Ich habe mir nun mal ein paar Tage Gedanken gemacht über das Thema Trinkgeld und die unterschiedlichsten Statements auf mich wirken lassen. 10% vom Reisepreis als Trinkgeld halte ich persönlich für recht viel. Wenn ich überlege, dass wir für eine Reise in unser "Stammhotel" stets zwischen 3000 und 4000 Euronen (4 Personen) bezahlen, würde dies jedesmal mindestens 300 € Trinkgeld bedeuten und das meistens 3x im Jahr. Wow, das ist ne Hausnummer die ich nicht stemmen kann und evtl. auch nicht stemmen will. Ich möchte behaupten, dass es bei uns im Durchschnitt 5% während eines 14-Tageaufenthalt sind. Wir geben stets in der Türkei keine Münzen als Trinkgeld, sondern nur Scheine. Oft werden wir gefragt ob wir Münzen in Scheine tauschen, was wir natürlich gerne tun. So gab es schon Urlaube wo wir mit 300,- € Münzgeld nach Hause geflogen sind. Na und ? Uns tut es nicht weh und das Kleingeld wandert in die nächste Urlaubskasse.
Was ich hier aber eingestehen muss: natürlich gibt es nach diversen Türkeireisen private Kontakte welche um das Mitbringen diverser "Kleinigkeiten" bitten wie z.B. DVDs, Zigaretten, Kinderwinterbekleidung etc. Das sind Dinge die wir gerne erledigen, aber nicht selbstverständlich sind und nicht werden sollten. Meistens werden wir gefragt: Was bekommt ihr denn dafür ? Sicherlich, zumeist sagen wir: lass mal gut sein. Stellen wir allerdings eine Art der Selbstverständlichkeit fest, dann haben wir das gemacht, aber nur einmal.
Eine Frage die ich mir selber stelle ist aber folgende: Gebe ich Trinkgeld weil ich zufrieden bin oder gebe ich Trinkeld weil ich mir etwas "erkaufen" möchte ? Diese Frage kann sicherlich nur jeder für sich selber beantworten. Ist es nicht so, dass wenn ich einem Kellner einen 10er oder 20er aufs Tablett lege ( Euros nicht TL) er sich besser an mich erinnert ? Gebe ich dem "Strandklosaubermacher" 5 €, packt er meine Liege noch in den Schatten bei 32,6 Grad, weil 32,7 ist mir zu warm. Ist es nicht so, dass wir zumeist versuchen uns durch Trinkgelder eine Dienstleistung zu erkaufen ? Ist das verwerflich ? Ich glaube nicht ! Ich mag die Türkei und die Mentalität der meisten Menschen dort, aber fühle ich mich deswegen als "barmherziger Samariter" ? Öhhh Nö !
Und dann ist da noch der Otto...., also der Chabulski Otto, der mit Erna und seinen 2 Kids in die Türkei fliegt, der evtl. finanziell gar nicht die Hotelanlage verlassen kann, der gar kein Trinkgeld geben kann weil er extrem "randgenäht" ist. Erzählt dem mal was von, 10% vom Reisepreis, als Trinkgeld. Otto fängt an zu weinen.
Fazit des ganzen: Selbst hier in einem so öden Thema wie Trinkgeld geht man sich an die Gurgel. Ist doch albern. Warum macht nicht jeder so wie er kann, will und möchte, das aber ohne Angriffe
@Admins: Darf irgendwo, irgendwie und irgendwann mal wieder von den vor "Ortsansässigen" was geschrieben werden oder bleibt das Thema jetzt für alle Ewigkeiten dicht ?