So, jetzt versuche ich möglichst sachlich auch noch meinen Senf dazuzugeben :
1. Angeleyes hat in soweit vollkommen recht, daß der sicherste Platz, egal ob bei Take Off, Landung, Taxi, Turbulenzen oder "unbeabsichtigte Landungen" ein passender Kindersitz ist, sogar wenn es sich nicht um einen extra geprüften Sitz der teuren Markenhersteller handelt.
Also wenn angeleyes schon extra für einen Sitzplatz bezahlt, sollte das Kind auch dort sitzen
Das Problem ist lediglich, daß moderne Kindersitze für's Auto (außer Isofixbefestigung) auf Dreipunktgurte ausgelegt sind und Flugzeuge mit ihren statischen Beckengurten leider auf dem technischen Stand der frühen 60er Jahre sind. Dadurch kann es bei einem Aufprall zu einer großen Vorverlagerung des Kindersitzes kommen und theoretisch kann er sich aus dem Gurt herausdrehen.
Wohlgemerkt alles bei Beschleunigungen, bei welchen eine Mutter das Kind schon lange nicht mehr auf dem Schoß halten kann.
Insassenbeschleunigungen von 16 g (=157 m/s2 ), wie Angeleyes behauptet, treten allerdings nur z.B. bei einem schweren Auto-Frontalaufprall für einige Millisekunden auf, und wenn ein Flugzeug diesen Belastungen bei einem Absturz ausgesetzt wird, zerfallen Rumpf und Sitze sowieso zu Staub.
Ich hatte bisher die Erwartung, das das Flugpersonal zumindest etwas von Physik versteht, aber bei den Äußerungen von Janine graut es mir dann etwas.
Zitat Janine : "Zum Beispiel, ist im Falle eines Notfalls, der Flugzeuggurt nicht dazu ausgerichtet den KFZ Kindersitz zu halten, daher könnte es im Notfall passieren, dass dein Kind samt KFZ Kindersitz durch das Flugzeug katapultiert wird!!"......wenn also die Gurte das angeschnallte Kleinkind nicht mehr halten, ist natürlich der Platz auf dem Schoß der Eltern sicherer....????
Der Verweis auf irgendwelche Uralt- Vorschriften zeugt auch nicht gerade von Kompetenz. (Mir fällt gerade dieser Film aus den 50er Jahren ein, wie man sich mit einer Aktentasche vor dem Gesicht vor einer Atombombe schützen soll
2. Ich teile die Bedenken, daß Ägypten nicht das optimale Reiseziel für ein Kleinkind ist. Die Infektionsgefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Leider bekommt ein großer Teil der Urlauber teils schwere Durchfälle, die auch mit äußerster Vorsicht nicht 100%ig zu vermeiden sind.
Bei Erwachsenen sind sie relativ leicht mit (rezeptfreier) Antibiotika zu bekämpfen. Da sie zahlreiche Nebenwirkungen und Kontraindikationen haben, oft (z.T. lebensgefährliche) Allergien auslösen und sorgloser Umgang Resistenzen fördert, ist dennoch Zurückhaltung angebracht.
Für Kleinkinder kommt eine solche Roßkur ohne ständige ärztliche Überwachung wohl kaum in Frage und Mittelchen wie Perenterol (aus Saccharomyzeten- Hefepilzen) helfen bei einer richtigen Infektion kaum. Außerdem gibt es selbst bei diesem Mittelchen Beschränkungen bei Kleinkindern !!
Es wäre schon besser gewesen sich vorher zu informieren. Jetzt wo schon gebucht ist, hoffe ich jedenfalls, daß alles gut geht.
Gruß
schrotti