Ich würde niemandem eine China Tour mit Bavaria Fernreisen empfehlen. Ich selbst bin letzte Woche von einer China Tour zurück gekommen, die zu den schlimmsten Rundreisen zählt, die ich je gemacht habe. Der Reiseleiter vor Ort hat sich in mehreren Fällen nicht korrekt verhalten. Nicht nur, dass er im Kommandoton mit uns gesprochen hat. Er hat wo immer möglich versucht zusätzlichen Profit zu ziehen. Mit seiner Forderung, dass Trinkgeld dirket am Beginn der Reise einzusammeln hat er Streit in der Reisegruppe ausgelöst und die Stimmung der gesamten Truppe untereinander getrübt, so dass wir nicht mehr mit einander gesprochen haben. Wenn das Trinkgeld für die Gepäckträger so zwingend nötig zum Betriebsablauf gehört, wie er erklärt hat, dann hat das Bavaria gefälligst mit dem Reisepreis einzuziehen. Leistungen, die eigentlich inklusive waren, wurden uns als Zusatzleistungen angeboten. Zum Beispiel hatte der Flug nach Shanghai vier Stunden Verspätung, wir hätten Mittags eintreffen sollen, nach Ankunft hätte direkt das Sightseeing Programm mit Bund und Nanjing Street beginnen sollen, da wir erst aber abends eintraffen wurde uns das ganze als Lichterfahrt für 150 RMB ( ca. 18 Euro) pro Person verkauft. Zusätzlich war nur, dass der Busfahrer über eine Brücke gefahren ist, wo wir aus dem fahrenden Bus das Expogelände haben sehen können. Ich weiss nicht, ob die Route sowieso dort verlaufen wäre. Ich habe Bavaria meine Beschwerde übermittelt, aber Bavaria Fernreisen sieht sich nicht in der Verantwortung.
Hier die PR Worthülsen Antwort von Bavaria:
Wir danken für die Zusendung der Mail von Frau X bedauern sehr, dass sie sich während ihrer China-Reise mit den geschilderten Unannehmlichkeiten konfrontiert sah.
Wir haben Verständnis für die kritischen Anmerkungen zur Handhabung der Trinkgeldverteilung. Auf dieses Thema werden unsere Reiseleiter immer wieder von unseren Gästen angesprochen, die um Unterstützung bei den Trinkgeldangelegenheiten bitten und die es bevorzugen, die Trinkgeldverteilung in die Hände des Reiseleiters zu legen. In diesem Fall werden dann die Trinkgelder vorab pauschal eingesammelt und entsprechend an Kofferträger, Busfahrer, örtliche Guides etc. verteilt. Allerdings darf zu keinem Zeitpunkt eine Forderung ausgesprochen werden. Diesen Punkt haben wir bereits aufgegriffen und auf etwas mehr Diplomatie und Fingerspitzengefühl bei der Trinkgeldregelung hingewiesen.
Gestatten Sie uns eine Anmerkung zu den fakultativen Programmen. China ist, trotzdem es sich dem Westen gegenüber bereits sehr stark geöffnet hat, noch ein Entwicklungsland. Viele Chinesen versuchen als „selbständige Unternehmer“ am Tourismus mitzuverdienen und organisieren zusätzliche Ausflüge. Zur Freude zahlreicher Reisegäste – andere Gäste interessiert dies weniger. Im Rahmen unserer Qualitätsphilosophie haben unsere örtlichen Agenturen und unsere Reiseleiter die Anweisung, die Zeiten für Fakultativ-Programme in einem ausgewogenen Rahmen zu halten, der nicht zu Lasten des Besichtungsprogramms geht.
Wir bedauern sehr, dass Frau X nicht die Freude an ihrer China-Reise hatte, die wir allen unseren Reisegästen wünschen. Dennoch - wenn in China auch einiges noch anders funktioniert, als wir es im Westen gewohnt sind und dies auch nicht immer unseren Vorstellungen als Reiseveranstalter entspricht, bitten wir um Nachsicht für ein Land, das wir über unser geschäftlichen Beziehungen hinaus kennen - und schätzen gelernt haben. China ist noch immer weit davon entfernt, sich mit europäischen Maßstäben messen zu lassen. Örtliche Gegebenheiten, unterschiedliche Wertevorstellungen, staatliche Bürokratien sind nur einige Faktoren, die immer wieder eine neue Herausforderung darstellen. Ein Land im Aufbruch, das mit rasanten Schritten in die Zukunft strebt, aber wie ein ungehorsames aber geliebtes Schulkind, vergisst, seine Hausaufgaben zu machen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn auch positive Eindrücke gewonnen werden konnten diese - vielleicht mit einigem zeitlichen Abstand - doch noch in den Vordergrund treten. Dem Wunsch nach Erstattung können wir uns nicht anschliessen.