Grenzenlose Enttäuschung: München – Rom – Sizilien – Rom -München mit vueling
Eigentlich nicht zu glauben, aber dennoch so geschehen:
Am 31.08.2015 flogen wir pünktlich mit vueling von München nach Rom.
Am 04.09.2015 ging es weiter nach Sizilien. Zunächst war kein Flugzeug da. Als das Flugzeug eintraf, gab es aber kein gate. Irgendwann wurden wir mit Bussen zum Flugzeug gefahren. Starten konnten wir aber trotzdem nicht. Das Gepäck fehlte. Als dieses im Flugzeug war, fehlte nun die Startgenehmigung. Letztendlich sind wir mit 2.5 h Verspätung gestartet. Unser privater Transfer auf Sizilien hat trotz Terminkollisionen aufgrund dieser Verzögerung gewartet und uns glücklicherweise zum Hotel gefahren. Bereits am Gepäckband fiel uns auf, dass die Koffer durchnässt waren. Offensichtlich hat man sie in Rom längere Zeit im Regen stehen lassen. Beim Auspacken stellten wir fest, dass auch der Inhalt nass war. Kleidung und Schuhehaben wir getrocknet; die Bücher sind natürlich durch die Feuchtigkeit irreversibel beschädigt.
Am 11.09.2015 sollte es via Rom von Sizilien zurück nach München gehen. In Rom mussten wir umsteigen und hatten hierfür 1 h 30 min Zeit. Bereits am Morgen im Hotel sahen wir im Internet, dass der Flug 40 min Verspätung haben soll. 2 h vor Abflug am Flughafen in Catania angekommen, war der Flug dennoch ohne Verspätung gemeldet. Trotzdem fragten wir bereits beim Einchecken nach unserem Anschlussflug. „There is no problem“, wurde uns geantwortet. Nachdem aber wieder lange Zeit kein Flugzeug da war, sind wir mit 2.5 h Verspätung nach Rom gestartet. Der Anschlussflug Rom - München hatte nur etwa 30 min Verspätung. Somit flog das Flugzeug ohne uns und etwa 30 weitere Passagiere. Während des Fluges nach Rom wurde uns auf Nachfrage (!) ein vueling-Schalter am Flughafen Rom Fiumicino genannt, an den wir uns wenden sollten. Nachdem wir diesen Schalter nach längerer Suche gefunden hatten, erhielten wir die Auskunft, dass die Dame lediglich die Aufgabe hätte, den Reisenden mitzuteilen, dass Flüge verspätet seien und an welchem gate diese Flüge gegebenenfalls starten würden. Wir müssten wieder quer über den ganzen Flughafen zurück zum anderen Terminal gehen. Dort wäre jemand für uns zuständig. Wieder angekommen, sahen wir viele Menschen in einer Warteschlange anstehen. Nach inoffziellen Informationen soll es sich um insgesamt 37 Personen, die ihren Flug verpassten, gehandelt haben. Die ersten anstehenden Mitreisenden erhielten einen Direktflug nach München am kommenden Vormittag. Alle anderen mussten am nächsten Vormittag nach Barcelona fliegen, um nach vierstündigem Aufenthalt von Barcelona nach München zu kommen. Wir sollten noch schnellstens unsere Koffer am Gepäckband abholen, weil wir nun mit einem Bus in ein Hotel gefahren werden. Seit der Landung waren mehr als 3 Stunden vergangen. Es war inzwischen etwa 20.00 h. Nun war das Gepäck sämtlicher Fluggäste nicht auffindbar; wir sollten ohne Gepäck ins Hotel fahren, d. h. ohne Waschsachen, Kleidung, etc. Im Hotel bekamen wir ein Abendessen und konnten anschließend bis 3.15 h morgens schlafen. Wir erhielten um 3.30 h ein Frühstück. Der Bus holte uns um 4.00 h ab und fuhr uns wieder zum Flughafen. Um 7.15 h sollte der Flug nach Barcelona abfliegen. Punkt 7.15 h kam die Crew an das gate und ging an der Warteschlange der Fluggäste vorbei insFlugzeug. 5 bis 10 min später kam eine zweite Crew an das gate, sprach kurz mit dem dortigen Mitarbeiter, telefonierte und ging dann wieder. Mit nur (!) einer Stunde Verspätung starteten wir nach Barcelona. Der Flugkapitän sagte etwas von„problems with the requirement of the crew“ durch und entschuldigte sich sogar für die Verspätung.
In Barcelona angekommen, mussten wir nun bis zum Nachmittag warten, bis es weiterging nach München. Wir trafen andere vueling-Fluggäste, deren Maschine nach Ibiza wurde ohne Angabe von Gründen komplett gestrichen. Die Passagiere wurden sukzessive auf nachfolgende Maschinen verteilt. Nach München flogen wir mit nur ein paar Minuten Verspätung los.
Nach inzwischen 30-stündiger Reise von Sizilien nach München erlebten wir hier nun eine weitere Überraschung: Sämtliche Koffer aller Mitreisenden waren nicht da! Der aufzusuchende Schalter war relativ schnell zu finden. Die zuständige Dame konnte „Pfaffenhofen“ nicht schreiben und äußerte Missfallen über diesen Ansturm. Zwecks Registrierung der vermissten Gepäckstücke bekamen wir Zettel mit Abbildungen verschiedener Koffer. Wir sollten nun ankreuzen, wie unsere vermissten Gepäckstücke aussehen. Leider waren die Kopien so schlecht, dass alle abgebildeten Koffer durch ein einheitliches schwarzes Rechteck dargestellt waren. Bedauernswerterweise hatte die Dame keinen einzigen Stift, nicht einmalf ür sich selbst. Selbstverständlich wühlten wir in unserem Handgepäck und halfen der Firma vueling gerne mit Schreibmaterial aus. Auf Nachfrage hin erhielten wir die Auskunft, dass die Koffer in zwei bis drei Tagen nachgeliefert werden würden, obwohl Koffer niemals ohne Passagiere reisen dürften!
Nachdem wir am 14.09.2015 immer noch keine Nachricht über den Verbleib unserer Gepäckstücke hatten, riefen wir beim vueling Gepäckservice an. Nach etwa 20 min in der Warteschleife meldete sich immerhin jemand in spanischer Sprache. Wenn man zu verstehen gibt, dass man deutsch oder englisch sprechen kann, kommt man wieder in die Warteschleife. Irgendwann spricht man tatsächlich jemand in deutscher Sprache. Man erfährt, dass nichts gefunden wurde. Unter gewissen Voraussetzungen, beispielsweise Einsendung aller Originalunterlagen wie Flugtickets und Gepäckscheine könnte man sich Ersatzkleidung, -schuhe, etc. kaufen. Diese Aussage bekommt man aber nicht schriftlich; es wird nur ein Band am Telefon abgespielt und man muss schnell mitschreiben. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn man über Stenografiekenntnisse verfügt. Auch eine Zusendung dieserBedingungen per Mail wird kategorisch abgelehnt.
Am 14.09.2015 abends ging einTelefonanruf ein, die Gepäckstücke wären gefunden, befänden sich in München und würden in den nächsten Tagen geliefert. Nachdem sich per Zufall herausstellt, dass wir nicht in München wohnen, sagt die Dame, dass es schwierig werden würde mit einer Lieferung. Man hätte aktuell niemand, der 200 km weit Gepäckstücke fahren kann. Es würde also dauern mit der Zustellung. Warum wir im vueling-System als in München wohnend erfasst sind, bleibt ungeklärt. Die Dame am Telefon verfügt über unzureichende Deutschkenntnisse und hat Schwierigkeiten, die richtige Postleitzahl einzugeben. Sie fragt nach Zustellungswünschen vormittags, mittags oder abends. Ich sagte ihr, das Gepäck sollte so schnell wie möglich angeliefert werden, egal zu welcher Tageszeit. Sobald ich die Lieferzeit kenne, würde ich dafür sorgen, dass jemand zu Hause ist. Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse hat die Dame diese Aussage aber offensichltich nicht verstanden: Am 16.09.2015 um etwa 9.00 h morgens stand jemand ohne Vorankündigung mit dem Gepäck vor der Tür. Wir hatten großes Glück! Eine Stunde später wäre niemand zu Hause gewesen!
Dies war nun unsere Flugreise mit vueling! „Sempre più grandi!“ steht auf dem vueling-Transparent in Rom am Flughafen.