Aus der SZ aktuell vom 28.10.2018:
"...Einer 2017 durchgeführten Studie der Stiftung für Zukunftsfragen zufolge hatte von 100 Befragten lediglich einer die Absicht, 2018 Ferien in der Türkei zu machen. Die kurze Phase der Entspannung im Sommer scheint für deutsche Pauschalreisende jedoch lang genug gewesen zu sein. "Man kann das Verhalten der deutschen Touristen schon absurd finden", sagt Jürgen Kagelmann, Dozent für Tourismuspsychologie, im eigenen Land habe man vor allem und jedem Angst, beim Urlaub werde das aber beiseite geschoben.
Gründe für diese Wird-schon-gut-gehen-Einstellung sieht Kagelmann unter anderem in den günstigen Flug- und Hotelkosten. Hinzu kommt der Verfall der türkischen Lira. Das Glücksgefühl, das ein Schnäppchen auslöst, sei eben schlicht nicht zu übertreffen, sagt der Psychologe. Die Erinnerung an Attentate oder auch das Wissen, dass in der Türkei deutsche Staatsbürger im ********* sitzen, existiert zwar in vielen Köpfen, allerdings argumentiere so mancher Reisender, dass zwischen dem "guten braven Volk und dem bösen Regierungschef" unterschieden werden müsse, so Kagelmann. Die einfachen Leute wolle man doch nicht abstrafen...."