Im Oktober 2016 sind wir mit Taruk zu einer geführten Gruppenreise (Welwitschia am 9.10.2016) nach Namibia aufgebrochen. Wir entschieden uns für diese Reise wegen der sehr ausführlichen Beschreibung mit vielen Bildern im Katalog, der Gruppengröße von 12 Personen, des Verlaufs der Rundreise, des klimatisierten Fahrzeugs und nicht zuletzt wegen der durchgehenden deutschsprachigen Reiseleitung.
Die Reise war zwar teurer als vergleichbare Angebote anderer Anbieter, deren Fahrzeuge hatten aber keine Klimaanlage, nur eine Kühlung. Bei den zu erwartenden Außentemperaturen insbesondere im Norden Namibias von deutlich über 30 Grad und der Länge der Reise (über 4000 km) wollten wir nicht auf die Klimaanlage im Fahrzeug verzichten und buchten bei Taruk.
In Namibia angekommen mussten wir feststellen, dass das Fahrzeug ein umgebauter Lastwagen war. Die Klimaanlage funktionierte von Anfang an nicht. Der Reiseleiter fuhr mehrfach in die Werkstatt, aber alle Reparaturversuche blieben erfolglos. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass überhaupt keine Klimaanlage vorhanden war. Es waren nur kleine Öffnungen an der Rückwand hinter der letzten Sitzbank vorhanden. Die sollten für Kühlung sorgen, entfalteten aber keinerlei Wirkung im Bus. So lagen die Temperaturen im Fahrzeug häufig über 35 Grad.
Die örtliche Agentur war nach Aussage des Reiseleiters nicht erreichbar, wir hatten vom Veranstalter auch keinerlei Informationen (Name, Anschrift, Telefonnummer) bekommen. Also schrieb ich an Taruk eine Mail und bat um Abhilfe. Die Antwort kam bald: die Temperatur im Fahrzeug liege an der hohen Außentemperatur. Das unbequeme Fahrzeug liege an den schlechten Straßenverhältnissen.
Meine Antwort auf diese Mail blieb ohne Reaktion von Taruk. Wir saßen weiter in der "rollenden Sauna" mit engen Sitzen ohne Verstellmöglichkeit und keinerlei Abstellplatz für Handgepäck. Es waren genau 12 Sitzplätze für 12 Reisende vorhanden.
Nach der Reise schrieb ich an Taruk und berichtete ausführlich von den Mängeln. Auch dieser Brief blieb unbeantwortet. Eine Forderung auf Rückerstattung hatte auch keine Reaktion von Taruk zur Folge. Der daraufhin von mir beauftragte Rechtsanwalt scheiterte auch mit seinem Schreiben an dem offensichtlichem Desinteresse des Managements von Taruk . Ein solch miserables Krisenmanagement habe ich noch nicht erlebt.
Da weder ich noch mein Rechtsanwalt Taruk zu irgendeiner Reaktion bewegen konnten, entschlossen wir uns zur Klage. Die führte dann dazu, dass wir eine Entschädigung bekamen. Für uns blieb unter dem Strich etwas weniger als die ursprüngliche Forderung, für Taruk wurde es deutlich teurer. Das Krisenmanagement ist wirklich unsäglich! Leider waren wir die einzigen aus unserer Reisegruppe, die die Klage nicht gescheut haben. Wir hoffen trotzdem, dass der Veranstalter seine Politik ändert.
Zum Schluss noch ein Hinweis, diese Reise wird auch bei Terravista angeboten. 4 Mitglieder unserer Gruppe hatten dort gebucht. Terravista hat auf Beschwerden reagiert und den Betroffenen außergerichtlich eine Entschädigung angeboten.