Im DER Thread wurde das Thema schon etwas detaillierter angesprochen -und vs hatte dort angeregt, das Thema auszulagern, weil es eben kein typisches DER Thema ist. Das versuchen wir jetzt und ziehen die zwei-- oder besser drei -Begriffe etwas auseinander.
Beratungsgebühr nennt sich eine Pauschale, die von Reisebüro(um die Ecke) angesetzt und verlangt wird.
Man will damit "Fremdbuchungen " vermeiden
Beispiel: Kunden lassen sich in einem Reisebüro um die Ecke - oder wie man das im Fachjargon nennt--"stationären Reisebüro"-- beraten.
Anschliessend --freundliche Verabschiedung-- und gebucht wird irgendwo anders. Egal ob bei einem Online Reisebüro oder der Konkurrenz um die Ecke.
Inzwischen verlangen immer mehr stationäre Reisebüros eine Beratungsgebühr, je nach geschätztem Aufwand - individuell festgelegt.Diese wird dann direkt bei der Beratung vom Kunden bezahlt-
Und wenn er dann seine Buchung im beratenden Reisebüro vornimmt, mit dieser "verrechnet".
Dem Kunden entstehen keine Mehrkosten- das Reisebüro hat seine Buchung aber....... keinen zusätzlichen Ertrag
Soweit -so gut.
Nun hat die Stornowelle durch Covid- die Ertragsstruktur vieler Reisebüros ziemlich zerstört.
Warum ist das so?
Wenn Reisen storniert werden, muss das Reisebüro die Provision von-- im Schnitt 10 % des Reisepreises-- an den Veranstalter zurückzahlen.
Und da sind die Veranstalter ausnahmsweise sehr schnell.
Das passiert bei allen stornierten Reisen, egal wann sie gebucht -- und vom wem sie storniert werden/oder wurden..
Die finanzielle Auswirkungen für die Reisebüro muss ich sicher nicht besonders erwähnen.
Wir werden leider hierzulande in 2020 ein massives Reisebürosterben erleben.
So, nun kommt eine Bearbeitungs-oder Servicegebühr in's Spiel.
Diese wird nicht beim Beratungsgespräch erhoben, sondern nur angekündigt.
Unterschied:
Diese Gebühr ist nicht mehr verrechenbar, sondern wird zusätzlich zum Reisepreis erhoben.
Die TUI - die das Thema jetzt zuerst angefasst hat wird - als Vorreiter den Reisebüros die Möglichkeit bieten, eine zusätzliche Gebühr in der Gesamtrechnung für den Kunden einzubauen.
Die Rechnung beinhaltet somit den Reisepreis plus die Gebühr. Somit nicht klammheimlich eingebaut(rechtlich auch nicht möglich) , sondern offen ausgewiesen.
Da ca 80 % der Reisebüros mit TUI Direktinkasso arbeiten, passt das dann auch von der Darstellung, samt Abwicklung.
Das sind dann für den Kunden echte Mehrkosten, denn eine Verrechnung der Servicegebühr mit dem Reisepreis findet nicht mehr statt.
Aber--- sie bleibt -auch bei einem Storno ---im stationären Reisebüro.
Die Höhe der Gebühr kann jedes Reisebüro/je nach Aufwand selbst bestimmen -- muss sie natürlich vorab mit dem Kunden abstimmen...
Noch ist das in dieser Form technisch nicht machbar,die TUI Group geht aber davon aus, dass es ab Jahresende möglich ist.
Natürlich wird die Konkurrenz nachziehen,die TUI zeigt sich jetzt nur als Vorreiter.Die andere Frage: Haben alle den Mut dazu-- oder sind am Ende die Online-Reisebüros die Gewinner?
Eure Meinung dazu-- ? (Danke für alle sachlichen Kommentare)