Ein Außenstehender wird eine fremde Angelegenheit weniger interessant finden und den Erfolg geringer einschätzen als die Betroffenen, von den sich ein Teil nicht die Frage stellt, ob oder ob nicht. Mit Deiner Skepsis triffst Du aber den Nagel auf den Kopf und das erklärt, weshalb viele Betroffenen und Verantwortlichen das Geschehen hinnehmen und/oder wegsehen. Was letztendlich manche nur zur Bestätigung verleitet, so weiterzumachen.
Es sind wir Menschen, die das Leben um uns herum beeinflussen. Wir erschaffen Sachen und Leistungen, die anderen nutzen. Aber wenn sie den Nutzen verlieren, müssen sie nachgebessert oder vernichtet werden. Negative publicity betrifft nicht das Hotel (entweder wird es kernsaniert oder abgerissen) sondern richtet sich an den/die Reiseunternehmen mit der Frage, welches Glück ihnen gegönnt ist, ihre Kunden so zu täuschen bzw. wie lange noch.
Laßt uns nicht betreffend einer strafrechtlichen Beurteilung spekulieren. Sie ist nicht zu unterschätzen, denn unser Strafrecht ist nicht naiv oder blauäugig. Daß ein Presseunternehmen aus unbekannten Gründen nicht recherchiert hat, bedeutet nicht, daß die nächste Tür zufällt und wenn doch, gibt es Youtube, Facebook und Politiker, die sich um das Wohl ihrer Wähler kümmern. Die Geschädigten haben Zeit (und es geht hier explizit nicht um zivile Ansprüche, die jeder für sich innerhalb eines Jahres einklagen kann).
Wir haben es mit Gesundheitsschädigung zu tun; viele Menschen wurden über einen längeren Zeitraum einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt - aus purem finanziellem Interesse. Denn soviel steht fest, die schwerwiegenden Mängel traten irgendwann auf, wurden durch das Hotelmanagement nicht nachgebessert, den Verantwortlichen durch die Reiseleiter und Betroffene gemeldet, ohne daß für Abhilfe gesorgt wurde. Die Betroffenen veröffentlichten ihre negativen Erfahrungen auch hier im Forum, ohne daß die Verantwortlichen in irgeneiner Weise reagiert hätten, z.B. durch Warnung an die nachfolgenden Gäste bzw. anderweitige Unterbringung der Notleidenden. Es wurden jedoch in allen Fällen geringe Entschädigungen (100-500 Euro) gezahlt.
Falls Zweifel auftreten, ob man die "Bitte" des Reiseleiters an die wenigen, die er woanders untergebracht hat, nicht darüber zu sprechen, beweisen kann: kann man, denn mehrere unabhängige Zeugen sind in Deutschland und haben ein persönliches Interesse an Klärung, weshalb man sie getäuscht und ihre Gesundheit geschädigt hat.
Das läßt für mich keinen anderen Schluß als arglistige Täuschung und unterlassene Hilfeleistung zu. Allerdings wünsche ich mir jetzt nicht mehr über den Sinn oder Unsinn von Handeln zu schreiben, denn wenn man A sagt folgt meist B und darüber ist man sich in der Runde einig.
In dem Eröffnungsbeitrag von Sindy52 geht es darum, was sie (noch) machen kann und ich habe die Frage gestellt, was wäre, wenn Zeugen aussagen würden, daß sie bereits vor Sindy52's Ankunft exakt die gleichen Schicksale erlebt und an den Reiseveranstalter gemeldet haben. Sindy52 möchte Alternativen erfahren, wie sie (und andere Betroffenen) vorgehen können. Belegt anhand von konkreten Beispielen, dann und dann ist das und das passiert, das wurde eingeleitet und das war die Konsequenz. Das wäre perfekt im Sinne aller Betroffenen.
Ich möchte weder eine Rechtsberatung noch eine Anleitung, wie sich die Betroffenen über zu lang gekochte weiche Eier beschweren sollen und wie sie hier und da noch einen Fünfziger rausschlagen können. Wir brauchen Fälle, in den verschiedenen Reisegruppen in eine ähnliche Situation über Monate geraten sind und anschließend dem Reiseveranstalter Versagen nachgewiesen wurde. Es geht um Gesundheitsschädigung, nicht um Unannehmlichkeiten.
Man geht ja auch nicht zum Arzt um zu hören, daß man krank ist, sondern wie man gesund wird