Es geht ja nicht primär darum etwas draufzusatteln, sondern lediglich Preise anzupassen.
Das war eine Entscheidung des Bundesfinanzministeriums, welche schon längst überfällig war ... und leider unsinnigerweise trotzdem nicht mit letzter Konsequenz erfolgt ist. Denn der Veranstalter darf nur draufschlagen, wenn er im Laufe einer Saison Kontingente bei Airlines oder Hotels zukaufen will und diese in der Zwischenzeit teurer geworden sind.
Möchten ein Veranstalter diese neue Rechtslage nutzen, muss er an prominenter Stelle im Katalog, z.B. im Hinweis- oder Preisteil, drucktechnisch hervorgehoben einen "Preisänderungsvorbehalt vor Vertragsschluss" aufnehmen. Eine Aufnahme dieser Klausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist nicht ausreichend.
Mit anderen Worten: funktionabel ist die Neuregelung im Moment, wenn überhaupt, nur für (Katalogreisen-) Veranstalter, die mehrere Preisteile auflegen. Zum Nachteil derjenigen Veranstalter, die gerade eben die Gesamtauflage für die gesamte Saison 2009 gedruckt haben.
Es ist logisch und richtig, dass man einen Katalogpreis auch nach oben korrigieren kann, wenn man ihn nach unten korrigieren darf ( Last Minute oder unterjährige "Sonderangebote" ). Alles andere war schon in den letzten Jahrzehnten absolut absurd.
Und dabei meine ich nicht die Korrektur aus Profitgier, sondern nachweislich harte Faktoren, die bei einer solchen Preiserhöhung zum tragen kommen können ( z.B. Wechselkursschwankungen, höhere Hoteleinkaufspreise usw. s.o.).
Immerhin werden Kataloge viele Monate, teils Jahre im Voraus produziert.
Von der Flexibilität des Dynamic Packaging – das TUI, Neckermänner und Konsorten ja längst genauso wie die "echten" virtuellen Veranstalter eben unter anderem aus dem Grund der Katalogpreisbindung betreiben ist das weit entfernt.
Wenn man den Schritt des Bundesfinanzministeriums schon geht, dann hätte man auch den ganzen Weg beschreiten müssen und die Katalogpreisbindung komplett abschaffen sollen.
Dann hätte jeder Marktteilnehmer die Möglichkeit auf geänderte Situationen bei Nachfrage, Einkauf, Devisen etc. zu reagieren und seinen aktuellen Marktpreis zu bilden. Den Rest hätte die Nachfrage reguliert.
So aber ist das - mal wieder typisch für Deutschland - nicht Fisch und nicht Fleisch.
Viele Grüße!