Allgemeine Probleme im touristischen Flugverkehr 2018

Ja, und unisono wird jetzt gejammert, dass die Unternehmensergebnisse enorm leiden unter den Belastungen durch Kompensationsforderungen.

Vielleicht würde es den einen oder anderen Kritiker milder stimmen, wenn er sich mal die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Airlines bewusst macht. Bei etlichen Beiträgen beschleicht einen ja das Gefühl, der Verbraucher werde mutwillg mit Aufällen und Delays traktiert ...

Hier mal ein Ausriss aus einem fvw Artikel:

"Ohne die Rückendeckung von Ryanair hätte Niki Lauda das Abenteuer Laudamotion womöglich bereits beendet. Denn die Verluste in der Anlaufphase für den Flugbetrieb der Wiener Airline betragen bereits 150 Mio. Euro, 50 Prozent mehr als kalkuliert, berichtete Michael O’Leary während der Vorstellung seiner Quartalsergebnisse (April bis Juni)."

und noch einer, dem die Düse geht:

"Auch Lufthansa hat Geschäftsteile von Air Berlin übernommen und an Eurowings weiter gereicht. Im ersten Quartal (Januar bis März) hatte die Eurowings-Gruppe ein Minus von 203 Mio. Euro ausgewiesen, 71 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Eurowings hat innerdeutsche Routen, Europa-Strecken und einige Langstrecken übernommen, die zuvor von Air Berlin bedient worden waren."

Branchenintern ist man sich einig: Ein Newcomer würde die aktuelle Situation nicht lange überleben.

Und sollen wir jetzt Mitleid mit den durch Managementfehler entstandenen Verlustreichen Airlines haben.

Verzichte.

Nachtrag: Schon mal das Buch Nieten in Nadelstreifen gelesen?

Das ist halt die Folge der Maxime "Gewinnmaximierung durch Kostenminimierung" zu Ende gedacht!

Man verkauft etwas, was man nicht hat (also nichts kostet) und solange das keiner merkt und die Geldgeber die dicke Dividende kassieren bzw. die Aktien steigen, ist alles gut. Wenn dann die Aufträge ausgeführt werden sollen, geht das Geschrei los - weil das ja keiner wissen konnte. Normalerweise gehörten die Verantwortlichen hinter Gitter, wie die Herrschaften, die nicht existierende Ferienhäuser am Gardasee vermietet haben, aber weil die Erstgenannten ja Manager von AGs sind, die so hohe Gewinne erwirtschaftet haben, werden die zu anderen AGs weggelobt und kriegen noch eine dicke Abfindung obendrauf.

Also business as usual! - warum, ist eher ein philosophisches Problem!

LG

Sokrates

Der beste Beitrag, den ich je von Dir gelesen habe.

Mir ist das zu undifferenziert einfach nur alles dem Management anlasten zu wollen.

Und um "Mitleid" geht´s schon mal gar nicht, es sei denn man will welches mit den streikenden Fluglotsen haben ...

Vielleicht liest Du dir sokrates Beitrag in aller Ruhe durch. Da ist schon sehr vieles mit erklärt.

Ich denke vS wollte mitnichten Mitleid mit den Management erwecken,

(so hab ich es auf jeden Fall nicht nachempfunden)

sondern eher die Folgen aufzeigen, die nicht nur für die Urlauber sehr schlimm und katastrophal sind

(was auch niemand abgestritten hat)

sondern das auch für die Flugunternehmen grosse Folgen daraus entstehen...

Meiner Meinung nach veranstaltet sowas keine Airline absichtlich, weil man mal so eben aus Spass ,den Leuten den Urlaub versauen will.^^

Die Mehrkosten die dadurch den Fluggesellschaften entstehen, sind sicher in diesem Jahr in unermessliche Höhen geschnellt, die auch irgendwie wieder kompensiert werden müssen.

Und ebenso denke ich, das dieses Flugchaos nicht nur durch Managementfehler verursacht wurde,

sondern eine ganze Menge Ursachen mehr hat.

Zitat aus meinem oben verlinkten Artikel

- Die Gründe für das Chaos am Himmel addieren sich: Managementfehler, die Pleite von Air Berlin, ungünstige Wetterbedingungen, ein übervoller Himmel über Europa, überlastete Sicherheitskontrollen.

-in Frankreich und Belgien kamen zuletzt Streiks hinzu

-Das Problem ist aber auch, dass es in der Luft immer voller wird

ich nehme an, das sicher noch einige nicht aufgelistete dazu zu zählen sind.

und ich befürchte, das das noch nicht das ende der Fahnenstange ist

Ein wesentlichen teil der Schuld tragen eben unfähige und gieriege Manager, die den Hals nicht vollbekommen haben, und nun von den negativen Folgenihres handelns überrascht werden. Das nennt man auch Hin und wieder Unfähigkeit, und statt dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden, bekommen sie noch Abfindungen und werden zu Anderen Unternehmen weggelobt.

Das war nach meiner Lesart das Ergebnis vom Beitrag von sokrates, zu Recht

Ein Beweis meiner These sind Manager wie

Herr Nonnenmacher EX Vorstandchef der Nord LB, Herr Hilmar Kopper, ex Chef der deutschen Bank und Peanutsspezialist, Herr Müller und sein Vorgänger Herr Winterkorn, und um die Luftfahrt nicht zu vergessen, Herr Mehdorn seinerzeit Chef der Bahn , Chef vom BER (der immer noch nicht geöffnet hat) und ex Chef von Air Berlin.

Die Liste beansprucht keine Vollständigkeit.

Die ein oder andere Niete ist sicherlich dabei und was eine gewisse türkisch/griechische Kollaboration zur Zeit mit den Urlaubern macht, ist sicherlich schon sehr grenzwertig.

Aber ganz so simpel ist es dann doch nicht. Ein Beispiel, das ich selbst erlebt habe: Mein Lufthansa Zubringer von Düsseldorf nach Frankfurt landet überpünktlich am DUS. Hat aber diverse Rollstuhlfahrer an Board. Da dauert das Deboarding dann ein wenig länger. Boarden will auch wieder eine kleine Gruppe von Rollstuhlfahrern. Also die nächste Verzögerung. Ende vom Lied: Der Slot für die Landung in Frankfurt ist weg, daraus entstehende Verspätung weit über eine Stunde, diverse Anschlussflüge werden verpasst (was sicherlich zu der ein oder anderen Entschädigungszahlung führte), auch an Board befindliche LH Crews verpassen ihre Flüge, so dass deren Dienstplan komplett umgeschmissen wurde, alle weitere Umläufe an dem Tag verspätet.

Was sollen die "Nieten in Nadelstreifen" Eurer werten Meinung da denn machen? Behinderte diskriminieren? Wohl kaum. Längere Wartezeiten zwischen den Umläufen einplanen? Na wenn ihr bereit seid, die längere Zeit am Boden mitzubezahlen. Scheint nur irgendwie am Markt nicht zu funktionieren. Flughafen Ausbau für mehr Slots? Aufgrund von zig Klagen von Fluglärm Gegnern kaum zu realisieren.

Den Konflikt zwischen immer mehr Nachfrage nach Flügen und konsequenter Ablehnung des Ausbaus von Flughäfen können keine Airline Manager lösen. Nicht einmal Politiker, bei der Rechtslage. Da hilft eigentlich nur weniger fliegen. Oder Transrapid nach MeckPom bauen und Parchim International wiederbeleben

@witwe sagte:

Zitat aus meinem oben verlinkten Artikel

- Die Gründe für das Chaos am Himmel addieren sich: Managementfehler, die Pleite von Air Berlin, ungünstige Wetterbedingungen, ein übervoller Himmel über Europa, überlastete Sicherheitskontrollen.

-in Frankreich und Belgien kamen zuletzt Streiks hinzu

-Das Problem ist aber auch, dass es in der Luft immer voller wird

@Witwe

Pleite von Air Berlin, dass es in der Luft immer voller wird, überlastete Sicherheitskontrollen sind irgendwo aber auch Managementfehler

@Sokrates

Die Verantwortlichen hinter Gitter zu bringen wird man in good old Germany leider nicht schaffen.

Die Lobbyisten und Großkonzerne schreiben "Berlin" haargenau vor, was zu tun ist.

In Wolfsburg (und anderen Städten) betrügt man vollkommen ungeniert die dummen Dieselfahrer und kann on top die monetären Strafen

absetzen, sowie die gütigen Prämien beim Neuwagenkauf des gehörnten Dieselwagenfahrers. -> der Autobesitzer bleibt auf seinem Schaden sitzen, während Herr und Frau Manager zum Bankett nach Berlin eingeladen werden .