@Ahotep ...die Meldungen nehmen es allerdings nicht so genau um was für Stimmen es sich da handelt.
Die "Freiheits- und Gerechtigkeitspartei" oder besser "Freedom and Justice Party" der Muslimbrüder ist übrigens nicht seit 60 Jahren in Ägypten verboten sondern sie wurde erst am 30. April 2011 gegründet. Religiöse Einflussnahme über Parteien ist ja nach der jetzigen ägyptischen (Mubarak) Verfassung verboten (keinen ausschließlichen Bezug auf eine bestimmte Religion, Rasse, Sprache, Berufsstand oder Geschlecht nehmen). ...und ganz nebenbei Polizei und Militär dürfen nicht wählen und jede Partei muss, grob gesagt, die Scharia anerkennen.
Die "Muslimbrüder" waren auch früher nur als Partei verboten (siehe oben) und deshalb waren ja alles unabhängige Kandidaten. Die so ganz nebenbei bei der letzten Wahl auch schon 20 % der Sitze gewonnen haben.
Zu den Stimmen: 2/3 der 498 Parlamentssitze in der Volksversammlung sind Listenplätze (Partei wurde gewählt) das restliche 1/3 sind Direktmandate (Kanditat wurde gewählt) aus den Wahlkreisen. Auf die Listenplätze bezogen haben die "Muslimbrüder" 38% (127 Sitze) und die "Salafisten" 29% (96 Sitze) der Mandate. Die Wafd Partei (nicht Islamistisch) 11% (36 Sitze) und der ägyptische Block 10% (33 Sitze). Nur diese wurden bisher offizell durch Abdel Moaz Ibrahim bekanntgegeben, die Direktkanditaten wurden noch gar nicht zugerechnet. Hier die Meldung dazu Islamists win 70% of Egypt People's Assembly party list seats ...und keine Partei hat die Mehrheit, muss also ein Bündniss eingehen. @Ahotep deine obigen Zahlen beruhen auf Angaben der Parteien.
Ein kleiner Aspekt am Rande und eine Mutmaßung von mir warum die Ergebnisse bei den Direktmandaten günstiger für alle Islamisten liegen. In jedem Wahlkreis sind zwei Abgeordnete zu wählen, jede Partei darf zwei Kanditaten im Wahlkreis aufstellen, UND das wesentliche der Artikel 87 (Mindestens die Hälfte der Mitglieder müssen Arbeiter und Bauern sein) der ägyptischen Verfassung wird auf Wahlkreisebene angewendet WAS PRAKTISCH BEDEUTET es kann durchaus passieren das ein Kandidat mehr Stimmen hat aber wegen Artikel 87 verzichten muss und einen Arbeiter oder Bauern vorlassen muss. @vikuviku na Klar das ägyptische Volk hat gewählt. ...mal ganz ohne auf die anderen Einflüsse einzugehen z.B. das Christen massiv an der Wahlteilnahme gehindert wurden (Qena).
@Nefe ...eben unvollständig. Warum kann man eigentlich diese ganzen OT Beiträge nicht einfach sein lassen?