Endlich zurück in Deutschland,nach einem Urlaub doch ungewöhnlich(?), nicht wenn man mit ER in Ägypten war. Zwar sind die Ausflüge immer hervorragend durchorganisiert,doch wie wir dort erfuhren ist der Eigentümer von ER ein Ägypter. Nichts deutsches, wie wir durch Solingen vermuteten. Das sagt normalerweise auch schon alles. Unsere Unterlagen beschränkten sich auf 2 DinA4 Seiten mit dem allernötigsten, enthielten weder einen Reiseablauf noch die Flugdaten des Luxor-Kairo Fluges. In Kairo wurden wir allein (3 Pärchen) in einem Linienbus gesetzt, ohne jeglichen Hinweis. Wir bekamen die Tickets für 80 Pfund (10 Eu) in die Hand gedrückt und wurden mit „gute Reise“ verabschiedet. Das es in diesen Bus Platzkarten gibt merkten wir erst nach Hinweisen von einheimischen Gästen und mussten umziehen. Als „Luxus-Linienbus“ mit TV-Film(arabisch) hat er zwar eine Klimaanlage aber keine Regelung, so das die Innentemperatur im hinteren Teil Kühlschrankwerte erreichte(Nov). Erst nach der 3. energischen Bitte wurde die Kälte reduziert (abgeschaltet) – zumindest bis zum Halbzeitstopp, danachwurde es erneut kälter. Das Resultat: 1 Tag Bettruhe.
Hatten wir eigentlich nur Pech? Der Hinflug führte über Sharm el-Sheikh weil der Flughafen in Hurghada überfüllt war. Wir mußten dort Stunden im Flugzeug ausharren und sind dadurch 5Stunden später in Hurghada gelandet. Naja, war ja nicht so schlimm, schließlich hatten wir Urlaub und somit Zeit. Doch die Hotelanlage(Grand Seas Hostmark) war optisch sehr ansprechend. Das sie in der Einflugschneise des Flughafens liegt stellten wir kurze Zeit später fest. Innerhalb einer ¾ Stunde konnte ich 16 Flugzeuge fotografieren. Doch Tage später hat man sich daran gewöhnt und achtet kaum noch drauf. Weitaus schwieriger ist es nicht gleich 7 Uhr zum Frühstück zu gehen. Frühstück gibt es bis 10 Uhr, doch nach dem ersten Ansturm stehen die Tische voller schmutziger Tassen und Teller. Sie sind zwar schnell zur Seite geschoben, doch zwei unbenutzte Tassen zubekommen wird schon schwieriger. Die zahlreichen Kellner sind hochspezialisiert, immer nur für eine Aufgabe zuständig. Hat man einen im Visier und ihm sein Anliegen klar gemacht, kommt er auch nach kurzer Zeit mit 2 frisch gespülten,noch heißen Tassen zurück. Wir hatten Glück, da war auch schon der mit den 2Kannen in der Hand, Tee und Kaffee, doch er läuft freudestrahlend an uns vorbei(hat er mein Fuchteln missdeutet?), zu einem Tisch 10m weiter, bei eine arabische Familie. Danach sind wir dran. Weil ich mich nicht so richtig mit dem vielen süßen Zuckerzeug anfreunden kann, stellte ich mich ein 2. Mal beim Omelettkoch an. Sein Gesicht sprach Bände (wie ich es mir nur erlauben kann 2 Omeletts essen zu wollen), ich hab mich richtig schuldig gefühlt. Doch nicht nur bei ihm ist es uns so ergangen. Die Pommes (gab es Fisch oder Fleisch auch dieses) wurden auch streng rationiert. Zum Nachtisch standen verschiedene Salate und Obstschüsseln auf dem Buffet. Heute gab es zwar nur Datteln und Honigmelone, aber beides war leider noch nicht reif. Die Honigmelone schnorbst nur beim reinbeißen, doch grüne Datteln sind ungenießbar. Der Reiseleiter sagte: Ihr habt richtig Glück, die reifen nach, nehmt sie mit nach Hause dann könnt ihr sie Weihnachten essen.
Die Abendteuerfahrt nach Luxor (3Pärchen und der Fahrer) in einem Kleinbus war erlebnisreich. Unter uns war auch ein deutscher Busfahrer der sich öfters verständnislos die Augen zuhielt. Doch unser Fahrer war gut, wir kamen unfallfrei im Hafen an und konnten an Bord gehen. Das gebuchte Oberdeck war bereits durch französische Urlauber belegt undwir wurden alle kommentarlos eine Kategorie tiefer eincheckt. Die wenigen, die bereits Unterdeck gebucht hatten waren glücklich, tiefer ging’s nicht.
Unsere „MS Nile Supreme“, ein 5* Schiff, hat uns von den vielen die wir an Anlegestellen durchwandern mussten (bis zu 5 liegen nebeneinander), mit am besten gefallen. Sie war schön anzuschauen, richtig gemütlich und hatte ein angenehmes Flair. Anfangs mussten zwar die Handwerker ran weil sich die abgebeizten Schranktüren nicht bewegen ließen und das Außenfenster(Glastür inPierhöhe) lies sich nicht verriegeln. Doch bereits 20 Minuten später, nach einem beeindruckenden Arbeitseinsatz dreier Matrosen, war alles wieder nutzbar. Das waren unsere schönsten Tage in Ägypten. Eine Nilkreuzfahrt ist einfach super. Zwar konnten wir uns auf den Markt nicht umschauen da der angebotene Ausflug zuerst in einem Goldladen und danach in einem Gewürzladen endete, doch die Prozente der von uns erworbenen Artikel haben den Reiseleiter zum Strahlen gebracht. Er hat uns dafür auf dem Ausflug nach Abu Simbel auch nicht weiter gestört und schlief friedlich im Bus. Als wir in Luxor das Schiff verlassen mussten waren wir alle traurig. Doch wir haben uns auf Kairo und Gizeh gefreut.
Die Luft in Kairo ist jedoch äußerst gewöhnungsbedürftig und ziemlich dick. Noch dicker und zahlreicher sind aber die Abfallecken dieser 18 Millionenstadt. Streckenweise glaubt man das gerade ein Müllauto explodiert ist. Die Schatten der Pyramiden schimmern nur schwach durch den Smok. Erst die letzten km sind deren Silhouetten gewaltig hinter den Häusern sichtbar. Die 20 Minuten in deren Einfluß waren leider äußerst knapp bemessen. Da täglich nur noch 100 Eintrittskarten verkauft werden, konnten wir auch nicht in deren Inneres. Für die Sphinx und den Aufweg ist ebenfalls eine separate Eintrittskarte erforderlich. Schließlich gehört sie ja nicht mit zu den Pyramiden. Das ganze Arial mit den 1000 Schaulustigen und zahlreichen Autos ist jedoch enttäuschend und lange nicht so romantisch wie auf vielen Fotos. Nach dem Besuch der Alabastermoschee und einem 30 minütigen Marktbesuch, wo wir (2 Pärchen) sicherheitshalber eng zusammenblieben, waren wir noch im uralten Ägyptischen Museum. In der ersten Etage bekamen wir viele Infos von unserem Reiseleiter. In der 2. Etage hatten wir 45 Minuten Freizeit um die Schätze von Tutanchamun zu besichtigen. Dort wurden uns rigoros 5 Pfund zur Toilettenbenutzung abverlangt. Das in 3m Höhe angebrachte A4 Blatt mit der Aufschrift „Benutzung frei, Bitte keinTrinkgeld“ sahen wir erst viel später. Die Abteilung der Mumien erfordert jedoch wirklich 100 Pfund Eintritt, was aber zeitlich ohnehin nicht machbar war. Zurück in Hurghada stellten wir fest das unser Hotel nur 4Sterne besitzt. Die Rechnung und der Hotelgutschein von ER beschreiben es jedoch mit 5 Sternen. Also den Reiseleiter um Klärung gebeten. Zur Informationsstunde war noch nichts geklärt, außer das dieses Hotel (Grand Seas Hostmark) in Deutschland wegen seiner hervorragenden Ausstattung als 5 Sterne Hotel verkauft würde. Am folgenden Tag wurden wir auf den nächsten Tag vertröstet, da von ER noch keine Antwort eingetroffen sei. Der Tag darauf endete ähnlich und am vorletzten Urlaubstag wurde uns als Entschädigung ein Ausflug angeboten, was wir als Hohn empfanden und freundlich ablehnten. Mitgenommen haben wir nur einen Magen Darm Virus, der den Stuhlgang etwas flotter machte und meiner Frau im Flugzeug einen Kollaps einbrachte sowie etwas Unruhe ins Flugzeug.
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gewünscht wurde: 5 Sterne, AI + Nil + Pyramiden
Gebucht wurde in einem Flughafenreisebüro Leipzigs, HP (AI nicht im Angebot)
knapp 2,5t Eu zu zweit + je 85 für Abu Simbel + sehr viele kleineZusatzausgaben
Gesamtausgaben, incl. kleiner Andenken: über 3,5 t Eu
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