Hallo,
ich fuhr mit WI im März /April 2011 nach Venezuela und kann diese Reise wirklich empfehlen. Man sieht wunderbare Landschaften mit einer einzigartigen Tierwelt. Die Reise führt von den Anden zum Orinoko, in den Dschungel des Salto Angel , zu den Indianern im Orinoko-Delta bis zur Karibik.
Allerdings ticken die Uhren in Venezuela anders als in unserer westlichen Welt. Das Land schlägt den sozialistischen Weg ein, häufig wird der Strom abgestellt, in den Läden gibt es nicht immer das, was man möchte und es ist, zumindest in den Städten, sehr schmutzig.
Die durch WI angelaufenen Unterkünfte sind sehr einfach, aber sauber. Es kann durchaus vorkommen, dass man in den Hütten im Dschungel auf Krabbeltiere stößt. Da die Betten mit Moskitonetze versehen sind, konnten wir damit leben. Zwei Nächte verbringt man in der Hängematte, mitten in der Wildnis. Das ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber auch ein Erlebnis, wenn man am Morgen durch die Geräusche des Dschungels aufwacht und einen Spaziergang unternimmt. Eine Unterkunft gilt als Gemeinschaftsunterkunft. Man schläft also mit anderen Reiseteilnehmern in einem Zimmer. Mehrfach wird man von den Indianern bekocht, die in der Regel gut kochen können. An anderen Tagen kann man im Hotel oder in einem öffentlichen Restaurant essen. Es gibt häufig Fisch. Die Trekkingtouren sind m.E. eher anspruchsvoll. Bei der Tour in den Anden konnte man aufs Pferd wechseln. Wer aber etwas sportlich ist, hat sicherlich keine Probleme. Die Luft in den Anden ist etwas dünn. Man kommt auf über 4000 m Höhe. Personen mit Herz-Kreislaufbeschwerden sollten sich das aber überlegen. Die Tour am Salto Angel ist anstrengend, aber zu schaffen. Es gibt hierzu im Netz genügend Reiseberichte.
Die Fahrten zwischen den einzelnen Zielorten sind fühlbar lang und anstrengend, da die Straßen häufig Buckelpisten ähneln. Der Bus ist aber mit Klimaanlage ausgestattet. Die Verpflegung unterwegs erfolgt in kleinen Lokalen oder Bäckereien. Da hat man auch die Möglichkeit die Toilette zu nutzen, die nicht immer sauber ist. Als Alternative bleibt dann der Busch. Der Inlandflug von Ayacucho nach Ciudad Bolivar wurde aus Sicherheitsgründen gestrichen. Diese sehr lange Strecke wurde mit dem Bus zurückgelegt. Da die Landschaft ständig wechselte und auch ausreichend Pausen eingelegt wurden, schaffte man auch diese Fahrt.
Die Straßenkriminalität ist in den Städten ist sehr hoch. Wir hielten uns aber nur selten in der Stadt auf, und dann nur in der Gruppe, sodass wir die Situation nicht bedrohlich empfanden. Die einheimische Bevölkerung, besonders die Indianer, ist sehr sympathisch, freundlich und hilfsbereit.
Wir hatten einen sehr guten, einheimischen, deutschen Reiseleiter, der die Gruppe vorzüglich geführt hat. Die Reise war bis auf Detail durchorganisiert. Gab es mal kleinere Probleme hat der Reiseleiter spontan eine Lösung gefunden.
Ich empfehle ausreichend US-Dollar mitzunehmen, da dort niemand den Euro haben möchte, die Banken immer überfüllt sind und die Geldautomaten, sollte man tatsächlich einen finden, nicht funktionieren. Auf der Reise braucht man aber nicht viel Geld, da mehrere Essen mit im Reisepreis inbegriffen sind.
Ich habe vor der Reise bei meinen Recherchen keinen Reiseanbieter gefunden, der so ein komplexes Programm bietet.
Wenn man diese Hinweise berücksichtigt, gruppentauglich ist, sich mit der Lebensweise der Indianer anfreunden kann und abenteuerlustig ist, erlebt einen unvergesslichen Urlaub.