Folgenden Kommentar zu der "Onur-Air-Affäre" fand ich heute morgen im "Kölner Stadt-Anzeiger":
"RÄTSEL
Man möchte den Flugsicherheitsbehörden unterstellen, daß sie gute, stichhaltige Gründe hatten, der türkischen Onur-Air die Verkehrsrechte zu entziehen. Aber welche Gründe sind es? Darüber rätselt die Öffentlichkeit immer noch. "Kein Kommentar", sagt eine Sprecherin des niederländischen Luftfahrtamtes, das vergangene Woche als erstes ein Flugverbot gegen Onur Air verhängte.
Das Luftfahrtbundesamt schloss sich an und legte zeitweilig sogar drei Maschinen der türkischen Gesellschaft in Frankfurt und Düsseldorf an die Kette. Das deutet auf schwerwiegende Sicherheitsmängel hin.
Aber was konkret wird Onur Air vorgeworfen? Man weiß es nicht. Zwar gibt es in der EU einheitliche Sicherheitsvorschriften für den Luftverkehr. Aber wie der Fall Onur Air zeigt, werden sie von den nationalen Stellen höchst unterschiedlich ausgelegt-ein Unding. Die Geheimniskrämerei der Behörden leistet Spekulationen und Gerüchten Vorschub.
In der Türkei kursiert bereits der Verdacht, Onur Air solle ausgeschaltet werden, um europäische Konkurrenten zu begünstigen. Die Luftfahrtbehörden müssen endlich ihre Karten auf den Tisch legen. "Kein Kommentar", das ist zu wenig. Denn viel steht auf dem Spiel: die Sicherheit der Fluggäste, die weiterhin in vielen europäischen Ländern und in der Türkei Maschinen der Onur Air benutzen und, nicht zuletzt, das Ansehen, vielleicht sogar die Existenz einer immerhin seit 13 Jahren ohne gravierenden Unfall fliegenden Airline."
Verfasser dieses Kommentars: Gerd Höhler.