@Holginho - Ich bin Deiner Meinung und es ist mir klar, daß man nach Monaten nach einer Erkrankung und zudem im Ausland den endgültigen Beweis eines Zusammenhangs zwischen dem systematisch serviertem verdorbenem Essen wohl vor einem deutschen Gericht nicht führen kann. Deshalb ist das auch nicht mein Ziel. Ich habe diesen Mangel deshalb erwähnt, weil zahlreiche Gäste über einen längeren Zeitraum die gleiche Erfahrung gemacht haben und weil dies fast jeder nachvollziehen kann. Es geht uns ausschließlich um die Aufarbeitung des systematischen Wegschauens seitens der Verantwortlichen von den gemeldeten Mängeln, von den schon ein kleiner Teil ausreichen würde, um bei einem verantwortungsvollem Reiseveranstalter für die sofortige Absage der künftigen Reisen zu sorgen, bis die Mängel beseitigt werden.In der Lebenmittelbranche genügt es, wenn ein kleines Plastikteil in einem Jogurtbecher gefunden wird, damit bundesweit Millionen von wahrscheinlich nicht betroffenen Verpackungen zurückgerufen werden. Aber in einem Hotel erkranken monatelang Gäste aufrund von untragbaren hygienischen Zuständen und niemand schert sich darum? Jeder für sich meldete dies dem Reiseleiter, andere auch dem Reiseveranstalter und manche haben es hier im Forum geschildert. Das zieht sich wie ein roter Faden über Monate. Sicher wird niemand dahinter eine Verschwörung der sich untereinander nicht kennenden Reisenden gegen Alltours und andere vermuten, oder? Geholfen haben diese Berichte und Mängelrügen nicht. RTL habe ich am Rande erwähnt um zu zeigen. daß man auch bei einem unabhängigen Fernsehsender keinen A... in der Hose hat. Die Reisenden haben nicht verlangt, daß die Presse das Hotel ohne Beweise an den Pranger stellt, sondern daß das Urlaubsteam einen Besuch abstattet und das Geschilderte und Fotografierte mit eigenen Augen betrachtet und auswertet.
Man sieht also, daß man im Jahr 2016 selbst in einem EU-Land muterseelenallein auf sich gestellt ist.
Aufgrund der massiven Beschwerden seitens der Gäste und der ungewöhnlich hoher Unzufriedenheit unter dem Personal ist eine Situation entstanden, in der beide Seiten verstanden haben, daß sie ausgebeutet wurden. Die Mitarbeiter dieses Hotels erhalten ein so schlechtes Gehalt, daß wir es uns gar nicht vorstellen können, da wir für dieses 4-Sterne-Hotel westliche Preise zahlen. Die Mitarbeiter bekommen schätzungsweise die niedrigsten Löhne in der EU. Abgesehn von deren Ausbeutung sind auch diese Mitarbeiter wie die Hotelgäste an den hygienischen Mißständen erkrankt.
Deshalb werden wir diesmal anders vorgehen und dem Gericht Zeugen aus den Reihen des Hotelpersonals benennen.
Wärend es beim Mangel Hotelküche schwer nachzuweisen ist, daß das Essen verdorben war, wird ein Richter bzw. Gutachter leichter überzeugt, wenn Mitarbeiter Zeugnis über Zustände in der Küche ablegen und was die Folge von nicht vorhandenen Kühlräumen auf wiederaufgewärmte Speisen war (abgesehen davon, daß dies nach EU-Recht untersagt ist).
Es gibt Zeugen aus den Reihen der Gäste, die die Zustände im Restaurant bestätigen (von denen einige die gesundheitlichen Folgen trugen und noch tragen) UND Zeugen aus der Küche, die allesamt selbst einen Richter, der nicht kochen kann, versteht wie und was da abgelaufen ist.
Das gleiche Szenario gilt für den Medical-Point: Es gibt Patienten, die dort krank wurden. Nun gibt es auch Zeugen, die vom medizinischen Standpunkt aus erklären können, welche Zustände in diesem Hotel (Restaurant, Zimmerhygiene, Pool und Meer) geherrscht haben und welche Zusammenhänge sie aus ihrer professioneller Sicht sehen. Sie werden berichten, welche konkreten Maßnahmen sie den jeweligen Patienten empfohlen haben (z.B. Verzicht auf Fleischverzehr, Meidung des Hotelpools und des Meers etc.).
Mir ist bislang kein Fall bekannt, wo ausländische Mitarbeiter eines Hotels als Zeugen vor einem deutschen Gericht ausgesagt hätten. In unserem Fall haben die Mitarbeiter durch eine Zeugenaussage in Deutschland oder vor der Deutschen Botschaft keine beruflichen Nachtele zu befürchten. Die Saison ist vorbei, die meisten sind zu Hause und hoffen, daß dieser Schritt die deutschen Reiseveranstalter endlich dazu bewegen wird, in Bulgarien die von den Reisenden als selbstverständlich angenommene Standards in Sachen Hygiene zu gewährleisten, damit diese Gäste auch im nächsten Jahr kommen. Ganz im Sinne des Versprechens der "alltours Qualitätsgarantie" muß hier nur noch das Versprochene endlich in die Tat umgesetzt werden. Bezahlt dafür wurde bereits.
Jeder Manager mit Personalführung wird angesichts der hier im Forum veröfentlichten Kritiken über das unmotivierte Hotelpersonal aufschrecken. Das Personal ist für diesen Mißstand nicht verantwortlich, sondern die Hotelmanagement. Darauf maßgeblich Einfluß zu nehmen ist auch Sache des Reiseveranstalters, der dieses Hotel auswählt (ich erinneren an das Beispiel mit der Klobürste, die mindestens so alt war die das Hotel selbst). Wenn nichts hilft und das Hotelmanagement seine Aufgaben nicht erledigt, darf der Reiseveranstater eben ein solches Hotel nicht oder nicht mehr vermitteln. Die bereits anwesenden Gäste müssen woanders untergebracht oder gemäß der Alltours Qualitätsgarantie nach Hause gebracht werden. Neue Gäste dürfen erst gar nicht anreisen. Das nennt man Verantwortung.
Muß ich mich wiederholen, daß die Aussage des eigenen Reiseleiters von Alltours vorliegt, wonach es den Reiseveranstalter nicht interessierte, wie es im Hotel über Monate zuging und Belege existieren, daß Alltours trotz zahlreicher Warnungen seitens der Gäste es fahrlässig, möglicherweise vorsätzlich unterlassen hat, andere Gäste vor vertanem Urlaub zu bewahren?