Ich bin im Job oft gestresst, habe dort eine Menge Trubel und oft belastende Gespräche und bin eher eine Eigenbrötlerin, fühle mich schnell gestört von Lärm - egal welcher Art (Baulärm, grölende Kegelclubs, grölende Kinder, Straßenlärm). Wenn ich irgendwo bin, wo eine eher ruhige Atmosphäre zu erwarten ist, dann habe ich es meistens bitter nötig.
Und nein, ich habe keine Kinder.
Das bedeutet nicht, dass ich sofort zur Beschwerde bei Mitarbeitern oder bei den Betreffenden stehen würde, wenn ein Kind im Pool spielt oder auf einem Langstreckenflug von vorne nach hinten und von hinten nach vorne durch die Gänge tobt oder im Hotel bockige 5 Minuten hat und die Eltern gerade üben es auszusitzen, dass ihr Kind sich mit hochrotem Kopf auf dem Boden wälzt um ein Eis zu erpressen.
Das bedeutet aber auch nicht, dass ich sofort zur Beschwerde bei Mitarbeitern oder den Betreffenden stehe, wenn 5 Angetrunkene direkt unter meinem Zimmerfenster im Hotel um Mitternacht endlos Witze reißen, wenn im Zug jemand ohne Kopfhörer Ballerspiele auf dem Laptop spielt, wenn ein erwachsenes Paar am Pool lautstark streitet, wie der Tag weiter verlaufen soll.
Ich gehe erst einmal davon aus, dass die meisten Mitmenschen es ähnlich handhaben, und dass schon der Geduldsfaden reißen muss, bevor man tatsächlich losgeht und sich beschwert und dass es vorher meistens auch "Warnzeichen" gibt wie genervte Blicke den Betreffenden gegenüber. Manchmal bekommt man die nicht mit. So war ich selbst mal erstaunt, als ich nichtsahnend bei offener Balkontür im Hotel telefoniert habe und plötzlich ein erboster Mensch auf dem Nachbarbalkon stand, der meinte, ich solle doch gefälligst die Balkontür schließen, er habe kein Lust noch eine weitere Stunde die Eheprobleme meiner Gesprächspartnerin zu ertragen.
Ich will damit sagen: Man kann doch nicht pauschal jemandem Feindlichkeit gegen wen oder was auch immer unterstellen, weil er sich genervt fühlt und irgendwann versucht auf seine berechtigten Interessen aufmerksam zu machen. Ich würde erst einmal denken, dass es bei den meisten schon weit kommen muss, bevor sie sich beim Personal beschweren und das Personal tatsächlich zu den Betreffenden geht und die Beschwerde weitergibt.
Was will die TO hier eigentlich? Sich in der Meinung bestätigt fühlen, dass es kinderfeindliche Monster sind, die sich beschwert haben und dass das Hotel schlecht und kinderfeindlich geführt wird und dass sie Recht hat? Oder würde sie sich bei den Argumenten für Ruhe und bei den Hinweisen seinen Urlaub mit Kindern so zu gestalten, dass niemand sich gestört fühlt, bekehrt fühlen und in Zukunft die Kinder anweisen nur noch Mandalas auszumalen auf Reisen um sich zu beschäftigen bzw. nur noch einsame Hütten ohne Nachbarn buchen?