Ich finde so etwas nicht ungewöhnlich und kenne es von Bekanntschaften aus Indien. Gewünscht sind teilweise immense Summen oder große Geschenke. Die einen versuchen es halt mal, andere haben so gar kein Gespür dafür, wie teuer unser Leben ist und dass wir, auch wenn wir im Monat manchmal mehr verdienen als der Roomboy im ganzen Jahr, auch nicht nur zwei Euro für eine große Tasche voll Obst und Gemüse vom Markt ausgeben.
Ich lehne so etwas immer mit netter (ehrlicher) Erklärung ab, z. B. dass ich keine Smartwatch oder i-Phone mitbringen könne, da das auch bei uns zu den teuren Luxusgütern gehöre. Oder ich teile eben mit, dass wir in Deutschland auch keine Fremden um Geld bitten und auch kleinere Summen zurückgeben, wenn wir beispielsweise bei einem Kollegen Geld für das Mittagessen leihen.
Ich habe ja auch keine Veranlassung einer Zufallsbekanntschaft aus einem Hotel, Café oder einem früheren Fahrer oder Guide 500 Euro als Schulgeld zu überweisen oder 200 Euro, weil ein Fest wie Diwali, vergleichbar mit Weihnachten, ist. Ich schreibe dann, dass auch ich dafür lange arbeiten muss und es brauche, beispielsweise um für den ganzen Monat Essen zu kaufen.
Solche Kontakte blockiere ich im Wiederholungsfall wenn nötig oder antworte einfach nicht mehr. Manche verstehen es auch und fragen nicht mehr oder entschuldigen sich sogar.
Generell habe ich Verständnis für solche Bitten und nehme es meistens nicht übel, nur wenn es sehr penetrant ist.
Oftmals habe ich die Betreffenden schon wiedergetroffen. Manchmal bleibt es dann bei 5 Minuten Smalltalk, manchmal ist es trotz der Geschichte mit dem Geld sehr normal und nett.
Jedenfalls würde ich mich dadurch nicht davon abhalten lassen, nochmals an einen bestimmten Ort zu fahren. In einer Hotelanlage, wenn es immer wieder zu Kontakt kommt, muss man dann vielleicht irgendwann das Gespräch suchen, den eigenen Standpunkt klar machen und androhen (ohne es wirklich zu machen), dem Chef das Verhalten zu melden, wenn das nochmals vorkommt. In den meisten Fällen sollte eine solche Drohung ja auch reichen. Wichtig ist eben, insgesamt klar und standhaft zu sein und durchblicken zu lassen, dass man da nicht von dem Nein abrücken wird.