Aus meinem persönlichen Nähkästchen geplaudert:
Ich reise fast immer alleine und habe mich mit dem Gepäck inzwischen ziemlich optimiert.
Ich reise nicht, um meine Kleidung auszuführen und will auf Reisen niemanden beeindrucken. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich hoffentlich niemand an mich erinnern wird als "diejenige, die nur 4 Kleider dabei hatte", sondern dass ich dann eher durch Wichtigeres als perfekte und jeden Tag neue Outfits auffalle, zumal ich individuell reise und nur im Ausnahmefall auch mal eine ganze Woche an einem festen Ort bin.
Ich habe Sachen dabei, die ich fast alle untereinander kombinieren kann, davon nur wenig und zwischendurch wird immer mal etwas mit unter die Dusche genommen und ausgewaschen. Beim Kauf achte ich schon oft darauf, dass das Kleidungsstück "reisetauglich" ist, also leicht, unempfindlich, schnell trocknend und auch im Zwiebelprinzip vielseitig einsetzbar.
Ich nehme nur so viel mit, dass ich 4 bis 5 Tage ohne Waschen klar komme, auch wenn die Reise 3 Wochen dauert. Ich nehme keine Sachen "just in Case" mit und keine riesige Batterie an Kosmetikprodukten, keine Bücher und insgesamt nur 2 Paar Schuhe, von denen ich eins anziehe und das zweite Paar (meistens Sandalen oder leichte Ballerinas) im Gepäck ist. Ich habe keine riesige Kamera- oder andere Technikausrüstung und meine Yogamatte - wenn ich sie mitnehme - wiegt weniger als 1 kg.
"Optimiert" heißt demnach, dass ich - auch im Zuge des Gepäckchaos im letzten Sommer - inzwischen nur noch mit Handgepäck reise. Bei Airlines, bei denen es 8 oder sogar 10 kg sein dürfen, funktioniert das auf dem Hinweg auch sehr gut. Bei einer Begrenzung auf 7 kg wird es irgendwann knapp.
Schon früher hatte ich auf Reisen selten mehr als 12 kg dabei, nur auf dem Rückweg manchmal bis zu 20 oder 23 kg, wenn ich beispielsweise in den USA viel eingekauft habe.
Auf dem Rückweg hat meine superleichte Tasche (ohne Rollen) dann doch noch manchmal 11 - 12 kg und ist prall gefüllt. Dann gebe ich sie auf, vor allem auch, weil ich manchmal Gegenstände einkaufe, von denen ich nicht weiß, ob sie durch die Security komme, wie beispielsweise eine 4 kg schwere Götterstaue aus Bronze aus Indien.
Früher habe ich auch immer mal alte Sachen mitgenommen, die ich dann am Reiseziel nach und nach entsorgt habe. Mache ich nicht mehr, weil ich mich in meinen Lieblingssachen auf Reisen wohl fühlen will und nichts nur deshalb mitnehmen will, damit ich es nicht mehr mit zurück nehmen muss. Lediglich mal ein T-Shirt zum Schlafen oder ein Paar Socken oder so entsorge ich unterwegs.
Vor Reisen ist es inzwischen ein festes Ritual für mich, schon 1 oder 2 Wochen vor Abreise eine Kiste in mein Wohnzimmer zu stellen, in das ich alles hineinlege, was ich nicht vergessen will und auch das, was "wahrscheinlich" mit muss. Am Abend vor der Abreise treffe ich dann die endgültige Entscheidung, was dann auch eingepackt wird und was wieder in den Schrank wandert.
Eine Waage nehme ich nicht mit. Ich wiege alles zu Hause. Dann habe ich anschließend ganz gut im Blick, wie viel ich unterwegs zurücklasse (manchmal Mitbringsel oder Geschenke oder auch wenn ich ein paar Süßigkeiten einpacke) und was dazu kommt. Und da ich manchmal auch zwischendurch noch Flüge habe, kann ich auch an Flughäfen nochmal schauen, wie schwer mein Gepäck ist.
Tricks zum "Schummeln" bei Handgepäckreisen (musste ich allerdings noch nie anwenden):
Bei der Security kommt man meistens ohnehin nicht mit einer Wanne aus. Wenn man viele Flüssigkeiten mitnimmt, kann man zwei Klarsichtbeutel mitnehmen und die in verschiedene Wannen tun, das sollte im Allgemeinen nicht auffallen, ob die dann auch zu verschiedenen Personen gehören oder nur zu einer. Und Schweres wie beispielsweise ein Laptop sollte man am ehesten ins "Personal Item" packen, im Gegensatz zum großen Handgepäck wird dieses normalerweise nicht gewogen, selbst falls am Gate nochmals danach geschaut wird.