Um das Thema von der Sicht einer Betroffenen zu beleuchten, hier ein Paar Original- Fakten. Meine Tochter wollte von Hamburg über Düsseldorf nach Varadero fliegen. Sie hatte für diese Urlaubsreise etwa 5 Jahre eisern gespart, da Ihr Lohn von den angebotenen 12,50 Euro weit entfernt ist ( natürlich nach unten ).
Das Flugzeug sollte um 7:30 Uhr starten. Am Vorabend um 22:00 Uhr erhielt sie von Holiday Check, über die die Reise gebucht wurde, eine Mail und SMS, dass sie sich aufgrund des angekündigten Streikes unverzüglich zum Flughafen begeben sollte. Etwa um 23:30 Uhr war sie dann in Hamburg und sass- besser stand bis 4:45 Uhr dort ,ohne dass sich irgend etwas bewegt hätte. Dann wurden für ca. 2000 Fluggäste 2 ( zwei) Check-In-Schalter geöffnet. Nach weiteren 3 Stunden in der Warteschlange hatte sie dann glücklich ihr Gepäck aufgegeben. An der überaus lahmen Passkontrolle scheiterte dann der Versuch, den um 2,5 Stunden verspäteten Abflug im Flieger zu erleben. Was für mich zu ernsten Bedenken führt, sind folgende Dinge:
- warum wurde das Gepäck ganz offensichtlich nicht in das Flugzeug verladen ?
- warum ignorierte das Personal höfliche Anfragen von Seiten der Fluggäste total ?
Haben diese Herrschaften die Übersicht verloren, wer letztendlich das Geld bezahlt, was sie haben wollen ? Und dafür soll es 14,50 Euro /STD als Belohnung geben ?
- warum wurden Fluggäste völlig sinnlos zum Flughafen bestellt ?
- warum haben sich die Reiseveranstalter, die in jedem Flughafen Büros unterhalten, nicht um ihre Fluggäste gekümmert ? Ist es in Deutschland schon zu viel verlangt, für einen Reisepreis über 2000 Euro ordentlich betreut zu werden ?
- was glaubt eigentlich VERDI, welche Sympathien für Ihre Streikenden bei derartigen Zuständen, wie sie in Hamburg Airport herrschten, noch eingefordert werden dürfen ?
Da wurden Familien mit kleinen Kindern und alte, gebrechliche Leute zusammengepfercht hinter imaginären Absperrungen , es wurde stupide per Funk durchgesagt, dass es aufgrund des Streiks zu Wartezeiten um 2 Stunden kommen könne- eine Lachnummer, auch wenn die meisten Fluggäste sehr finster lachten. Ein Bravo auch an unsere Medien, die dann beflissentlich nur solche Interviews von Reisenden gesendet haben, die noch lachen konnten.
Ich für meinen Teil kann nur eins sagen- es tut mir aufrichtig Leid, dass ich das Geld, welches ich lange Jahre als Gewerkschaftsmitglied bezahlt habe, nicht meiner Tochter geschenkt habe. Um Verständnis muss mich niemand mehr fragen.