Durchsetzung der AGBn oder Zufriedenheit der Kunden. Was ist wichtiger?

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1181603449000

    Warum werden zum Beispiel immer wieder Pauschalurlauber zu völlig überbuchten Hotels hingekarrt? Was ist das für ein erbärmlicher Informationsfluß in Zeiten, in denen alle Welt miteinander vernetzt ist!? Wenn es schon keine Informationsflüsse zwischen Hotel, Veranstalter, Reisebüro und Urlauber gibt, die man eigentlich verlangen müßte, warum werden dann nicht die/der Reiseleiter/in und der Busfahrer, die die Urlauber in die Hotels bringen sollen, angewiesen, die jeweiligen Hotels vorher anzurufen, ob es Überbuchungen gibt.

    Da karrt man die Leute dann lieber stundenlang durch die Prärie auf der Suche nach leeren Betten! Ich werde nie begreifen, wie Urlauber so etwas mit sich machen lassen. Aber die AGB sagt ja aus, daß der Veranstalter seine organisatorischen Defizite auf dem Rücken der Urlauber austragen darf. Und so lange das so ist, wird sich wohl daran nichts ändern.

    Jedem, der es wagt, Regreßforderungen wegen entgangener Urlaubsfreude geltend zu machen, werden ein paar lächerliche "Kröten" angeboten, wenn er insistiert, hält man ihm die AGB vor die Nase. Und dann ist Ende der Durchsage!

    Es wird allerhöchste Zeit, daß noch viel mehr Urlauber sich das nicht mehr gefallen lassen und auf die Barrikaden steigen.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1181603992000

    Ja Sina,

    ausschließlich Negativ-Meldungen sind nicht in Ordnung, auch nicht diese WISO-Geschichte im Forum. Meine Meinung: es wird nur nach negativen Erlebnissen gefragt, weil positive Erfahrungen selbstverständlich, ergo langweilig sind.

    Regenbogen-TV lebt von den Negativ-Meldungen.

    Allerdings stehen genug Happy-Holiday-Sendungen gegenüber, in denen man nur blauen Himmel und Super-Strände sieht. Hält sich also die Waage.

    Und hat mit den AGB auch nichts zu tun.

    Du sagst: der Urlauber wehrt sich.

    Ich meine: er tut es nur selten- zu selten -, mit vielen Dingen wie Flugzeiten hat er sich abgefunden - er ihm werden die AGB entgegen geschleudert: unverbindlich.

    Sina, in keiner Branche gibt es solch flexible AGB wie bei Reisen.

    Kaufe ich ein Auto und bestelle ein schwarzes, kann man mir kein grünes liefern.... kaufe ich eine Waschmaschine X, kann man mir nicht Y liefern.

    Der Urlauber möchte Fluggsellschaft X, fliegt aber dann mit Y; er hat Hotel A gebucht... leider überbucht... er bekommt Hotel B.

    Naja, er hat ja das Recht, zu reklamieren, er kann Abhilfe fordern.

    Schöne Ferien - eine Mogelpackung???

  • Sina1
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    gesperrt
    geschrieben 1181604036000

    Nun, die Kommunikationsmöglichkeiten sind sicherlich bekannt - das heißt aber nicht, daß die Infos, die man dort bekommt, auch zutreffend ist. Was willst Du machen, wenn der Hotelier sowohl der Zentrale des Veranstalters als auch dem Reiseleiter und dem Busfahrer tausendmal bestätigt, daß die Gäste ihre gebuchten Zimmer bekommen und dann stellt sich an der Rezeption heraus, daß der Vertragspartner schlicht und ergreifend eine falsche Aussage getroffen hat?

    Spontane Reaktion: Hotelier kräftig in den Allerwertesten treten, Mehrkosten für Reklamationen komplett von der Rechnung abziehen, notfalls Vertrag mitten in der Saison kündigen - und wohin dann mit den hunderten für den Rest der Saison gebuchten Gästen :shock1:? Wie schon gesagt - machmal wedelt der Schwanz mit dem Hund...

    Mosaik/Peter hatte die Mentalitätsgeschichte in diesem Thread schon sehr gut erläutert, von daher erspare ich es uns, das ganze zu wiederholen.

  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1181604641000

    Sina,

    es wurde ja schon wiederholt gesagt, dass die Hoteliers schuld an Überbuchungen sind.

    Gegenüber der Urlauber setzen die VA ihre Rechte durch.

    Dein Statement impliziert, dass die Veranstalter ihre Rechte gegenüber der Hotels nicht wahrzunehmen wissen...

    Aha.

  • ADEgi
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    geschrieben 1181605094000

    Hallo zusammen,

    das Problem mit den Überbuchungen ist fast immer vom Hotelier verursacht. Dies liegt aber auch an den Reiseverträgen. Viele Veranstalter können in den Hotels noch kurzfristig Zimmer zurückgeben. Da diese Zimmer dann leer stehen würden überbucht der Hotelier das Hotel nach seinen Erfahrungswerten. Nur so kann er leben und nicht immer ist dies böse Absicht. Kommen dann aber doch mehr als erwartet beginnen die Probleme.

    Derzeit habe ich sogar eine Gruppe (Hochzeit) die umquartiert wurde. Hier wird die Kundin allerdings eine ordentliche Reklamation verfassen, da die Zimmer schon vor über neun Monaten bestätigt wurden. Einzig glückliche Zufälle verhnderten hier den Supergau.

    Zum Thema Kommunikation noch etwas. Ich habe es innerhalb eines Jahres erlebt, daß selbst Deutschlands größter Veranstalter über zwei Wochen für eine Anfrage für Sizilien, und mehr als eine Woche für eine nach Bangkok gebrauch hat. Beide endeten übrigens mit einer Absage.

    Die tolle Kommunikation nützt also nichts, wenn sie keiner bedient.

    Gruß

    Berthold

  • Sina1
    Dabei seit: 1087171200000
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    gesperrt
    geschrieben 1181605870000

    @ Erika:

    Natürlich wissen die Veranstalter, wie sie die vertraglich festgelegten Pflichten von einem Hotelier einfordern können. Aber was bringt es, wenn der Hotelier darauf pfeift? Ok, dann wird der Vertrag halt gekündigt. Und wohin dann mit den hunderten Gästen, die das betreffende Hotel in der laufenden Saison schon gebucht haben? Finde da mal vergleichbare Alternativen, womöglich noch in der Hauptsaison :shock1: Mal ganz abgesehen davon, daß hunderte Gäste dadurch verärgert werden, daß sie leider wg. Vertragsunstimmigkeiten nicht in ihr gebuchtes Hotel können.

    Den Rest hat Berthold schon sehr zutreffend erläutert.

    Ich fasse kurz zusammen: Verträge sind schön und gut - ob sie auch eingehalten werden, hängt sehr von der Mentalität und vom Willen der Vertragspartner ab...

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1181606519000

    Ja, Sina, was Erika eben schrieb, habe ich auch noch nie verstanden. Haben die Reiseveranstalter kein Qualitätswesen? Warum können sie sich nicht gegen die Hoteliers durchsetzen? Der Hinweis von mosaik auf Mentalitätsunterschiede kann doch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden.

    Wenn in der Industrie ein Lieferant andauernd seine Termine nicht einhält, fällt er durch das Qualitätsprüfungsraster und wird zukünftig nicht mehr als Lieferant berücksichtigt. Seine Ausrede, er habe halt eine andere Mentalität als der Kunde, könnte dort höchstens zu einem Heiterkeitserfolg führen.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1181606577000

    ADEgi,

    seeehr interessant. Deine Information widerspricht allem bisher Gelesenen. Im Hinblick auf die Storno"gebühren". Die Veranstalter können Zimmer kurzfristig stornieren - der Urlauber, der beim Veranstalter gebucht hat, jedoch nicht...

    Je mehr ich in diesem Thread lese - und auch lerne - umso mehr finde ich das Geschäftsgebaren der Branche zum :disappointed: ... fragwürdig.

    Ich sag´s mal so: immer noch viel zu viele Leute, die sich DAS gefallen lassen.

    Gebühren setze ich übrigens in Anführungszeichen, weil es eine Anmaßung der Veranstalter ist... Gebühren dürfen nur staatliche Organe erheben. Ein ständiges Ärgernis, wenn Hinz & Kunz "Gebühren" erheben, die keine sind...

  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1181606975000

    @'Sina1' sagte:

    @ Erika:

    Natürlich wissen die Veranstalter, wie sie die vertraglich festgelegten Pflichten von einem Hotelier einfordern können. Aber was bringt es, wenn der Hotelier darauf pfeift? Ok, dann wird der Vertrag halt gekündigt. Und wohin dann mit den hunderten Gästen, die das betreffende Hotel in der laufenden Saison schon gebucht haben? Finde da mal vergleichbare Alternativen, womöglich noch in der Hauptsaison :shock1: Mal ganz abgesehen davon, daß hunderte Gäste dadurch verärgert werden, daß sie leider wg. Vertragsunstimmigkeiten nicht in ihr gebuchtes Hotel können.

    Den Rest hat Berthold schon sehr zutreffend erläutert.

    Ich fasse kurz zusammen: Verträge sind schön und gut - ob sie auch eingehalten werden, hängt sehr von der Mentalität und vom Willen der Vertragspartner ab...

    Ich fass´ es nicht! Verträge, die der Veranstalter mit den Hoteliers hat, sind null und nichtig - auf Verträge, die der Veranstalter mit dem Urlauber hat, besteht der Veranstalter...

    Ein Grund, dass das Reiserecht ins BGB aufgenommen wurde.

  • Sina1
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    geschrieben 1181607795000

    @ Salvamor: Selbstverständlich gibt es auch bei den Veranstaltern ein Qualitätswesen. Und das greift auch durch - keine Frage.

    Sicherlich stehen nach Saisonende etliche Verträge von Veranstaltern mit Hoteliers auf der Kippe bzw. vor dem Aus - auch aufgrund des Einwirkens vom Qualitätswesen. Es werden durchaus Konsequenzen gezogen! Und? Juckt das den Durchschnittshotelier? Nö! Dann kommt halt der nächste Veranstalter an die Reihe...

    Aber was bringt das den Gästen, die in der laufenden Saison vor "verschlossener Tür" stehen bzw. gelegentlich unter Overbooking zu leiden haben oder vor Reisebeginn informiert werden, daß die vertragliche Leistung leider nicht erbracht werden kann? Klar, sie haben Regressansprüche, werden kompensiert, können bei Vorabinfo noch kostenlos stornieren oder umbuchen und bekommen in 99,9% der Fälle höherwertige Alternativen angeboten. Dennoch sind diese Aktionen mit unnötigem Stress und Aufwand für die Gäste verbunden. Muß sicherlich nicht sein, ist aber manchmal einfach so. Ein Hotel ist eben keine nach EU - Normen gefertigte Waschmaschine, sondern ein echtes Individuum, in dem Menschen arbeiten. Und wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht...

    @ Erika: Diskutiere mal mit einem kenianischen/tunesischen/ägyptischen/venezolanischem/etc. Hotelier das BGB. Der lacht sich schlapp... ;) Was kümmern den deutsche Gesetze?

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