Extremisten warnen Türkei-Urlauber: Anschläge in Badeorten werden weitergehen
* Kurdengruppe bekennt sich zu Explosion in Antalya
* Sprengsätze werden häufig in Mülltonnen versteckt
Militante Kurden haben sich zu einer Explosion im türkischen Ferienort Antalya bekannt, bei der drei ausländische Touristen und ein Kellner ums Leben gekommen sind. Die Explosion sei eine Warnung vor Reisen in die Türkei, erklärten die Freiheitsfalken Kurdistans in einem Anruf bei der prokurdischen Nachrichtenagentur Firat. Das Büro des Gouverneurs von Antalya wies das Bekenntnis zurück und erklärte, in dem betroffenen Restaurant sei lediglich ein Gasbehälter explodiert.
Die Zeitung "Vatan" berichtete indes, Aufnahmen einer Sicherheitskamera widerlegten die offizielle Darstellung. Auf dem Video sei zu sehen, wie eine Person rund 20 Minuten vor der Explosion ein Paket in einem Abfallkübel nahe dem Restaurant verstecke. "Vatan" veröffentlichte allerdings keine Fotos, die diese Darstellung belegen könnten.
Das Restaurant, vor dem sich die Detonation ereignete, befindet sich in der Nähe eines Wasserfalls im bei Touristen beliebten Viertel Manavgat. Die türkischen Behörden sind mit Informationen über mögliche Anschläge in der Hochsaison oft zurückhaltend.
Nach einem Bombenanschlag in Istanbul am 15. Juni mahnte der dortige Polizeichef Medienvertreter, den Vorfall nicht zu "übertreiben, weil die Touristensaison beginnt". Bei den Todesopfern handelte es sich nach Behördenangaben um einen Russen, einen Norweger, einen Ungarn und einen türkischen Kellner.
Die Freiheitsfalken Kurdistans haben sich bereits zu mehreren Sabotageakten, Bränden und Explosionen bekannt. Die Behörden wiesen diese Angaben jeweils entweder zurück oder konnten sie nicht bestätigen. Auch den Großbrand im Frachtbereich des Istanbuler Flughafens im Mai will die Gruppierung ausgelöst haben. Die Behörden nannten dafür bislang keine Ursache.
(apa/red)
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