• AEVFranke
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    geschrieben 1240296294000

    Guten Morgen :)

    Habe heute mal ein paar Videos zu unserer Reise hochgeladen.

    29.02.08: 7. Reisetag, Machu Picchu - Cuzco

    Durch das "liebliche" Rauschen des Flusses geweckt, begann unser Morgen schon sehr früh. 2 Stunden Schlaf hatten wir bestimmt zusammengebracht. Und beim Blick aus dem Fenster mussten wir leider feststellen, das es regnete. Wir packten in Folge dessen erst mal gemütlich unser Gepäck zusammen und hakten unseren zweiten Besuch in den Ruinen ab. Bei diesem schlechten Wetter waren die Eintrittspreise dann doch einfach zu hoch. Und eine Besteigung des Waynapichu war uns bei diesem Wetter zu gefährlich. Stattdessen frühstückten wir ausgiebig und erkundeten danach den Ort Aguas Calientes.

    Aguas Calientes hat im Endeffekt leider nichts außergewöhliches zu bieten, wenn man von den heißen Quellen, die dem Ort auch den Namen geben mal absieht. Wenn man gerne badet, kann man hier auf seine Kosten kommen, aber da ich eine geborene Anti-Wasserratte bin, verzichtete ich dankend auf diesen Genuss.

    Bis auf den kleinen Hauptplatz mit seiner nicht allzu großem Kapelle bietet dieser Ort einem nur Hotels, Hostels und massenweise Restaurants. Das erstemal in unserem Urlaub fühlten wir uns von allen Seiten bedrängt: "Hier reingehen, alles super günstig", "Hier besser als dort", "Pisco umsonst" etc. waren die einzigen Sätze die man hörte, natürlich auch auf deutsch. Wir beschlossen dann, die heißen Quellen wenigstens von außen zu begutachten, um dieser Meute zu entkommen. Nach einem gemütlichen Essen in dem Restaurant, das wir auch schon am Abend vorher besuchten, ging es dann auch schon wieder zurück zum Hotel, denn wir mussten unseren Zug um 17 Uhr erwischen, der uns nach einer 4 stündigen Fahrt nach Cuzco bringen sollte. Am Bahnhof mussten wir dann noch etwas länger warten und durften auch wieder die Beatles oder zur Abwechslung Abba auf Panflöte genießen. Unterwegs gab es leider nicht allzu viel zu sehen, da es hier in der Nähe des Äquators recht schnell dunkel wird. Und da man hauptsächlich durch die Bergwelt fuhr, konnte man durch die Fenster leider nichts erkennen. Im Zug konnten wir aber wieder Coca-Tee genießen, der auch die Gewöhnung an die ungewohnte Höhe erleichterte. Immerhin ging es jetzt endgültig auf knapp 3400 Meter. Und diese Höhe sollten wir die nächsten 8 Tagen auch nicht mehr verlassen. Bei Regen kamen wir dann in Cuzco an und durften das Lichtermeer der Stadt noch kurz genießen. So gegen halb 10 waren wir dann am Hotel und wir konnten unseren Koffer mal auspacken. Die nächsten 3 Tage bleiben wir hier und starten unsere Ausflüge von diesem Hotel aus. Morgen steht die Erkundung der alten Stadt auf dem Programm.

    Wer hinter dem Mond lebt, hat´s wenigstens schön schattig. / Reisebericht Vietnam - Kambodscha 2009 im Asienforum / Reisebericht Peru 2008 im Südamerika Forum :) / Reisebericht Mexiko 2006 im Mittelamerika Forum :)
  • AEVFranke
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    geschrieben 1240382765000

    01.03.08: 8 Reisetag, Cuzco

    Nach einem eher schlechten als rechten Frühstück in unserem Hostel begann unsere Erkundungstour durch das Jahrhunderte alte Cuzco. Zum Glück gab es neben unserem Hotel gleich eine sehr gute Bäckerei, in der wir uns gleich mit Proviant eindeckten. Somit war das Frühstück auch gleich vergessen.

    Mit unserem Kleinbus machten wir uns dann auf den Weg zum Kloster Santo Domingo. Dieses Kloster war zur damaligen Zeit ein Inkatempel, der allerdings von den Spaniern zerstört wurde. Auf den Grundmauern dieses Tempels errichteten Sie dann das Kloster. Im innern des Klosters kann man teilweise noch gut erhaltene Mauern bestaunen. Hier konnte man sehen, das die damalige Baukunst schon sehr weit fortgeschritten war. Die Steine waren glatt behauen und passten so gut zusammen, das nicht einmal ein Blatt Papier dazwischen passt. Und das ist schon seit Hunderten von Jahren so. Im Kloster selber konnten wir dann auch Steine bestaunen, die zeigten wie die einzelnen Steine miteinander verzahnt oder mit Seilen und Tauen befestigt wurden. Auch konnten wir den kleinsten je gefundenen, bearbeiteten Stein fotografieren. Vom Balkon des Klosters hatte man einen schönen Blick auf den vorgelagerten Garten, in dem zur Zeit der Inkas das Sonnenfest "Inti Raymi" abgehalten wurde.

    Nach dem Kloster gingen wir durch kleine Gassen zur Kathedrale, die wir anschließend auch besichtigten. Leider war dort absolutes Fotografierverbot, aber die zur Schau gestellte Kunst ist schon sehr atemberaubend, nicht nur der Höhe wegen Die haben wir auch ganz gut verkraftet bisher. Als wir dann aber Richtung dem berühmtesten Wahrzeichen der Stadt gingen, mussten wir teilweise ziemlich schnaufen, da es doch die ein oder andere Steigung zu bewältigen gibt. Und dann standen wir davor. In einer der vielen Gassen der Stadt, in einer noch original erhaltenen Inkamauer, ist er zu bewundern: Der zwölfeckige Stein. Der einzige behauene Inkastein, der 12 Ecken aufweist. Irgendwie schon faszinierend, wenn man bedenkt, das die Inkas das Rad nicht kannten. Allerdings ist dieser Stein bei weitem nicht der größte. Morgen sollten wir noch viel größere sehen, die teilweise bis zu 200 Tonnen wiegen.

    Weiter ging unsere Tour durch die kleinen Gassen, die teilweise noch aus Originalmauern bestehen. Diese sind vollkommen in die neue Infrastruktur eingebettet und dienen den neuen Häusern aus Auflage für die eigenen Wände. Was die Spanier damals begannen wird bis heute fortgesetzt. Als nächstes kamen wir am Plaza des Armas an, der wie die meisten Plätze in Mittel- und Südamerika einen wunderschönen Park in der Mitte hatte. Um diesen Platz herum gruppierten sich mehrere Kirchen und alte Gebäude, in denen teilweise Geschäfte und Restaurants untergebracht waren. Die ganze Stadt ist in diesem rot-braunen Ton gehalten, der typischen Farbe des Baumaterials hier. Die Kirchen hier waren leider geschlossen, so das wir uns ins Künstlerviertel San Blas aufmachten. Um dorthin zu kommen mussten wir nochmals eine steile Gasse erklimmen. Hier sahen wir auch unser Restaurant für den Abend, in dem wir gleich Plätze bestellten. Denn hier war der erste Ort, an dem man die peruanische Delikatesse schlechthin essen konnte, das Cuy oder auf Deutsch: Meerschweinchen.

    Meerschweinchen werden in den Anden vor allem zu besonderen Festen wie Hochzeiten und Geburtstagen gegessen. Unter der einheimischen Bevölkerung gelten Sie ungefähr soviel wie bei uns der Hummer. Und genauso viel ist an diesen Tierchen auch dran. Aber wenn man hier ist, dann muss man diese Delikatesse auch probieren. Geschmacklich ein interessantes Erlebnis, man kann ihn in die Richtung Kaninchen stecken. Oder wie man bei uns in Deutschland immer sagt wenn man nicht genau sagen kann, nach was es schmeckt: wie Hühnchen. Dazu gab es verschiedene Kartoffeln, welche hier ja auch in rauen Mengen angebaut werden. Aber man kann sie eigentlich nicht mit den uns bekannten vergleichen, denn die Sorten hier wachsen in ganz anderen klimatischen Bedingungen. Gut geschmeckt haben sie aber alle. Nach dem Essen erst mal gut mit Pisco nachspülen, damit einem das Cuy auch nichts tut :)

    Und morgen machen wir uns auf, einen indianischen Markt sowie einige der Ruinen rund um Cuzco zu besichtigen.

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    29.02.08: 7. Reisetag, Machu Picchu - Cuzco

    Durch das "liebliche" Rauschen des Flusses geweckt, begann unser Morgen schon sehr früh. 2 Stunden Schlaf hatten wir bestimmt zusammengebracht. Und beim Blick aus dem Fenster mussten wir leider feststellen, das es regnete. Wir packten in Folge dessen erst mal gemütlich unser Gepäck zusammen und hakten unseren zweiten Besuch in den Ruinen ab. Bei diesem schlechten Wetter waren die Eintrittspreise dann doch einfach zu hoch. Und eine Besteigung des Waynapichu war uns bei diesem Wetter zu gefährlich. Stattdessen frühstückten wir ausgiebig und erkundeten danach den Ort Aguas Calientes.

    Aguas Calientes hat im Endeffekt leider nichts außergewöhliches zu bieten, wenn man von den heißen Quellen, die dem Ort auch den Namen geben mal absieht. Wenn man gerne badet, kann man hier auf seine Kosten kommen, aber da ich eine geborene Anti-Wasserratte bin, verzichtete ich dankend auf diesen Genuss.

    Bis auf den kleinen Hauptplatz mit seiner nicht allzu großem Kapelle bietet dieser Ort einem nur Hotels, Hostels und massenweise Restaurants. Das erstemal in unserem Urlaub fühlten wir uns von allen Seiten bedrängt: "Hier reingehen, alles super günstig", "Hier besser als dort", "Pisco umsonst" etc. waren die einzigen Sätze die man hörte, natürlich auch auf deutsch. Wir beschlossen dann, die heißen Quellen wenigstens von außen zu begutachten, um dieser Meute zu entkommen. Nach einem gemütlichen Essen in dem Restaurant, das wir auch schon am Abend vorher besuchten, ging es dann auch schon wieder zurück zum Hotel, denn wir mussten unseren Zug um 17 Uhr erwischen, der uns nach einer 4 stündigen Fahrt nach Cuzco bringen sollte. Am Bahnhof mussten wir dann noch etwas länger warten und durften auch wieder die Beatles oder zur Abwechslung Abba auf Panflöte genießen. Unterwegs gab es leider nicht allzu viel zu sehen, da es hier in der Nähe des Äquators recht schnell dunkel wird. Und da man hauptsächlich durch die Bergwelt fuhr, konnte man durch die Fenster leider nichts erkennen. Im Zug konnten wir aber wieder Coca-Tee genießen, der auch die Gewöhnung an die ungewohnte Höhe erleichterte. Immerhin ging es jetzt endgültig auf knapp 3400 Meter. Und diese Höhe sollten wir die nächsten 8 Tagen auch nicht mehr verlassen. Bei Regen kamen wir dann in Cuzco an und durften das Lichtermeer der Stadt noch kurz genießen. So gegen halb 10 waren wir dann am Hotel und wir konnten unseren Koffer mal auspacken. Die nächsten 3 Tage bleiben wir hier und starten unsere Ausflüge von diesem Hotel aus. Morgen steht die Erkundung der alten Stadt auf dem Programm.

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    01.03.08: 8 Reisetag, Cuzco

    Nach einem eher schlechten als rechten Frühstück in unserem Hostel begann unsere Erkundungstour durch das Jahrhunderte alte Cuzco. Zum Glück gab es neben unserem Hotel gleich eine sehr gute Bäckerei, in der wir uns gleich mit Proviant eindeckten. Somit war das Frühstück auch gleich vergessen.

    Mit unserem Kleinbus machten wir uns dann auf den Weg zum Kloster Santo Domingo. Dieses Kloster war zur damaligen Zeit ein Inkatempel, der allerdings von den Spaniern zerstört wurde. Auf den Grundmauern dieses Tempels errichteten Sie dann das Kloster. Im innern des Klosters kann man teilweise noch gut erhaltene Mauern bestaunen. Hier konnte man sehen, das die damalige Baukunst schon sehr weit fortgeschritten war. Die Steine waren glatt behauen und passten so gut zusammen, das nicht einmal ein Blatt Papier dazwischen passt. Und das ist schon seit Hunderten von Jahren so. Im Kloster selber konnten wir dann auch Steine bestaunen, die zeigten wie die einzelnen Steine miteinander verzahnt oder mit Seilen und Tauen befestigt wurden. Auch konnten wir den kleinsten je gefundenen, bearbeiteten Stein fotografieren. Vom Balkon des Klosters hatte man einen schönen Blick auf den vorgelagerten Garten, in dem zur Zeit der Inkas das Sonnenfest "Inti Raymi" abgehalten wurde.

    Nach dem Kloster gingen wir durch kleine Gassen zur Kathedrale, die wir anschließend auch besichtigten. Leider war dort absolutes Fotografierverbot, aber die zur Schau gestellte Kunst ist schon sehr atemberaubend, nicht nur der Höhe wegen :) Die haben wir auch ganz gut verkraftet bisher. Als wir dann aber Richtung dem berühmtesten Wahrzeichen der Stadt gingen, mussten wir teilweise ziemlich schnaufen, da es doch die ein oder andere Steigung zu bewältigen gibt. Und dann standen wir davor. In einer der vielen Gassen der Stadt, in einer noch original erhaltenen Inkamauer, ist er zu bewundern: Der zwölfeckige Stein. Der einzige behauene Inkastein, der 12 Ecken aufweist. Irgendwie schon faszinierend, wenn man bedenkt, das die Inkas das Rad nicht kannten. Allerdings ist dieser Stein bei weitem nicht der größte. Morgen sollten wir noch viel größere sehen, die teilweise bis zu 200 Tonnen wiegen.

    Weiter ging unsere Tour durch die kleinen Gassen, die teilweise noch aus Originalmauern bestehen. Diese sind vollkommen in die neue Infrastruktur eingebettet und dienen den neuen Häusern aus Auflage für die eigenen Wände. Was die Spanier damals begannen wird bis heute fortgesetzt. Als nächstes kamen wir am Plaza des Armas an, der wie die meisten Plätze in Mittel- und Südamerika einen wunderschönen Park in der Mitte hatte. Um diesen Platz herum gruppierten sich mehrere Kirchen und alte Gebäude, in denen teilweise Geschäfte und Restaurants untergebracht waren. Die ganze Stadt ist in diesem rot-braunen Ton gehalten, der typischen Farbe des Baumaterials hier. Die Kirchen hier waren leider geschlossen, so das wir uns ins Künstlerviertel San Blas aufmachten. Um dorthin zu kommen mussten wir nochmals eine steile Gasse erklimmen. Hier sahen wir auch unser Restaurant für den Abend, in dem wir gleich Plätze bestellten. Denn hier war der erste Ort, an dem man die peruanische Delikatesse schlechthin essen konnte, das Cuy oder auf Deutsch: Meerschweinchen.

    Meerschweinchen werden in den Anden vor allem zu besonderen Festen wie Hochzeiten und Geburtstagen gegessen. Unter der einheimischen Bevölkerung gelten Sie ungefähr soviel wie bei uns der Hummer. Und genauso viel ist an diesen Tierchen auch dran. Aber wenn man hier ist, dann muss man diese Delikatesse auch probieren. Geschmacklich ein interessantes Erlebnis, man kann ihn in die Richtung Kaninchen stecken. Oder wie man bei uns in Deutschland immer sagt wenn man nicht genau sagen kann, nach was es schmeckt: wie Hühnchen. Dazu gab es verschiedene Kartoffeln, welche hier ja auch in rauen Mengen angebaut werden. Aber man kann sie eigentlich nicht mit den uns bekannten vergleichen, denn die Sorten hier wachsen in ganz anderen klimatischen Bedingungen. Gut geschmeckt haben sie aber alle. Nach dem Essen erst mal gut mit Pisco nachspülen, damit einem das Cuy auch nichts tut :)

    Und morgen machen wir uns auf, einen indianischen Markt sowie einige der Ruinen rund um Cuzco zu besichtigen.

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    02.03.08: 9. Reisetag, Chinchero und die Umgebung von Cuzco

    Bei etwas kühleren Temperaturen um 15 Grad und bewölktem Himmel machten wir uns mit unserem Kleinbus auf, einen indianischen Markt zu besuchen. Über mehrere kleine Hügel schraubten wir uns auf knapp 3800 Meter Höhe, bis wir dann indem kleinen Ort Chinchero ankamen. Sofort konnten wir die Vorbereitungen für den Markt sehen. Allerdings war zum momentanen Zeitpunkt noch nicht viel los, so das wir zuerst noch die Reste eines ehemaligen Inka Vorpostens begutachteten. Danach bestaunten wir die örtliche Kirche, die wie alle Kirchen in den Anden sehr sorgfältig und gewissenhaft von den Gläubigen hergerichtet worden war. Man konnte überall die angezogenen Heiligenfiguren sehen. Hier ist es üblich, den Figuren Umhänge, Röcke etc. anzuziehen. Es stellt für die Gläubigen sogar so eine Ehre dar, diese Gewänder zu spenden, das sich auch große Firmen dazu berufen fühlen. Von daher kann es schon mal passieren, das man auf dem Umhang der heiligen Maria Inka Cola oder anderes lesen kann

    Nach dieser kleinen Exkursion ging es dann Richtung Markt. Diesen konnte man dank dem bunten Treiben schon von weitem Hören und Sehen. Da dieser Markt über die Grenzen hinaus bekannt ist und auch von vielen Touristen angesteuert wird, lies er sich schnell in zwei Bereiche trennen. Der äußere Bereich war hauptsächlich mit Waren vollgestopft, die für Touristen bestimmt waren. Dort konnte man dann verschieden Musikinstrumente, Lamadecken, Pullis, Schüsseln etc kaufen. Teilweise in den unmöglichsten Farnkombinationen. Der Innenbereich war dagegen eher den indianischen Bauern vorbehalten, dort konnte man dann eher in das wirkliche Marktleben eintauchen. Hier waren dann auch weniger Touris unterwegs. Man konnte dem Tauschhandel zusehen und es gab wirklich alles zu kaufen, was man sich nur vorstellen kann. Von Bohnen über Kartoffeln und Mais bis hin zu lebenden Meerschweinchen und eingelegtem Fisch war alles zu bekommen. Cocablätter gab es in rauen Mengen und wurde natürlich auch ausgiebig gekauft. Wir kauften selber auch ein paar, um es später auf unserer Reise an Bauern des Hochlandes weiterzuschenken. An der Seite zum Ausgang hin gab es dann diverses Essen, das zwar interessant aussah, aber laut unserer Reiseleitung für unsere Mägen nicht unbedingt von Vorteil wäre. Daher ließen wir es dann auch, dort etwas zu probieren. Allerdings lies ich mich dazu hinreisen, das Popcorn zu probieren. Wenn man davon ausgeht, das die gepopoten Maiskörner ca. 5 mal größer waren als die bei uns, dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie groß das Popcorn hier ist

    Nach diesem interessanten Aufenthalt, der durch einen kräftigen Regenschauer etwas abgekürzt wurde, fuhren wir wieder in Richtung Cuzco und besichtigten die erste von vier Inkaruinen:

    Tambomachay

    In Tambomachay kann man einen schönen Wasserlauf bewundern, der seit der Inkazeit das Wasser der umliegenden Berge kanalisiert und dort zu einem Bad führt. Die genaue Lage der weitverzweigten Kanäle kann bis heute nicht nachvollzogen werden. Da die Inkas der Frühzeit hier ihre rituellen Waschungen abgehalten haben sollen, wird dem Wasser natürlich auch eine heilende und fruchtbare Wirkung nachgesagt. Das Wasser war kristallklar und konnte bedenkenlos getrunken werden. Schräg gegenüber konnte man schon unser nächstes Ziel sehen, die Ruine:

    Puka Pukara

    Dieser Ort diente damals als Streckenposten und als Schlafplatz für die Nachrichtenläufer des Inkareichs. Die damalige Kommunikation zwischen den Provinzen sowie der Transport von Waren wurde durch Streckenläufer angewickelt. Alle paar Kilometer war ein Posten an den verschiedenen Inkastrassen, die das gesamte Land miteinander verbanden. So konnten Strecken von mehreren hundert Kilometern am Tag zurückgelegt werden.

    Die Ruine selber war nicht unbedingt der Hit, da nur der Grundriss zu erkennen war und die Mauern bis zu einer Höhe von knapp 1 Meter erhalten waren. Nach diesem kurzen Zwischenstopp ging es per Bus weiter zum Zeremoniezentrum der Region, nach

    Q'enqo

    Q'enqo liegt oberhalb der Stadt Cuzco und ist bisher nur zu knapp 15% erforscht. Den Bereich, den man bereits freigelegt hatte, umfasst den zeremoniellen Bereich der Anlage. Im vorderen Teil konnte man Nischen an den Wänden sehen, in denen die Mumien der Verstorbenen untergebracht wurden. In diesem Raum wurden die Verstorbenen in der normalen Welt bei den Göttern abgemeldet. Nach diesem Vorgang wurden die Mumien durch einen Felsengang, der eine Schlange andeuten soll, zu einem weiteren Raum gebracht, in dem diese dann in der Unterwelt angemeldet wurden. Der ganze Glaube richtete sich danach, das die Welt aus drei Ebenen besteht, der Oberwelt, der "normalen" Welt sowie der Unterwelt. Hierbei stellt die Schlange die Verbindung zur Unterwelt dar, der Kondor die Verbindung zur Oberwelt.

    Nach diesem interessanten Teil ging es weiter zum heutigen Höhepunkt:

    Saqsaywaman

    Saqsaywaman war zur damaligen Zeit die Festung, die über die Stadt Cuzco wachte. Zugleich sollte Sie den Kopf einer großen Jaguarfigur darstellen, deren Körper die Stadt Cuzco sein sollte. Daher weist diese Festung auch Mauern auf, die im Zickzack gebaut wurden. Hier konnte man unter anderem Steinquader sehen, die bis zu 200 Tonnen wiegen, deren Transport nicht zu erklären ist. Wie bereits geschrieben kannten die Inkas das Rad nicht. Und der Steinbruch ist auch "nur" 25 Kilometer entfernt. Wahnsinn, wie die Leute damals diese Sache bewältigten, wenn man bedenkt, wie umständlich wir uns heutzutage mit der zur Verfügung stehenden Technik anstellen.

    Die Festung wurde zum letzten Rückzugsort, als die Spanier Cuzco eroberten und diente auch über einen langen Zeitraum dazu, die Stadt Cuzco zu belagern. trotz allem konnten die Inkas den Verfall des Reiches nicht aufhalten und mussten auch diese Festung später räumen. Von hier heroben hatte man auch einen sagenhaften Ausblick auf die Stadt Cuzco, die sich in diesem Talkessel ausbreitet und auch die Hänge der umliegenden Berge hinauf wächst.

    Wieder zurück in Cuzco machten wir uns noch auf eigene Faust auf den Weg, die Stadt etwas zu erkunden. Dabei wollten wir auf jeden Fall den örtlichen Mercado, den Markt, besuchen. Wie in allen mittel- und südamerikanischen pulsiert hier das wahre Leben. Auch auf diesem Markt war im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los. Wir drängten uns durch die Stände, an denen alles verkauft wurde was man zum täglichen Leben braucht, um in den interessanteren Teil zu kommen, dem Gemüse, Obst und Fleischmarkt. Hier wurde man dann erst mal von den verschiedenen Gerüchen fast erschlagen. Je nachdem wo man sich befand roch es nach diversen Obstsorten oder eher ungewohnt nach abgehangenem Fleisch. Hier konnte man geballt sehen, was das Land alles an Spezialitäten zu bieten hat. Wir kauften uns auch gleich mal ein paar Früchte, um für den nächsten Tag gerüstet zu sein. Denn morgen sollten wir uns auf eine Busreise von knapp 8 Stunden machen, denn es geht weiter nach Puno, an den Titicacasee :)

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    03.03.08: 10. Reisetag, Cuzco - Puno, Titicacasee

    Heute war das Frühstück wieder etwas zeitiger angesetzt, nachdem wir um 9.00 Uhr bereits unseren Bus Richtung Puno erwischen mussten. Diesen Teil der Reise mussten wir ohne deutsche Reiseleitung antreten, da diese Verbindung von auch von örtlichen Busunternehmen betrieben wird mit denen eine Kooperation besteht. Diese steuern dann aber unterwegs auch verschiedene Sehenswürdigkeiten an. Der Reiseleiter spricht aber "nur" Englisch und Spanisch. Egal, dann kann man gleich sein Schulenglisch etwas aufpolieren

    Unsere heutige Fahrt führt uns innerhalb von 9 Stunden knapp 400 Kilometer weit übers Hochland, teilweise über Pässe mit bis zu 4500 Metern, bis wir nach Puno erreichen das auf 4338 Metern Höhe liegt. Unser erstes Ziel am heutigen Tage sollte das kleine und beschauliche Dörfchen Andahuaylillas sein. Die hiesige Sehenswürdigkeit ist die kleine örtliche Kapelle, die über und über mit Fresken und Wandgemälden bedeckt ist. Sie ist weithin bekannt als die "Sixtinische Kapelle der Anden". Die Stellen, an denen die Wandgemälde zerstört sind, wurden einfach mit Bildern überhängt, wie es in Peru allgemein die Regel ist. Ansonsten ist die Kirche wirklich faszinierend, wenn man bedenkt, das die Gemälde trotz der andauernden Feuchtigkeit noch so gut erhalten sind. Von außen sieht die Kirche sehr unscheinbar und ziemlich baufällig aus.

    Weiter geht es dann Richtung Raqchi. Hier gibt es eine alte Inkasiedlung zu besichtigen. Das auffällige hier ist die total Inka untypische Bauweise. Der Haupttempel hier wurde nicht aus den Steinblöcken gebaut, wie der Rest der Anlage, sondern aus Lehm, der mit Alpakawolle, Stroh und Kaktussaft vermischt wurde. Diese Bauweise ist im kompletten Inkareich einmalig.

    Diese Siedlung war unter anderem auch ein Handelszentrum, was man an den vielen Speichern sehen kann. Vor den Ruinen, im Ortskern der 300 Seelen Gemeinde war natürlich ein kleiner Markt aufgebaut, um den Touristen auch einen kleinen Obulus zu entlocken.

    Nach diesem Zwischenstop ging es weiter nach Sicuani, in dem wir ein kleines Museum besuchten, das die örtlichen Fundstücke der Prä-Inkazeit ausstellten. Hier konnten die Wissenschaftler wesentlich mehr Fundstücke aus der Zeit vor den Inkas finden, als von den Inkas selbst.

    Zum Mittagessen machten wir Stop im Ort La Raya, welches außer dem Restaurant nichts interessantes zu bieten hatte.

    In Pukara hatten wir dann nochmals 45 Minuten Aufenthalt um uns auch sie hiesige Kirche zu Gemüte zu führen. Allerdings ist die 4 Kirche auf dem Weg nicht mehr das was einen vom Hocker wirft. Als weiteres "Highlight" konnte man von außen auch noch die Fabrik bewundern, die die berühmten Stiere der Gegend produziert. Diese Stiere kann man auf jedem Haus der Gegend sehen, welche den Einwohnern Glück Bringen und auch böse Geister fernhalten soll.

    Auf unserem Weg nach Puno fuhren wir dann noch durch die Hauptstadt Julianca der Provinz Puno. Diese Stadt sieht ziemlich verbraucht und fertig aus, nur die Hauptstrassen sind geteert, der Rest verliert sich in Sand und Schlammpisten, die dank dem Regen teilweise unpassierbar waren. Wie eine bedeutende Stadt kam sie nicht rüber. Liegt wohl aber auch daran, das das Hauptaugenmerk der hiesigen "Wirtschaft" auf dem Schmuggel liegt. Bolivien liegt nicht mehr allzu weit weg und man kann von dort einiges einschmuggelt, da dort viele Güter noch günstiger zu haben sind als in Peru.

    Nach dieser langen Fahrt sahen wir dann nach eine Kehre den See vor uns liegen und hatten somit auch unseren Bestimmungsort erreicht. Wir checkten in unserem Hotel noch schnell ein und suchten uns dann auch gleich mal ein gutes Restaurant vor Ort um es uns gut gehen zu lassen.

    Morgen fahren wir dann auf den See hinaus und besuchen die Schilfinseln der Uro Indianer. Danach geht es weiter auf die Halbinsel "Isla Llachon, wo wir bei Fischerfamilien die Nacht verbringen werden.

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    04.03.08: 11.. Reisetag, Puno - Isla Llachon

    Nach einem reichlichen Frühstück machten wir uns per Rikscha auf den Weg Richtung Hafen. Ein abenteuerliches Unterfangen, wenn man die Bodenwellen, Eisbahnschienen und den Verkehr bedenkt. Aber wir kamen ohne Probleme am Hafen an. Dort konnte man sich nochmals mit Getränken, Sonnenschutz, Regenmänteln etc eindecken. Wir besorgten uns Bleistifte und Bonbons für die Kinder der Fischerfamilien, die wir Nachmittags besuchen sollten.

    Aber zuerst machten wir es uns gemütlich auf unserem kleinen Ausflugsboot und genossen die Aussicht auf den Titicaca See. Unsere Überfahrt zu den Uro-Inseln dauerte knapp 45 Minuten, die wir in der Höhensonne bei kaltem Fahrtwind auf dem Oberdeck genossen. Schon von weitem konnte man einen Aussichtsturm aus Schilf erkennen. Durch einen kleinen Kanal im Schilf fuhr man dann in den Kreis der Inseln ein. Ein atemberaubender Anblick. Ringsherum sah man nur Schilfinseln mit den Schilfhütten, dazwischen mehrere Drachenboote und kleine Kanus, natürlich aus Schilf. Das einzige was die Idylle stört, sind die Ausflugsboote, die doch recht zahlreich vertreten sind und die Besuchermassen auf die Inseln bringen. Jede der Inseln beherbergt eine Familie, die ihr Leben mehr oder weniger nur auf der Insel verbringt. Die Inseln, die wir als Touristen besuchen dürfen, sind eher eine Attraktion, denn die Indianer hier leben zumeist in Puno und fahren in der Früh auf die Insel und am Abend wieder zurück. Aber auf dem See gibt es immer noch Inseln, die wie ursprünglich bewohnt werden und die auch kein Tourist betreten darf. Die wenigen die noch auf diesen Inseln wohnen haben es sich aber trotzdem den Umständen entsprechend gemütlich gemacht. Teilweise kann man auf den Inseln Solarkollektoren sehen, die dann den Strom für Radio oder Fernsehen liefern. Auch eine Schule für die Kinder gibt es hier.

    Wir fuhren eine der Inseln an und wurden bereits von der dortigen Familie erwartet. Beim betreten der Insel überkam einen dann doch ein komisches Gefühl, denn man lief dort wie auf Watte. Nach einer kurzen Erklärung wurde dann die Wassertiefe gemessen, die unter der Insel doch knapp 20 Meter betrug. Die Insel selber hat eine Dicke von ca 2 Metern und wird andauernd erneuert, da sie durch das Wasser von unten wegfaulen.

    Haupternährung hier ist der Fisch und das Schilf, von dem man den unteren Teil Essen kann. Dies ist auch der Grund, weshalb die Indianer hier alle sehr rundlich sind, trotz der geringen Auswahl an Lebensmitteln.

    Nach unserem "Rundgang" über die Insel wurden wir noch mit einem der Drachenboote etwas über den See gerudert. Ich konnte es nicht lassen und versuchte mich auch im Rudern, wobei bei der Höhe die Luft sehr schnell weg war. Ein sehr abschreckendes Beispiel für den schlechten Einfluss des Tourismus bekamen wir geliefert bei der Abfahrt von den Inseln. Zuerst wurde uns ein Lied in Aymara, der alten und immer noch geläufigen Sprache der Indianer vorgesungen, Danach kam allerdings ein "Vamos a la Playa" gefolgt von "Alle meine Entchen". Zum krönenden Abschluss noch der Satz "Hasta la vista, Baby". So schnell kann man die schönen Eindrücke wieder zerstören

    Wir fuhren dann weiter Richtung Isla Llachon und erreichten dieses Eiland nach zwei weiteren Stunden. Die einzigen Geräusche der technischen Zivilisation waren die Motorgeräusche unseres Schiffes. Wir legten an und nahmen unser Gepäck mit auf die Insel. Hier wurden wir dann auf die verschiedenen Familien aufgeteilt, bei denen wir die Nacht verbringen würden. Schon kam ein alter Indianer mit geschätzten 75 Jahren daher und schnappte sich 2 unserer Rucksäcke. Schwupps war er mit den beiden auch schon den Berg hinauf verschwunden. Wir kamen dank der Höhe nicht wirklich hinterher.

    Als erstes gab es dann ein frisch zubereitetes Mittagessen, welches auf frischgefangenem Fisch sowie Kartoffeln und Mais bestand. Einfach köstlich. Danach hatte man 2 Stunden Zeit bis man sich für eine kleine Exkursion über die Insel wieder traf. Die Stille hier war Wahnsinn. Man hörte nur hier und da das Schreien von Eseln oder Kühen und den Gesang der Vögel. Kein Auto, Flugzeug, Fernseher oder Radio störte die Geräusche der Natur. So muss das Paradies sein.

    Bei unserem Rundgang trafen wir dann auf verschiedene Bauern sowie deren Kinder, die sich wie wahnsinnig über die Bonbons und die Bleistifte freuten. Touristen sind hier zwar nichts besonderes mehr, aber da nur alle 2 Wochen eine Gruppe auf der Insel einquartiert wird ist das normale Leben auch nicht davon beeinträchtigt. Sie werden als Geldgeber des Dorfes gerne gesehen, aber das Leben ist nicht danach ausgerichtet. Das merkte man den Leuten auch an, die einem immer noch mit einer gewissen Scheu aber auch Neugier begegneten. Wenn man dann kurz ins Gespräch kam, wenn auch nur über unseren Reiseleiter, dann konnte man gleich eine Herzlichkeit spüren, die bei uns leider verloren gegangen ist. Diese Insel ist ein Ort um die Seele baumeln zu lassen.

    Am Abend trafen wir uns alle dann zum Abendessen, welches bei Kerzenschein eingenommen wurde, da die einzige Stromverbindung der Insel ein paar Tage zuvor unterbrochen wurde. So gegen halb 9 wurden wir von unseren Familien dann abgeholt und nach Hause begleitet. Noch ein Bierchen mit aufs Zimmer und dann die Nacht genießen. So einen schönen Sternenhimmel wie hier hab ich vorher noch nie gesehen. Was auch daran liegt, das kein elektrisches Licht weit und breit zu sehen war.

    Morgen steht noch ein kleiner Segeltörn mit den Fischerbooten auf dem Programm und danach die Rückfahrt nach Puno. Ein weiterer Tag purer Entspannung.

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    05.03.08: 12 Reisetag, Isla Llachon - Puno

    Heute war ich schon um halb 7 wach und genoss die Stille hier in vollen Zügen. Ich machte mich dann auch auf und ging an das Seeufer hinunter und spazierte dort knapp 1,5 Stunden am Ufer entlang. Eine Stille die nur von vereinzelten Vogelschreien unterbrochen wurde lag über der ganzen Gegend. Ein paar Bauern sah man schon auf dem Weg zu ihren Äckern und auch 2 Fischer waren mit ihren Booten unterwegs. Ich hörte lautes Rufen vom See fühlte mich zuerst aber nicht angesprochen. Nach kurzem merkte ich, das ich als einziger anwesend war und er mich wohl meinte. Trotz keinen Spanischkenntnissen bekommt man schon das ein oder andere Wort auf einer Reise mit und ich konnte mir damit auch zusammenreimen was der Fischer mich fragte. Im Endeffekt wollte er nur wissen, wo ich herkomme und wie lange ich auf ihrer Insel bleiben würde. Mit meinen paar Brocken konnte ich zumindest "Deutschland" und "2 Tage" antworten, was ihm auch vollkommen reichte. Er wünschte mir noch einen guten Morgen und fuhr dann weiter Fische fangen.

    Nach diesen stillen Momenten gab es ein super Frühstück, das einige Hotelfrühstücke, die wir bisher bekommen haben, in die Tasche steckte. Frische Eier, Pfannkuchen, frischgepflückter Pfefferminztee etc wurden aufgefahren. Gut gestärkt machten wir uns dann auf den Weg zum Pier wo wir 3 kleine Fischerboote bestiegen und lossegeln wollten. Allerdings waren die indianischen Götter uns anscheinend nicht wohlgesonnen, denn es herrschte eine absolute Flaute. So blieb unseren Bootsführern leider nichts anderes übrig und sie ruderten uns eine knappe Stunde am Ufer entlang. Trotzdem war es eine schöne Angelegenheit und man konnte die Weitläufigkeit des Sees genießen. Man kam sich vor wie am Meer, den man konnte keine Ende des Sees erkennen und schloss in weiter Ferne mit dem Horizont ab. Nach dieser Fahrt wanderten wir noch eine geraume Zeit über die Insel und begegneten so noch der ein oder anderen Bauernfamilie. Hier wurden wir dann auch noch unsere restlichen Bonbons und Stifte recht schnell los

    Gegen 11 Uhr kamen wir dann zurück und uns erwartete noch eine kleine Überraschung. Wir durften alle noch traditionelle Gewänder der Bewohner anziehen. Ich erwischte dabei einen rosafarbenen Umhang, der der weiblichen Bevölkerung durch seine Farbe anzeigt, das ich auf der Suche nach weiblicher Fürsorge bin :) Verheiratete oder vergebene Männer tragen hingegen einen grauen Poncho. Wie man sich vorstellen kann war das ein heiden Spaß :)

    Nach dieser lustigen Einlage hieß es dann aber Abschied nehmen und wir bestiegen unser Boot Richtung Puno. Die nächsten 3 Stunden verbrachten wir dann mit der Überfahrt, die zwar schön, aber auch relativ langatmig war. Schöne Aussicht hin oder her, aber auf die Dauer sieht Wasser wie Wasser aus.

    Den Abend verbrachten wir dann mit Packen für die Weiterfahrt und natürlich mit einem gemütlichen Essen in der Fußgängerzone von Puno.

    Morgen wird uns unsere Reise nach Sillustani bringen, wo wir alte Begräbnistürme der Inkas besichtigen werden.

    Wer hinter dem Mond lebt, hat´s wenigstens schön schattig. / Reisebericht Vietnam - Kambodscha 2009 im Asienforum / Reisebericht Peru 2008 im Südamerika Forum :) / Reisebericht Mexiko 2006 im Mittelamerika Forum :)
  • AEVFranke
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    geschrieben 1241379567000

    06.03.08: 13. Reisetag, Puno - Sillustani - Chivay

    Um 8 Uhr trafen wir uns gemütlich zum Frühstücken und besprachen unseren Tagesablauf. Als Überraschung sollten wir heute einen Zwischenstopp bei einer Bauernfamilie einlegen und danach weiterfahren zu den Grabtürmen von Sillustani. Danach geht es weiter übers Hochland und über unseren höchsten Punkt der Reise, einen Pass von 4910 Metern Höhe, nach Chivay, unserem Ausgangspunkt für die Exkursion zum Colca Canyon um Kondore zu beobachten.

    Bei schönstem Sonnenschein verließen wir Puno und erhaschten noch einen letzten Blick auf den See um kurz darauf wieder im kargen Hochland unterwegs zu sein. Nach knapp 45 Minuten Fahrt hielten wir an einem kleinen Hof an. Ein kleines Lehmhaus mit einer Lehmumrandung als Zaun war unser Ziel. Von der anderen Seite der Strasse sahen wir einen alten Mann zu uns herüber eilen. Es war der Besitzer dieses kleinen Hofs. Im Inneren erwartete uns bereits seine Frau mit ihrem kleinen Kind. Voller Stolz zeigte er uns dann seinen Wohnraum, der aus einem Zimmer mit einer Strohmatte als Bett bestand. In einer Ecke hing ein Webrahmen und mit stolzgeschwellter Brust posierte er vor seinen Auszeichnungen, die an der Wand hingen. Man merkte ihm an, das er mit seinem Hab und Gut vollkommen zufrieden war. Auf die Frage hin, ob er nicht lieber in der Stadt in einer größeren Wohnung wohnen leben wollen würde, antwortete er nur: Warum? Ich habe hier alles was ich brauche. Meine Tiere und meine Familie. Was soll ich in der Stadt? Die Haupteinnahmequelle der Menschen hier ist die Alpakazucht. Auf dem kargen Boden hier wachsen nur Kartoffeln, die für den Eigengebrauch angebaut werden. Abwechslung beim Essen ist da eher Fehlanzeige.

    Nach diesem interessanten Einblick in das Leben der Hochlandbevölkerung ging es weiter nach Sillustani. Über eine Schotterpiste erreichten wir die eigentümlichen Steinsteelen. Nach einer kurzen Wanderung bergauf standen wir dann vor einem dieser Türme. Nach obenhin verbreiterten Sie sich und sie waren komplett glatt geschliffen auf der Außenseite. Diese Türme wurden bereits vor der Inkazeit von den Bewohnern gebaut und die Inkas übernahmen und perfektionierten diese Art des Begräbnisses. Leider fand man keinerlei Hinweise auf Grabbeigaben etc, da Grabräuber hier volle Arbeit geleistet haben. Über eine Fläche von vielleicht 2 Quadratkilometer verteilt sieht man mindesten 20 dieser Türme in den Himmel ragen. Teilweise sehr gut erhalten, teilweise in sich zusammengebrochen.

    Der Ausblick von hier heroben war fantastisch. Im Hintergrund sah man verschiedene Berge aufragen und gleich an diese Bergflanke schloss ein See an, der sich weiter verzweigte. So ein Panorama ist immer wieder faszinierend. Wir hatten dann noch etwas Zeit um uns hier auf eigene Faust umzusehen, bis wir dann wieder in den Bus einstiegen und uns auf unsere lange, 6 Stunden dauernde Fahrt nach Chivay machten. Unterwegs konnten wir verschiedene Vegetationszonen bestaunen, von Bäumen über kleines Gestrüpp bis hin zu Moosen und Flechten, die auf knapp 4500 Metern wachsen. Als uns aber unser Reiseleiter darauf hinwies, das wir demnächst einen Stopp einlegen würden um Flamingos zu beobachten, schenkte ihm keiner Glauben. Aber kurz darauf hielten wir an und sahen einen kleinen See vor uns liegen. Und was war am Ufer das Sees zu sehen? Flamingos in ihrer typischen Rosafärbung. Und das auf 4500 Metern Höhe. So hoch fliegen bei uns nicht mal die Vögel :)

    Auf der weiteren Fahrt konnten wir immer wieder verschiedene Lama und Alpakaherden beobachten und sahen auch kurz einmal Vikunjas. Diese wildlebende Alpakaart ist sehr scheu. Schon zu Inkazeiten war die Wolle dieser Tiere sehr begehrt und nur dem Herrscher vorbesehen. Nachdem diese Tiere kurz vor der Ausrottung standen wurde vom peruanischen Parlament ein Gesetz verabschiedet, das diese Tiere unter Schutz stellte. Die Tiere durften nur noch gefangen werden um sie zu scheren. Die Wolle dieser Tiere ist die feinste weltweit und wirft pro Tier nur knapp 20 Gramm ab. 100 Gramm dieser Wolle werden mit bis zu 200 $ gehandelt. Man kann sich vorstellen, wie sehr auf diese Tiere jetzt geachtet wird.

    Wir machten einen kleinen Zwischenstopp in einer Raststätte mitten im Nirgendwo. Hier pfiff der Wind mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit übers Land, was aber täglich der Fall ist. Für die Menschen hier nichts neues, für uns etwas gewöhnungsbedürftig. Mützen etc musste man festhalten, ansonsten wären diese hoffnungslos verloren gewesen. Im weitern Verlauf der Fahrt überquerten wir dann noch einen Pass mit 4910 Metern Höhe, der allerdings komplett im Nebel lag und deshalb auch nicht wirklich sehenswert war. Von da an ging es dann stetig bergab und wir erreichten Chivay auf einer Höhe von 3650 Metern über dem Meer. Das Wetter hier war sonnig, aber dennoch kühl. Hier ist eigentlich nichts geboten und das Dorf ist nur ein Ausgangspunkt für Fahren in den Colca Canyon. Wir besuchten den örtlichen Markt und am Abend ließen wir dann eine höchsttouristische Animation in unserem Restaurant über uns ergehen. Es wurden verschiedene kulturelle Tänze und Riten vorgeführt. Das schlimmste daran waren die ganzen Touris, die nach vorne drängen um das ganze zu filmen, egal ob jemand anderes noch was sehen konnte oder nicht. Kling böse, aber diese hatten meistens ein alter von über 55 Jahren.

    Morgen geht es wieder früher raus, da wir schon gegen 7 losfahren. Um zum Aussichtspunkt des Colca Canyons zu kommen fahren wir ca. 1,5 Stunden über reine Schotterwege, welche ja eine ungemeine Geschwindigkeit zulassen

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  • AEVFranke
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    geschrieben 1241420988000

    07.03.08: 14. Reisetag, Colca Canyon - Chivay - Arequipa

    Da es zum Beobachtungspunkt im Colca Canyon ein etwas weiterer Weg ist und man schon frühzeitig dort sein sollte, frühstückten wir bereits um 6 Uhr und machten uns danach mit unserem Kleinbus auf, die Schotterpiste in Angriff zu nehmen. Nach einer kurzen Fahrt machten wir einen kleinen Stopp in einem Dörfchen, das auf den Halt der Touristen bestens eingestellt war. Trotz der frühen Zeit waren die Händler schon auf den Beinen und priesen ihre Waren lautstark an. Auch verschiedene Indianerinnen mit Adlern, Eulen etc schwirrten umher um Fotos machen zu lassen. Wir konnten dann auch noch eine Gruppe junger Tänzer beobachten, die die selben Tänze aufführten wir die Tanzgruppe am gestrigen Abend. Nach 15 Minuten war der Spuk vorbei und wir fuhren weiter. Innerhalb kürzester Zeit waren wir dann auch schon mitten in den Bergen und fuhren die Schlucht des Canyons entlang. Je weiter wir fuhren um so schönere Ausblicke gewann man über die Umgebung hier. An jeder Stelle dieses fruchtbaren Tals waren die Terassenfelder zu sehen, die auch heute noch von Hand bewirtschaftet werden. An mehreren Aussichtspunkten waren auch fliegende Händler zugegen, die jedoch sehr unaufdringlich ihre Waren darboten. Die Vegetation hier ist für mich als Kakteenfan wunderschön, denn man fuhr teilweise durch richtige Kakteenwälder den Berg hinauf. Langsam konnte man auch sehen, das dieser Aussichtspunkt ein touristischer Anlaufpunkt ist. Immer mehr kleinere und größere Busse quälten sich den Berg hinauf. Unterwegs trafen wir auf verschiedene Bauern, die mit ihren Pferden und Pflügen unterwegs waren. Nach knapp 1,5 Stunden Fahrterreichten wir den berühmten Aussichtpunkt der Schlucht. Der Colca Canyon ist noch um einiges tiefer als der Grand Canyon, an manchen Stellen reicht er bis zu 1500 Meter in die Tiefe. Der Aussichtpunkt zum "Condor Watching" befindet sich hier auf knapp 4000 Metern Höhe.

    Irgendwie ist es schon verdammt beeindruckend, wenn man am Abgrund dieses Canyons steht und rings um einen steigen die Nebelschwaden auf und verschwinden in der Höhe. Bei strahlendem Sonnenschein war die Thermik auch hervorragend und so dauerte es nicht lange, bis wir den ersten Kondor zu sehen bekamen. Leider trieb dieser an der gegenüberliegenden Wand entlang, so das man nicht mehr als einen kleinen schwarzen Punkt sehen konnte. Im Laufe der nächsten Stunde sahen wir noch mehrere dieser Punkte, aber mehr war heute nicht drin. Von unserem Reiseleiter hörten wir, das es schon Beobachtungen von Kondoren gab, die nur knapp über die Köpfe der anwesenden Touristen aufstiegen. Das muss bei der Größe dieser Tiere (Spannweite 3 Meter) äußerst beeindruckend sein. Währenddessen kaufte ich mir hier auch einen angeblichen Alpakapulli für umgerechnet 5 €. Das Alpaka daran wird wahrscheinlich beim Transport auf einem dieser Tiere an den Pulli gekommen sein, aber egal, schön ist er auf jeden Fall

    Wir machten uns nach knapp 2 Stunden Aufenthalt hier wieder auf die Socken und nahmen die anstehenden 300 Kilometer nach Arequipa in Angriff. zuerst mussten wir natürlich die Schotterpiste hinter uns bringen. Danach stoppten wir noch kurz in Chivay um uns mit Proviant und Getränken zu versorgen. Und dann ging es die gleiche Strecke zurück, die wir gestern schon gefahren sind. Aber heute hatten wir wesentlich mehr Glück mit dem Wetter uns so erreichten wir den Pass auf 4910 Metern Höhe bei schönstem Sonnenschein. Natürlich gab es das obligatorische "Wir waren hier" Foto und auch ein Steinmännchen musste gebaut werden, um den Apus, den Berggöttern die Aufwartung zu machen. Hier spürte man die Höhe dann doch recht gut und ein leichter Schwindel befiel fast jeden von uns. Danach fuhren wir durch das Hochland weiter und rasteten an der zugigen Raststätte von gestern. Hier deckten wir uns nochmals mit Coca-Keksen und Coca-Toffees ein, die man des öfteren hier bekommen kann.

    Gegen 4 Uhr Nachmittags erreichten wir dann Arequipa und bezogen unser Hostel ganz in der Nähe des Plazas des Armas. Unser Hostel war an die 100 Jahre alt und noch schön im kolonialen Baustil erhalten. Die Zimmer waren an die 4 Meter hoch und das ganze Hostel war in sich verschachtelt. Wir mussten, um zu unserem Zimmer zu kommen, mehrere Innenhöfe durchqueren. Die Einrichtung war auch sehr interessant, sie bestand aus massiven Wandschränken und aus alten Bügeleisen etc, die zu Nachttischlampen umfunktioniert wurden. Alles in allem sehr ansprechend. Das einzige was uns störte, war die mangelnde Sauberkeit, das das Bett über und über mit Bröseln versehen war. Den Grund dafür werden wir erst morgen erfahren, also sind wir heute darüber nicht so erbaut

    Nach einer kurzen Eingewöhnung hier machten wir uns auf den Weg den Markt von Arequipa zu erkunden. Hier war wieder das typische Gewühle und das geordnete Chaos von Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Brot und anderen Dingen für den täglichen Gebrauch zu finden. Einfach wunderbar Hier verbrachten wir auch auf die schnelle mal 2 Stunden mit Staunen, Handeln Kaufen und Fotografieren. Am Abend gingen wir dann gemütlich Abendessen und mussten feststellen, das die Portionen hier alles bisher da gewesene bei weitem übertrafen. Nach der Vorspeise (gefüllte Paprikaschote mit Kartoffelauflauf), die bereits für 2 Personen vollkommen ausreichend gewesen wäre kam als Hauptgang dann noch die Shrimpssuppe, eine Spezialität des Hauses. Eine riesige Schüssel mit gefühlten 500 Gramm Reis und Shrimps, einer großen Kartoffel sowie einem Spiegelei obendrauf. Völlerei am Rande des Wahnsinns. Die 2 Piscos danach schafften auch keine Verringerung des Bauchumfangs, so das wir uns noch kurzzeitig dazu entschlossen eine nahegelegene Cocktailbar zu besuchen. Hier versumpften wir dann etwas und schafften es auf die Minute genau noch zu unserem Hotel, das nach der offiziellen Schließzeit bis zum nächsten Morgen auch wirklich geschlossen gewesen wäre. Tja, Glück gehabt. Morgen werden wir eine schöne Rundfahrt quer durch Arequipa unternehmen und auch das hier ansässige Kloster besuchen.

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