Denke schon, daß Du Deine Informationen auf Erfahrungswerte stützt,
aber insgesamt ist mir die Schuldzuweisung an die Hotels zu
einseitig. Privat gebucht war mein Zimmer immer frei.
Denke schon, daß Du Deine Informationen auf Erfahrungswerte stützt,
aber insgesamt ist mir die Schuldzuweisung an die Hotels zu
einseitig. Privat gebucht war mein Zimmer immer frei.
Klar - die Privatbuchungen zahlen schließlich auch deutlich mehr als die Vertragspreise der Veranstalter
... aber je nach Buchungsweg auch weniger als beim Veranstalter.
Sollte in diesem Umstand etwa ein Grund für das
geschilderte Verhalten der Hoteliers liegen?
...ich glaube schon, daß Hoteliers ihre Zimmer am Ende an den verkaufen, der ihnen - Vertrag hin, Vertrag her - am meisten zahlt.
Und wenn da plötzlich eine privat zahlende Reisegruppe erscheint, dann interessiert den Hotelier ein bestehender Vertrag so viel wie der berühmte Kaffeesack, der in Casablanca umfällt. Dann wird das Hotel kurzerhand dem Reiseveranstalter, mit dem man einen Vertrag hat, als überbucht gemeldet.
Aber ich glaube auch, daß das nur einen Teil des Problems abdeckt.
Nicht nur die großen Ketten, sondern mehr noch die vielen kleinen mittelständischen Hoteliers verkaufen ihre Kontingente wohl gleich mehrfach an die Veranstalter, um sicherzustellen, daß die Hütte auch wirklich voll wird.
Aber gerade da sehe ich die Aufgabe der Veranstalter, vor Ort im Rahmen von Audits (oder wie man das so nennt) kritisch zu hinterfragen, wie die Belegungssituation wirklich ist.
Aber: so lange man sich bei durch Überbelegungen verursachten Problemen die Reisegäste über die AGB vom Hals halten kann, wird man sich mit den Hoteliers nicht anlegen.
Alles eine Sache der Vertragsgestaltung, ist man versucht, zu sagen. Warum müssen eigentlich die Verträge zwischen Hotelier und Veranstalter zwingend nach ausländischem Recht abgeschlossen werden? Haben die Veranstalter so wenig Macht, daß sie sich von den Hoteliers deren Bedingungen aufzwingen lassen müssen?
Hier ist die Vereinbarung von saftigen Poenalen angesagt, wenn der Hoteliers seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Oder sind die Hoteliers wirklich in der Vorhand? Gibt es gar viel zu wenige Hotels?
das mit der Überbuchung liegt auch klar am Veranstalter. Ich hatte mit meinen noch nie eine Überbuchung, die hinterfragen da schon. AGB hin oder her!
Wenn ich von Bekannten höre, ich buche günstig, aber kalkuliere ein Restrisiko mit ein. Mein Ding wär das nicht!
Aber viele Menschen buchen billig und wissen gar nicht, auf was sie sich da eigentlich einlassen.
Wenn ich mir die Besitzverhältnisse manches Veranstalters ansehe, frage ich mich nicht, warum ausl. Recht und der Hotelier das sagen hat!
Weiß von einer Hotelgruppe, mit der ich mich etwas näher beschäftigte, dass der seine Hotels nur noch anmietet, um schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können.
LG
Die Philosophie mancher Veranstalter, alles aus einer Hand
anzubieten, vom Flug über den Transfer bis hin zur
Unterbringung im ketteneigenen Hotel hat ja nicht
gegriffen und gerade die Großen der Branche
rudern hier zurück. Nicht zuletzt durch die
rasante Entwicklung des Internets.
Kraftakte als World-Player haben Unternehmen wie Daimler
schmerzvoll hinter sich. Die Reiseveranstalter
konsolidieren sich derzeit zumindest europaweit.
Jetzt scheut man wahrscheinlich Investitionen,
um solche Mißstände wie Busfahrer und Reiseleiter,
- die ja heute häufig fremdbestimmt sind -
suchen freies Hotel ( wie Trommeln im Urwald)
auszuschalten und beispielsweise durch
modernste Kommunikation ( Einbindung aller
Partner, natürlich auch aller Vertragshotels,
in ein eigenes Intranet ) in Zukunft zu reduzieren.
Einerseits, wie heute üblich, verschlanken.
Was ja nichts anderes bedeutet, als mit
weniger Mitarbeitern auszukommen und
andererseits deutlich effektiver werden.
Aber wie bereits gesagt, das ist mit
immensen Kosten verbunden und
scheidet für manche mittelständische
Anbieter da wohl von vornherein aus.
Also wird weiterhin vieles, was schiefläuft,
auf dem Rücken der Kundschaft ausgetragen werden.
Wenn es dennoch so ist, daß der Großteil der Kunden
problemlos seinen Urlaub verbringt, dann dürfte
gerade das Abstellen von Mißständen und
die kundenfreundlichere Ausgestaltung von AGB's
in der Zukunft ja wirklich kein Problem sein.
Hallo zusammen,
es wundert mich, daß das mit den Hotelzimmern nicht bekannt ist. Das Problem und das größte wirtschaftliche Risiko der Veranstalter liegt ganz klar bei den Flügen. Sicher gibt es auch bei den Hotels fest gebuchte Zimmer, die nicht zurück gegeben werden können.
Es gibt auch nicht zu wenige Hotels. Das Problem ist vielmehr, daß gut nachgefragte Hotels auch eine gute Marktposition haben. Die Tatsache, daß kaum Individualbucher von Überbuchungen betroffen sind liegt daran, daß dieser in der Regel vor Ort deutlich mehr bezahlt. Das kann aber immer noch weniger sein, als der Veranstalter verlangt.
Wen würdet Ihr also umquartieren. Der der am Meisten zahlt, oder der der am wenigsten Zahlt? Gleichzeitig verlangen stark nachgefragte Hotels auch eine Abnahme von Zimmern in der Nebensaison, um überhaupt Zimmer in der Hauptsaison zu bekommen. Umgekehrt ist es das selbe.
Geschäftsmodelle gibt es hier sicher noch eine ganze Menge, aber das ist auch ein Thema für die Einkäufer vor Ort. Nahezu jeder Hotelvetrag dürfte individuell sein. Man muß ja nur mal die Anzahl der Gäste der Veranstalter durch die Anzahl der vom Veranstalter insgesamt angebotenen Hotels teilen. Hier kommen garantiert interessante Zahlen heraus. Transparenz wird es aber hier nie geben können.
Der Kunde hat letztendlich die Wahl zwischen Veranstaltern mit hohen Stornokosten, aber dafür besserer rechtlicher Absicherung, oder individuellen Reisen ohne diese Absicherung, aber eventuell mit anderen Vorteilen. Ich persönlich zahle gerne mehr, oder riskiere Stornokosten für einen Urlaub, bei dem ich mich um nochts kümmern muß.
Gruß
Berthold
mit Sub`s wird im Pauschalbereich seit eh und jeh gearbeitet. Meist werden ausländische Subunternehmen, wie beim Ausflug der Busunternehmer abgeschöpft, da man ja mehr Geld in dt. Hand belassen möchte und die Verantwortung vor Ort abwälzt.
Andererseits stelle ich bei Premiumanbietern fest, dass auch gerade hier der Kunde im Mittelpunkt steht und nicht die AGB`s. Hier wird viel auf dem Rücken der MA ausgetragen.
Aber wo ist das nicht so?
Ein börsennotiertes Unternehmen, ob Daimler oder TUI, hat immer das Problem, 2 Seiten zu bedienen.
Läufts mal nicht nach Wunsch, wird ein Wirtschaftsberater herangezogen.
Was macht der als erstes, um zu sparen? Personalkosten!
Immer das gleiche Spiel!
Salva hat den Thread m.E. auch sehr geschickt eröffnet. Im Grunde läuft es wieder auf den Vergleich Pauschal-Individual hinaus.
Ich sehe durch diese Zweigleisigkeit aber auch Vorteile, dass sich im Pauschalbereich, gerade im unteren und mittl. Segment, die Unternehmen mehr ins Zeug legen müssen.
Hier greift der alte Spruch:
"Konkurrenz belebt das Geschäft"
@'salvamor41' sagte:
Haben die Reiseveranstalter kein Qualitätswesen? Warum können sie sich nicht gegen die Hoteliers durchsetzen? Der Hinweis von mosaik auf Mentalitätsunterschiede kann doch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden.
Wenn in der Industrie ein Lieferant andauernd seine Termine nicht einhält, fällt er durch das Qualitätsprüfungsraster und wird zukünftig nicht mehr als Lieferant berücksichtigt. Seine Ausrede, er habe halt eine andere Mentalität als der Kunde, könnte dort höchstens zu einem Heiterkeitserfolg führen.
Lass mich meine Antwort höflich fachlich so formulieren: einem Hotelier in Kenya ist es das-was-wir-am-Klo-lassen-egal, ob wir hier in Österreich oder Deutschland Probleme mit Überbuchungen haben oder nicht.
Reiseveranstalter versuchen sehr wohl mit Klauseln in ihren Verträgen mit den Hotels dagegen anzugehen. Es gibt auch Veranstalter, die bei extremen Überbuchungen diese Hotels aus ihren Katalogen nehmen.
Nur dann findet sich ein anderer Veranstalter, der diese Erfahrung noch nicht gemacht! oder der Kundendruck ist trotz Überbuchungen so groß, dass der Veranstalter das Hotel nicht herausnehmen kann.
Und zum Thema Mentaliätsunterschiede, lieber Freund hier im Netz, das habe ich selbst als Reiseleiter mehrmals erlebt. Weißt du wie viel von so was wurscht es dem Hotelier eines 1-2-Fly Clubs war, dass es einen Tag lang nur Salat und keine Wurst und kein Fleisch gegeben hat, weißt du, was er zur im Katalog verschwiegenen Müllverbrennungsanlage 500 m neben dem Club meinte: "Ja wenn ich das gesagt hätte, hätte ich ja keine Kunden";
und dem indischen Hotel war es auch egal, ob meine Gruppe nochmals kommen will oder nicht.
Was ICH nicht verstehe, dass es nicht in die Schädel von mitteleuropäischen hochgeistigen Wesen eingeht, dass WIR hier die Abendländische Kultur mit hochstehendem Wissen repräsentieren und ein Großteil unserer Urlaubsländer, nun ich will jetzt nicht sagen, gerade mal das Mittelalter durchmacht, aber wenn Esel Wasserhebewerke in Ägypten betreiben, von einer "Qualitätsprüfenden Bevölkerung" zu sprechen, liegt doch auf der Hand.
Wenn man in Russland um einen Euro seinen Benzintank randvoll füllen kann und bei dir und bei mir grad mal einen Liter bekommt. Was glaubst du, denken dort die meisten Menschen: Ja, genau: bei den Mitteleuropäern ist doch das ... ein Klacks, die verkraften das schon.
Da lässt sich stundenlang schreiben.
Ich möchte aber nochmals wiederholen, dass mir sehr wohl bewusst ist, dass das grundsätzlich nicht das Problem des Kunden sein kann. Aber wenn ich gerade wieder von einem Reisebüro gehört habe, die eine Gruppe aus Bhutan mit Rückflugsverspätung von Bhutan nach Indien von einem Tag hatte und jetzt trotz einem ansonsten herrlichen Urlaub eine Klage am Hals hat - eben wegen den AGBs....- dann finde ich es einfach überzogen, dass weltweit alles am Schnürchen laufen muss.
Die Geschichte gibt mir übrigens auch recht, dass unser Denken deppert ist:
... Alexander der Große, scheiterte am Weltreich
... Rom scheiterte am Weltreich
... die Habsburger bracht net amal Europa z'samm
... Napoleon der Große brach sich sein Genick an Russland
... und unserer brauner Freund hat dort auch sein Schicksal besiegelt
aber wir, ja wir werden jetzt der Welt Qualitätsdenken zeigen. Reinhard Mey: Guck mal ach ne sieh mal da....Mann aus....
grinst morgendlich gut gelaunt
Peter
@ mosaik
Alles sehr nett und gefällig formuliert von unserem Peter und genau so charmant rübergebracht! Aber wenn ich Deinen Aufsatz mal schüttele und schaue, was da unten raus kommt, wird es ärgerlich, dann ist es gar nicht mehr schön. Denn im Grunde willst Du uns nur sagen: So wie es ist, ist es! Und es ist nicht zu ändern! Und es ist alles ok so! Und Du, Reisegast, hast Dich damit abzufinden oder wir nehmen Dich nicht mit!
Das alles sind wirklich nicht die Probleme der Kunden! Du sagst es!
Und fortwährendes Umverständnisbitten für die Unzulänglichkeiten der Pauschalreisebranche hinterläßt bei den Reisekunden inzwischen überhaupt keinen Eindruck mehr.
Die Geschäfte haben zu klappen! Ohne wenn und aber! Und sie haben nicht nur im Sinne der Veranstalter zu klappen, sondern in erster Linie im Sinne der zahlenden Kundschaft! Iich kann doch nicht auf der einen Seite die Kunden um Verständnis bitten, daß alle Fehler, die passieren, doch nur menschlich sind, und auf der anderen Seite der selben Kundschaft Geschäftsbedingungen aufs Auge drücken, die ihre Rechte einschränken und dem Veranstalter breite Spielräume lassen.
Ich übertrage mal die Verhältnisse in dieser Reisesparte auf Verhältnisse in der Industrie (da arbeiten übrigens auch nur Menschen!). Da bestellt ein Fabrikant bei einer Maschinenfabrik eine vorher gemeinsam genau spezifizierte Maschine. Dann sagt der Lieferant in seiner Auftragsbestätigung (sinngemäß): Ich werde Dir die Maschine liefern. Aber bei der Lieferzeit, der Ausführung des Korpus der Maschine, der Teilaggregate, der Getriebe, der Lackierung und schließlich auch der Leistungsfähigkeit behalte ich mir ausdrücklich Änderungen vor, da nicht sicher ist, ob meine Vorlieferanten das so. wie ich es bestelle, liefern. Diese Einschränkungen sind übrigens auch Bestandteil meiner AGB. Und entweder Du bist jetzt damit einverstanden oder wir lehnen die Annahme des Auftrages ab.
Wenn eine Maschinenfabrik damit durchkäme, würde man sagen:
Komfortable Situation! Aber völlig undenkar! Der Kunde würde seinen Lieferanten glatt für verrückt erklären!
Aber genau in solch' komfortabler Situation sind die Reiseveranstalter durch die Anwendung ihrer AGBn.
Es wird höchste Zeit, daß sich da was ändert!
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!