• InesZ
    Dabei seit: 1127692800000
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    geschrieben 1128516416000

    Ende August 2005 war das von uns über Schauinsland gebuchte Hotel überbucht. Schauinsland , so die Reiselietung vor Ort, war im Vorfeld nicht informiert. Ort Alcudia auf Mallorca, Hotel Prinsotel la Dorada. Wir wurden in einem anderen Haus untergebracht, Playa Garden, das einen vergleichbaren Leistungsstandard aufwies, allerdings weit ab vom "Schuss" lag, mit wenig Deutschem Publikum und anderem Konzept als das von uns gebuchte Haus.

    Wir haben uns die Situation vor Ort bestätigen lassen und nach Urlaubsende von Schauinsland nach offizieller Beschwerde eine Entschädigung erwartet. Wir waret nun schon 5 Wochen, hat jemand Erfahrung, wie lange Schauinsland für Beschwerdevorgänge benötigt.

    Im Übrigen ist das La Dorada für bewusste Überbuchung bekannt. Uns ist vor 4 Jahren ähnliches passiert, allerdings wurden wir da nur für einen Tag ausquartiert. Dummerweise haben wir angenommen, dass dies einmalig war, was für ein Irrtum...

  • mosaik
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    geschrieben 1128521099000

    War denn in der Beschwerde auch eine konkrete Forderung enthalten? Also ein Betrag in Euro oder Prozenten?

    Beschwerden sollten eigentlich innerhalb von vier Wochen erledigt werden, in Hochsaisonszeiten sollte man hier zwei bis drei Wochen mehr Zeitrahmen geben. Aber dann mal nachfragen.

    Gruß

    Peter

  • TvB
    Dabei seit: 1093478400000
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    geschrieben 1128525352000

    "Aber dann mal nachfragen"

    ... und unbedingt eine Frist setzen ! Ist denn wenigstens der Eingang Eures Schreibens bestätigt worden ?

  • InesZ
    Dabei seit: 1127692800000
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    geschrieben 1128534444000

    Danke für die Antworten,

    mein erstes Schreiben wurde prompt bestätigt, dann tat sich nichts mehr, nach 4 Wochen habe ich wieder angefragt, bisher keine Reaktion, der Hinweis mit der Frist und auch der zu erwartenden Höhe der Entschädigung gefällt mir gut,

    Danke Gruß

    Ines

  • Petruschka
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    geschrieben 1128586887000

    Hallo Ines!

    Wir haben dieses Erlebnis mit Neckermann Reisen gehabt. Tenerfiffa Südseite gebucht, Hotel übervoll und sollten auf die Nordseite verfrachtet werden. Darüber waren wir allerdings so erbost, dass wir einen rechten "Aufstand" dort gemacht haben. Wir liessen uns unser Geld noch auf der Insel wieder auszahlen und haben uns uns dann selbst um eine Unterkunft gekümmert. Ein kompletter Tag war natürlich versaut. Der restliche Urlaub hervorragend. Wir haben den Vorgang allerdings nicht weiter verfolgt, oder Entschädigung gefordert.

    Wenn Du jetzt noch einmal schreibst, solltest Du unbedingt eine Frist setzen, ich denke 10 bis 14 Tage wären angemessen. Die Höhe der Entschädigung solltest Du sowohl in Prozenten, als auch der Summe angeben. Hierzu gibt es im Netz viele gute Hinweise über die Höhe der Entschädigung. Wenn Du einen Experten zu Rate ziehen möchtest, ohne dass es Dich etwas kostet, kann ich die Seite Wer-weiss-was empfehlen. Für jede Frage eine kompetente Antwort.

    Ach ja, wir fliegen im Januar mit Schauinsland nach Fuerteventura...

    Viel Erfolg und viele Grüße

    Petra

    Immer wenn Du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
  • Hatty
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    geschrieben 1128874724000

    Hallo, mir ist dasselbe passiert, nur in der Türkei.

    Gebucht im Januar (!), und nun 10 Tage vorher die Absage. Naja, wenigstens hatte ich noch die Möglichkeit zu stornieren, da das Ausweichhotel nicht dem entsprach was ich wollte und ja das ursprüngliche Hotel so früh gebucht hatte, weil es mir im letzten Jahr sehr gut gefallen hat.

    Übrigens ein kurioser "Zufall": einen Tag vor der Mitteilung über die Überbuchung hatte ich per Mail im Hotel um die Reservierung eines bestimmten Zimmers gebeten... Wer weiß, hätte ich dies nicht getan hätte ich es wohl auch erst vor Ort erfahren.

    Nimmt aber arg Überhand in den letzten Jahren, diese Überbuchungspraxis, eigentlich schade, denn als Kunde fühlt man sich nur noch veräppelt.

    Wer ist eigentlich "Schuld" an diesen Überbuchungen? Fragt man das die Leute im Reisebüro, sind es immer die Hoteliers, aber sehen die nicht, dass sie sich damit einen Kundenstamm verprellen?

    Oder sind es doch die Veranstalter - die ja dann selbiges erreichen?

    Ich verstehe es einfach nicht. Sind davon eigentlich eher Frühbucher betroffen, die entsprechend weniger bezahlen und so nicht so rentabel sind?

    Sind wirklich ernst gemeinte Fragen, wenn ich in meinem Job immer wieder Sachen verkaufen würde, die es nicht gibt und der Kunde hinterher mit grüner statt mir blauer Farbe dastünde oder gar keine bekommt, ich glaub, ich wär arbeitslos...

    Liebe Grüße

    Hatti

  • mosaik
    Dabei seit: 1082419200000
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    geschrieben 1128933658000

    @'Hatty' sagte:

    Wer ist eigentlich "Schuld" an diesen Überbuchungen? Fragt man das die Leute im Reisebüro, sind es immer die Hoteliers, aber sehen die nicht, dass sie sich damit einen Kundenstamm verprellen?

    Oder sind es doch die Veranstalter - die ja dann selbiges erreichen?

    Ich verstehe es einfach nicht. Sind davon eigentlich eher Frühbucher betroffen, die entsprechend weniger bezahlen und so nicht so rentabel sind?

    Die Überbuchungen passieren fast ausschließlich durch das Hotel selbst: 10 Reiseveranstalter wollen das Hotel mit 100 Betten in ihren Katalog aufnehmen, jeder Veranstalter will aber 15 Betten haben. Da der Hotelier erst etwa vier bis sechs Wochen vor dem jeweiligen Ankunftstermin den tatsächlichen Verkauf* erfährt, gibt er allen 10 Veranstaltern die gewünschten 15 Betten (oder zumindest einen Teil). Es ist also von diesem Standpunkt aus egal, wie früh man bucht.

    Nun verkaufen aber tatsächlich alle ihre Kontingente - dann ist das Hotel überbucht. Jener Veranstalter, der die größte "Macht" im Hotel hat, bekommt seine Betten, die anderen haben das Nachsehen.

    * es wäre nicht verwaltbar, jede Woche jedem Hotel den Verkaufsstand zu melden. Natürlich melden Veranstalter besonders gute Auslastungen schon früher, aber da ja nicht alle Veranstalter gleich arbeiten, hat der Hotelier trotzdem nicht den tatsächlich verkauften aktuellen Stand frühzeitig parat.

    Beide Seiten stehen immer stärker unter Druck, noch günstiger anzubieten, noch mehr zu verkaufen. Zwangshaftplichtversicherung (Insolvenz), Kerosinpreis-Schwankungen (siehe Urteil, dass Erhöhung teilweise rechtswidrig sind...) und andere kalkulatorische Maßnahmen lassen eigentlich dem Veranstalter keinen Spielraum ohne nicht deutlich Mehrkosten auf den Endpreis zu schlagen.

    Die Hoteliers kämpfen sowieso schon seit längerem damit, Jahr für Jahr gleich wenig oder noch weniger für ihre Betten zu bekommen, wenn sie bei den Big Playern mit dabei sein wollen. Also haben auch die keinen Spielraum.

    Somit sind leer bleibende Betten das teurere Übel und man wird wohl in Zukunft noch stärker mit Überbuchungen rechnen müssen. Theoretisch gesprochen machen es ja alle Hotels und kein Veranstalter kann alle Hotels raus schmeißen.

    Ich möchte bei dieser Gelegenheit wieder einmal erwähnen, dass die Mehrheit der Pauschalreisen 2004 nicht wirklich wesentlich teurer waren als in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends (klingt doch gut, oder?). Das heißt, beide Seiten hielten die Preise stets möglichst unten, um noch mehr Passagiere - Gäste zu bekommen.

    Jetzt, sozusagen, auf "marktgerechtes Niveau" die Preise anzuheben, wäre wie die Faust aufs Auge und würde zehntausende Kunden wahrscheinlich vorübergehend von Urlaubsbuchungen abhalten (bei der Marktlage sowieso...).

    Irgendwie errinnert mich diese Entwicklung an: Made in China anstatt Handarbeit in der Schweiz: Reisefachleute werden immer weniger (bezahlt...), die Riesenunternehmen werden von Bankern geleitet (siehe TUI: im Vorstand kein Mitglied mehr aus dem Reisebürosektor, nur Banker...) und das angestellte Personal schlecht bezahlt und schlecht ausgebildet.

    Werden Privatgäste von den Hotels bevorzugt behandelt, weil man womöglich bei Ihnen einen höheren Zimmerpreis erlöst?

    Beispiel:

    Hotelpreis an privat: € 70.-- pro Person und Nacht

    Hotelpreis für Gruppe: € 50.-- pro Person und Nacht

    Hotelpreis an Reiseveranstalter mit großer Abnahme: € 30.-- pro Person und Nacht

    Wen würdest du mit offeneren Armen nehmen?

    Das mag eine mögliche Begründung sein. Möglich wäre auch, dass die Hotels, die du privat buchst gar keine Verträge mit großen Reiseveranstaltern haben (oder nur kleine Bettenkontingente dort hat).

    Gruß

    Peter

  • Petrajetset1
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    geschrieben 1128944868000

    Hallo Ines,

    bei Schauinsland ist das mit Mängeln so eine Sache. Du musst schon mehrmals nachfragen. Frist setzen nützt da gar nichts.

    Bei uns waren mehrere Nachfragen erforderlich, um dann nach ca. 6 Monaten eine Antwort zu erhalten.

    Mein Tip: Nie wieder Schauinsland!

    Petra

  • Hatty
    Dabei seit: 1124928000000
    Beiträge: 10
    geschrieben 1128967938000

    Hallo Peter,

    vielen Dank für deine ausführliche und einleuchtende Erklärung.

    So ähnlich hatte ich mir das gedacht, aber wenn man dann selbst betroffen ist und immer mehr solche Fälle im Freundes/Kollegen/Familienkreis mitbekommt fragt man sich schon ob es nicht ein absolutes Roulette wird, wenn es egal ist, wann man bucht, damit sein Interesse und ja auch die Zufriedenheit mit dem Haus/dem Veranstalter demonstriert und dann so etwas passiert.

    Da kann man ja gleich Bingo-Reisen buchen und auf viel Glück hoffen.

    Naja, nun hab ich eine schöne Alternative gefunden, mir einen Traum erfüllt und denke einfach: man kann aus allem schlechten noch was gutes machen, man muss für sich selbst persönliche Konsequenzen ziehen und vielleicht ist es für mich (11 mal Türkei in 5 Jahren) die erhoffte und immer wieder vorgenommene Chance, mal was anderes von der großen Welt zu sehen.

    In diesem Sinne

    viele Grüße

    Hatty

  • salvamor41
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    geschrieben 1129117969000

    @'mosaik' sagte:

    * es wäre nicht verwaltbar, jede Woche jedem Hotel den Verkaufsstand zu melden. Natürlich melden Veranstalter besonders gute Auslastungen schon früher, aber da ja nicht alle Veranstalter gleich arbeiten, hat der Hotelier trotzdem nicht den tatsächlich verkauften aktuellen Stand frühzeitig parat...

    [/quote]

    In diesem Zusammenhang ist ein Urteil (Az.: 504 C 909/05, Amtsgericht Hannover) interessant, das Gegenstand einer dpa-Meldung ist:

    "Wenn das gebuchte Hotelzimmer nicht zur Verfügung steht, muß sich ein Pauschalurlauber nicht einfach in ein anderes Hotel umquartieren lassen, sondern kann sich selber ein Ersatzhotel suchen. Für die Kosten muß der Veranstalter aufkommen. In dem Fall hatte der Kläger ein Clubhotel in der Türkei gebucht. Als bei der Ankunft kein Zimmer frei war, zog der Kläger für die gebuchte Woche in ein selbst gewähltes Hotel. Das sei auch sein Recht gewesen, urteilte das Gericht."

    Was meinst Du, Peter, was geschehen würde, wenn alle Urlauber ganz konsequent danach verfahren würden? Was meinst Du, wie schnell aktualisierte Verkaufsstandsmeldungen plötzlich doch "verwaltbar" wären? Die Veranstalter würden notfalls in einer konzertierten Aktion die Hotels dazu zwingen. Es ist auch überhaupt nicht einzusehen, wo in Zeiten, in denen die ganze Welt miteinander vernetzt ist, die Schwierigkeiten liegen sollten.

    So lange kein Druck seitens der Kunden ausgeübt wird, treibt man das Spiel "Überbuchungen" auf dem Rücken der Urlauber auf die Spitze. Da werden Urlauber vom Flughafen durch die Gegend gekarrt und erfahren erst am Hotel, daß dieses überbucht ist, obschon ein einfacher Anruf beim Hotel genügt hätte, das zu erfahren. Wo sind wir eigentlich?????? Was mutet man seinen Kunden eigentlich so alles zu??????

    Ein Umdenken wird erst erfolgen, wenn die Kunden das nicht mehr mitmachen und sich entsprechend schadlos halten (s.o.).

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
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