Das Thema wird auch in schweizer Foren sehr kontrovers diskutiert. Ja, es gibt in der Schweiz eine latente Fremdenfeindlichkeit, die letztendlich durch nicht ganz irreale Überfremdungsängste geschürt wird, sich aber auf die Deutschschweiz fokussiert. In der Romandie ist das nicht so, im Tessin erst in letzter Zeit. Gerade hier im Tessin kommt das Wohlstandsgefälle eklatant zum Tragen, ein Italiener verdient halt im Tessin das 3- bis 4-fache wie in Italien, mit der Folge dass viele Tessiner arbeitslos sind und gerade das Südtessin, aber auch das Locarnese, im Dauerstau erstickt. Einmal wegen der Grenzgänger, dann aber auch wegen der Tessiner die ihre harten Franken in italienischen Hipermercati, die um die Grenze wie die Pilze aus dem Boden geschossen sind, ausgeben. Und den Tessiner Einzelhandel damit abwürgen.
Das sind hausgemachte schweizer Probleme - das mit der Insel der Wohlstandsseeligen funktioniert in einer globalisierten Welt eben nicht mehr.
Bezug zum Reiseforum: In der schweizer Gastronomie arbeiten in der Überzahl (billige) ausländische Arbeitskräfte, und die machen einfach ihren Job und den meist ordentlich. Als Reiseland ist die Schweiz aber so gut wie am Ende, das - aus Sicht des Euro-Reisenden - absurde Preisniveau kann durch keine noch so tolle Qualität gerechtfertigt werden und auch tollste Landschaften bringen wenige dazu, für einen Schümlikaffee 10 Franken zu bezahlen. Im Tessin gehen die Übernachtungszahlen seit Jahren zurück, die einzigen die noch kommen sind die Deutschschweizer in ihre Zweitwohnungen und ein paar Campinggäste an den Seen.
Ciao aus dem Tessin
Francesca