• Miss_C
    Dabei seit: 1166054400000
    Beiträge: 788
    geschrieben 1170610417000

    @ chepri

    Genau so hatten wir das auch verstanden. Unser Reiseleiter sammelte zu Beginn der Reise von allen 10 Euro ein für die von dir genannten Leute – mit Ausnahme des Schiffs-Personals. Wir fanden diesen Betrag angemessen und waren auch froh, uns darum dann nicht mehr kümmern zu müssen.

    Für das Schiffspersonal sollte jeder das Trinkgeld am Ende der Reise in einem Kuvert an der Rezeption abgeben. Er nannte auch einen bestimmten Betrag, aber letzten Endes war es jedem selber überlassen, wie viel er in den Umschlag getan hat. In der Hoffnung, dass dieses Geld auch entsprechend verteilt wird (ob gerecht, kann ich nicht beurteilen) haben wir das dann auch so gehandhabt. Ich finde es nicht richtig, dass Personal, das „am Gast“ ist, immer wieder extra etwas zugesteckt bekommt, während die vielen dienstbaren Geister „im Hintergrund“ oft leer ausgehen.

    Der Reiseleiter bekam von unserer Gruppe, die zum Schluss noch aus 6 Personen bestand, ebenfalls ein gemeinsames Kuvert mit einem Betrag, auf den wir uns vorher geeinigt hatten und den wir für angemessen hielten.

    Eines möchte ich an dieser Stelle noch loswerden: Auch auf unserem Schiff wurde wahlweise AI angeboten, und es stellte sich heraus, dass es wirklich günstiger war, auch ohne übermäßigen Alkoholkonsum. Und trotzdem herrschte eine ruhige, angenehme „kultivierte und gepflegte Atmosphäre“, und kein Mensch hat morgens eine Liege reserviert. Das nur so am Rande – AI-Urlauber führen sich nicht zwangsläufig auf wie der letzte Husten. Aber bitte, ich möchte hier keine neue AI-Diskussion entfachen. Du hast viel mehr Erfahrung mit Nilkreuzfahrten als ich, und deine Bedenken sind sicher berechtigt. Es lag mir nur auf dem Herzen, meine eigene positive Erfahrung zu schildern. Es soll sogar AI-Urlauber geben, die sich auch noch für anderes interessieren als für das günstigste AI-Angebot. ;)

    Nichts für ungut....

    LG Conny

    6.-23.12.2010 Kuala Lumpur + Kata Noi :-)))
  • chepri
    Dabei seit: 1148342400000
    Beiträge: 3475
    gesperrt
    geschrieben 1170668010000

    Hallo conny,

    du hast natürlich recht, und bestimmt ist so manches, was ich zum Thema AI auf Nilschiffen schreibe, nicht auf alles und jeden anzuwenden. Wahrscheinlich kommt es eben von meinen persönlichen schlechten Erfahrungen, und dass der Mensch im allgemeinen ja immer den Hang hat "Ja früher war alles besser". So wie Du den Verlauf mit Einsammeln von Bakschisch bechrieben hast, ist es vollkommen korrekt und sauber. Ich vermute aber mal, du warst auch nicht gerade mit einem der Schnäppchenveranstalter auf Reisen.

    @Barbara:

    Die Kutschenfahrer in Edfu sind zum großen Teil ein ganz besonders schlimmer Haufen. Diverse Reiseveranstalter fahren deshalb und auch weil die Klepper oftmals wirklich in einem bemitleidenswerten Zustand sind, jetzt auch mit Bussen oder Taxen von der Anlegestelle zum Tempel. Wenigstens gibt es, seit man den Tempeleingang an die jetzige Stelle verlegt hat, ordentliche Stellplätze dort. Früher hielt man mitten in der Stadt und der Trubel und die Hektik (beim Aussteigen aus der Kutsche haben dich schon fünf Souvenierverkäufer am Wickel gehabt) hat so manchen den Besuch dieses herrlichen Tempels verleidet.

    Gegen die Aufdringlichkeit, die auch so mancher Tempelwächter an den Tag legt, hilft eigentlich nur eins: Mit dem Hinweis auf den Reiseleiter das Ganze ignorieren. Wird´s zu schlimm, mit der Touristenpolizei drohen, denn deren Aufgabe ist es auch, für die "Sicherheit vor Bakschischjägern und Souvenierhändlern" zu sorgen. In aller Regel hilft das wirklich sehr schnell. Nur muss man halt auch verstehen, wenn immer weniger Leute bereit sind, ihre Trinkgeldpauschale vorab dem Reiseleiter zu geben, dann hat dieser auch immer weniger Geld, das er an Kutschenfahrer etc, zu verteilen hat. Ein Aspekt, den so mancher, der sich über die "******* der Reiseveranstalter" aufregt, leider übersieht. Und ob diese Reisenden dann dem Kutschenfahrer persönlich das ihm zweifelsfrei zustehende Bakschisch geben (allerdings keine 2EURO, sondern 2 LE), bezweifle ich stark, schließlich steht doch im Katalog bei den inclusive-Leistungen dabei: "alle Ausflüge und Transfers".

    Die Regierungskampagne gegen die lästigen Bakschischjäger startete unter dem Slogan "Tourismus ist für alle gut" im April 06, viel helfen wird sie allerdings auch nicht. Ein dazu passender Zeitungsartikel ist hier zu finden:

    Bakschischjäger

    Zum Nachdenken anregen, auch die, die glauben, alle im Tourismus arbeitenden verdienten sich goldene Nasen, vielleicht diese Aussage aus obigem Artikel:

    "Für Sasu ist auch die hohe Arbeitslosigkeit in Ägypten ein wesentlicher Grund für die Bakschisch-Mentalität. «Viele sind so verzweifelt, dass sie einen Job annehmen, bei dem sie statt eines geregelten Einkommens nur für Trinkgeld arbeiten», erklärt der Direktor der Tourismusbehörde."

    LG chepri

  • piscator
    Dabei seit: 1085529600000
    Beiträge: 904
    geschrieben 1170673170000

    @ chepri:

    Da bin ich ja froh, dass nicht nur ich das in Edfu so schlimm empfunden habe. Die Pferde, die ich später in Luxor gesehen habe, waren dagegen wunderbar gepflegt. Finde ich gut, dass dem in Edfu entgegengewirkt wird.

    Ich hatte vorher gelesen, dass die Pferde der wertvollste Besitz der Kutscher seien und sie sie daher wie eben diesen behandelten - entsprechend entsetzt war ich dann, als ich in die Kutsche kletterte. Wie gesagt - würde ich nie wieder mitmachen.

    Die Trinkgelddebatte haben wir ja in einem anderen Thread schon, daher möchte ich das hier nicht vertiefen. Stimmt natürlich alles, daher haben wir auch (wenn auch zähneknirschend) bezahlt.

    Wenn ich aber sehe, wie sich manche Ägypter Arbeitsplätze schaffen, ist bei mir dann doch irgendwann die Grenze meiner Gutmütigkeit erreicht. Ein Foto mit dem Touristen vor Tempel X - bitte 1 Euro, eine (gar nicht gewünschte) Erklärung zu irgendeiner Sehenswürdigkeit - wieder Bakschisch, der Hinweis, dass dort am anderen Flußufer das Mausoleum von Aga Khan ist - und schon wird wieder die Hand aufgehalten. Diese Liste könnte ich endlos weiterführen, und das hat uns zum Ende der Reise hin immer mehr genervt. Ich gebe gerne für Leistungen, die erwünscht und notwendig sind, aber nicht gezwungenermaßen und mit schalem Gefühl, wenn ich es nicht mache.

    LG

    Barbara

    Das Glück beruht oft nur auf dem Entschluß, glücklich zu sein! (Lawrence George Durell)
  • chepri
    Dabei seit: 1148342400000
    Beiträge: 3475
    gesperrt
    geschrieben 1170676587000

    Hallo barbara,

    tja, deine Schilderung kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist halt leider so, wenn du dich mit einem Tempelwächter fotografieren läßt, hat er für dich eine Dienstleistung erbracht und Anspruch auf Bakschisch. Aber nicht auf einen Euro, sondern auf 1 ägypt. Pfund, also rund 15EuroCent. Und Dienstleistungen, die man nicht will (Erklärungen in Tempeln etc.) muss man mit einem deutlichen "La shukran" (nein danke) ablehnen. Und nicht erwünschte Dienstleistungen muss man einfach ignorieren, auch wenn der gute Mann dann schimpft. Ob´s allerdings zu einem positiven Lerneffekt kommt, bezweifle ich, viel zu viele Touristen werden halt dorthin gekarrt, die mit Dollarscheinen ("Ach mit Euromünzen kann der Gute doch nichts anfangen") um sich werfen. Aber ich weiss auch, dass dies alles viel leichter gesagt und geschrieben ist, als in der Praxis umgesetzt. Und dass viele Leute damit nicht umgehen können und nur noch genervt sind, ist daher kein Wunder. Und obwohl ich oft und auch ohne Gruppe in Ägypten war, ein recht gutmütiger Mensch bin und viele Situationen einfach mit Humor nehmen kann, habe auch ich immer wieder mal mit Problemen zu kämpfen gehabt. Deshalb wohl auch der (vergebliche) Versuch mit der oben erwähnten Kampagne.

    LG chepri

  • sumse40
    Dabei seit: 1074297600000
    Beiträge: 290
    geschrieben 1170780561000

    Am Anfang hatten wir uns auch über die "Trinkgeldabgabe" an Bord geärgert aber auch uns wurde vom Personal versichert,dass jeder sein Teil davon bekommt.

    Den Zimmerboys haben wir jeden Morgen eine kleine Süssigkeit(merci) aufs Kopfkissen gelegt und immer wenn wir Ihnen im Gang begegneten haben sie uns angestrahlt.

    Am Ende der Reise haben wir ein extra Trinkgeld in die Hand gegeben und uns für den super Service bedankt.... genau wie beim Kellner und Barmann.Klar werden die dafür bezahlt,dass sie ihre Arbeit gut erledigen aber ich arbeite auch im Dienstleistungsbereich und freue mich über jeden Euro extra,den ich für Freundlichkeit und gute Arbeit bekomme.

    Was ich für noch wichtiger halte als das Trinkgeld geben,ist ein freundliches "guten Morgen" und ein Lächeln...egal obs der Schiffsjunge,das Reinigungspersonal oder irgendwer aus dem Maschinenraum ist.... letztendlich ist es immer ein Mensch wie du und ich .

    Gruss Bine

    Gruss

  • Hans13
    Dabei seit: 1152748800000
    Beiträge: 535
    geschrieben 1170797868000

    Diesen Verlangen von vornherein, das stört mich so an dem Backschich. Mit Sicherheit bin ich auch nicht geizig. Doch möchte ich noch geben wem und wie viel ich will.

    Und noch mals: fangt mal alle an zu rechnen. Selbst wenn alle auf dem Schiff und der eine oder andere drausen was bekommt.

    Wie viele Touris werden über den Nil gescheucht pro Jahr?

    Wie in meinem bereits geschriebenen Beitrag.

    MfG

    Hans13

Antworten
Thema gesperrt
Interner Fehler.

Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!