Wir haben für unseren diesjährigenUSA-Urlaub (Mai-Juni 2009) auch ein Road Bear Modell ausgewählt,weil auf der homepage mit nagelneuen Fahrzeugen geworben wurde, diejährlich im Frühjahr komplett ausgetauscht werden. Tatsächlichfand dieser Austausch dieses Jahr nicht statt (wegen derWirtschaftskrise) und für einen Hinweis auf der homepage hatte manwohl keinen Grund gesehen. Warum auch, immerhin ist diese Aussage derGrund dafür, dass sich viele Interessenten für diesen Anbieterentscheiden.
Unser Fahrzeug - ein 28 feet Modell mitslide out war also Jahrgang 2008, was aufgrund des allgemeinenFahrzeugzustandes aber kaum zu glauben war. Also, um es vorweg zunehmen - wir waren mit Road Bear total unzufrieden und werden sicherNIE WIEDER dort buchen! Wen die Gründe hierfür interessieren, derkann gern weiter lesen.
Am Tag der Fahrzeugübernahme fand einegemeinsame Begehung mit einem Mitarbeiter von Road Bear statt, beider u.a. Kratzer und Beulen protokollarisch aufgenommen wurden. DasDach kontrollierte der Mitarbeiter ohne uns mit der Begründung, dassein Betreten des Daches nicht gestattet sei. Die beiden Schutzbügelam Fahrzeugheck unseres Wohnmobils zum Schutz wichtiger Fahrzeugteilevor Schäden durch Aufsetzen waren in wirklich schlechtem Zustand,stark angerostet und eines sogar angebrochen. Nur widerwillig wurdedieser Umstand protokolliert, ein Grund für Reparaturarbeiten waraber offenbar nicht gegeben.
Natürlich hatten wir auch dasAusstattungspaket mit Geschirr, Besteck und Wäsche gebucht. Schonbei einem früheren RV-Urlaub – damals mit El Monte – waren wirentsetzt über den Zustand der Leihsachen, aber wir schrieben dasdamals dem amerikanischen Standard zu. Doch auch der SchweizerStandard brachte wieder Handtücher mit sich, die man höchstens zumBoden wischen nutzen würde. Wischtücher ohne irgendeinenTrocknungseffekt, ein buntes Sammelsurium aus Einzelgläsern, Tassenund Töpfen. Kurz, wir entschieden uns spontan für eineNeuausrüstung im nächsten Walmart-Supercenter. Ich kann an dieserStelle nur jedem wärmstens ans Herz legen, dieses Ausstattungspaketnicht zu buchen und sich für die immerhin 50 USD gediegen imnächsten Supermarkt neu einzudecken.
Pannen hatten wir glücklicherweisenicht während unserer Reise, aber insgesamt bleibt festzuhalten,dass unser Fahrzeug nicht in dem angepriesenen einwandfreiem Zustandwar. So funktionierten beispielsweise die Tankanzeigen für denFrisch- und die Abwassertanks nicht zuverlässig, da dieAbwassertanks einfach nie leer anzeigten, so dass mangezwungenermassen jede dump-station mitnehmen musste. Die Jalousieder Küchenzeile kam einem ständig entgegen geflogen, weil eine derHalterungen fehlte. Und was ich richtig heftig fand war die Ansage,dass die vollständig mit Folie abgeklebten Teppiche nicht etwa dasErgebnis einer sorgfältigen Innenreinigung des Fahrzeugs waren,sondern nicht entfernt werden durften. Begründung: „wir wollen dasFahrezug später möglichst gut verkaufen“. Da muss sich Road Bearnatürlich die Frage gefallen lassen, ob sie ein RV-Verleiher oder-Verkäufer sind! Und eine Innenreinigung des Fahrzeuges vorÜbernahme findet ohnehin überhaupt nicht statt, wie wir leiderfeststellen mussten.
Das böse Erwachen kam für uns jedocham Tag der Fahrzeug-Rückgabe. Wieder kontrollierte ein Mitarbeiterdas Fahrzeug und damit auch das Dach. Dort stellte er dann fest dasswir die Folie der Markise beschädigt hätten. Tatsächlich war amoberen Ende der Plane eine ca. 10 cm lange Perforation zu erkennen.Abgesehen davon, dass wir definitiv keinen Baum- oder Brückenkontakto.ä. hatten und die Markise nicht ein einziges Mal benutzt haben,war man bei Road Bear sofort zu der Überzeugung gekommen, diegesamte Plane austauschen zu müssen. Das war ebenso unfassbar wieabsolut unglaubwürdig. Ein einfacher Klebestreifen hätte es auchgetan, zumal noch nicht mal ein richtiges Loch entstanden war.Stattdessen hat man uns 500 USD für den Austausch der Plane inRechnung gestellt. Ich glaube bis heute nicht, dass sie tatsächlichirgendwas ausgetauscht haben. Die meiner Meinung nach wirklichwichtigen Schutzbügel haben sie ja auch nicht repariert. Die wurdenvermutlich dem nächsten Urlauber in Rechnung gestellt, der nicht sogeistesgegenwärtig war, einen Blick unter das Fahrzeug zu werfen.
Also, wer noch schwankt zwischenverschiedenen Anbietern und sich von den Road Bear- Angeboten lockenlässt, sollte noch einmal darüber nachdenken. Die Fahrzeuge sindzwar recht neu, aber nicht in dem erwarteten einwandfreien Zustand,so richtiges Wohlfühl-feeling kommt bei den komplett abgeklebtenTeppichen auch nicht auf und am Ende bleibt das bittere Gefühl,maßlos über den Tisch gezogen worden zu sein.