres
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    geschrieben 1174736283000

    Genau so ist es! Letzlich weiß man natürlich nie ganz genau, welcher Inhaltsstoff die allergische Reaktion ausgelöst hat, aber einer der Farbstoff-Bestandteile war es auf jeden Fall. (DMSO ist der Lösungsvermittler für die Farbstoffe, nicht das Allergen!). Und da es sich um eine zellbedingte Immunreaktion (verzögerter Typ IV) handelt, ist jedenfalls mit einer lebenslänglichen Sensibilisierung zu rechnen - also: Nie wieder Henna-Farbstoff auf die Haut! Die empfohlene Seite zum Bundesinstitut für Risikobewertung kannte ich noch nicht - echt klasse! Grüße von Jörn

  • godspeed
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    geschrieben 1179689997000

    Habe eine Freundin, die sich im Urlaub auch ein Hanna-Tattoo machen hat lassen,und sie verträgt keine Haarfarben mehr. Wenn das Mittel direkt auf die Haut kommt, schwillt sie schon an. Also bei ihr gibt es kein Haare färben mehr, Wimpern + Augenbrauen auch nicht, da kommt die Allergie noch schlimmer raus. Leider geht es auch nicht mehr weg bei ihr.

    we are ready to take off
  • claudia3232
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    geschrieben 1179693969000

    Hallo !

    Hatte zwar noch kein Henna Tatoo, doch den Inhaltstoff kenne ich nur zu gut. Die allergie geht leider nur mit Kortisonbehandlung weg.

    falls deine Freundin es noch nicht weiß in zukunft muß sie auch aufpassen , mit dem Tattoo hat sie sich eine Pheny-Allergie zugezogen. Der Stoff ist nicht nur in Haarfärbemittel drin, sondern auch in Handcremen, Gesichtscremen, Fotoentwicklern, Hustenzuckerl, gewisse Lebensmittel, in Gummi ( nicht den ihr jetzt alle denkt ;)) :

    Bei mir äußert sich die Allergie mit Tupferl an den Händen und eben auf der Kopfhaut und es juckt.

    Haarefärben geht bei mir schon muß nur 2 Tage vor dem Färben meine Medi´s nehmen.

    lg claudia

  • Biggi37
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    geschrieben 1181737199000

    Hallo!

    Das gleiche Problem hatten wir in Ägypten.

    Meine Tochter(damals 9) und ihre Freundin (6)

    hatten sich im Hotel so ein Tatoo machen lassen.

    Die Freundin meiner Tochter fing nach kurzer Zeit heftig an zu weinen, weil sie Schmerzen hatte. Daraufhin hat ihr Vater vom Hotel eine Arzt rufen lassen.

    Die Kleine bekam sofort ein Antibiotikum, wodurch es sehr schnell besser wurde.

    Kurz nach unserem Urlaub kam dann ein Fernsehbericht über die nicht ungefährlichen Tatoos im Ägypten.

  • TDSCC
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    geschrieben 1181902551000

    Zur Erzeugung eines schwarzen Farbtons wird der Henna-Lösung oder -paste, die ohne Zusätze je nach Konzentration rote bis dunkelbraune Farbtöne hat, häufig Paraphenylendiamin (PPD) beigegeben. Dieser Zusatz kann Allergien auslösen, die sehr schmerzhaft sind und deren Abheilung teilweise sehr lange dauert. Durch das bei der Bemalung gewollte Eindringen der Farbe in die obere Hautschicht und den in der Regel hohen Anteil an PPD kann sich die allergisierende Wirkung besonders gut entfalten. Die Allergie äußert sich in Form von Juckreiz, Rötung und Bläschenbildung, teilweise verbunden mit starkem Brennen auf der Haut.

    Während eine Henna-Bemalung üblicherweise nach zwei bis vier Wochen wieder spurlos verschwindet, dauert das Abheilen der allergischen Symptome oft mehrere Monate, in Einzelfällen sogar länger als ein Jahr. Tritt eine Sensibilisierung gegen PPD ein, kommt es auch bei sonstigen Kontakten mit dem Stoff zu allergischen Hautreaktionen. Da PPD in vielen Alltagsgegenständen wie schwarz gefärbtem Leder, Fahrradgriffen, Gummischläuchen oder sogar dunklen Strumpfhosen eingesetzt wird, bedeutet die dann notwendige Kontaktvermeidung eine starke Beeinträchtigung. Auch die Berufswahl kann stark eingeschränkt werden, weil bei einer Sensibilisierung gegen PPD und ähnlichen Farbverbindungen die Ausübung von Berufen wie Chemie- und Fotolaborant, Friseur, Drucker, Forst- oder Landwirt unmöglich werden kann.

    Da die Verwendung von Henna-Produkten ohne Zusätze im Einzelfall nicht sichergestellt ist, sollten Urlauber gründlich abwägen, ob sie das mit der Henna-Bemalung verbundene Risiko eingehen möchten.

    In unserem tunesischen Hotel im letzten Jahr wollte unsere Tochter (7 Jahre) auch gern eine Henna-Bemalung. Daraufhin haben wir uns ausgiebig mit dem jungen Mann unterhalten, welcher uns davon lieber abgeraten hat (in ihrem Alter), da es doch bei einzelnen Menschen weh tun kann und man dies vorher nicht abschätzen kann (warum kann es weh tun?). Ich hatte auf jeden Fall Achtung davor, dass der junge Mann nich tnur seine Geschäfte machen wollte

    "Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt."
  • Jonabona98
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    geschrieben 1182162566000

    Der Delfin auf dem Oberarm unseres Sohnes ist inzwischen 4 Jahre alt!!! :disappointed:

    Gemacht wurde das Tatoo damals in einer Hotelanlage in Hurghada.

    Es war eine furchtbare Entzündung durch die allergische Reaktion entstanden, die noch längere Zeit mit Kortison behandelt werden musste.

    Gruß

    Jonabona

  • muecke1401
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    geschrieben 1182704278000

    hallo

    unsere Tochter hatte von ihrem Tattoo aus der Türkei auch noch lange Spass :?

    Nachdem es erst hier in D so richtig anfing, jucken- nässen- schmerzen, sind wir zum Doc. Die farbe war nach 2,5 Monaten weg, aber in der Form voll gerötet und gepockt zu sehen.

    Es half eine Antibiotische Salbe.

    Nach 2 Jahren war dann endlich nix mehr zu sehen.

    Seitdem steht da ein Verbot für Hennatattoos.

    Ein Jahr vorher hatte sie null Problemo mit einem Tattoo- gemacht in Spanien.

    Zumindest sind wir hier auf die abziehbaren umgestiegen.

    LG Mücke

    Ich bin eine Frau. Daraus ergibt sich das Geburtsrecht, bei Bedarf meine Meinung zu ändern ;-)
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