• meinungsfreiheit
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    geschrieben 1155824786000

    Auswandern könnte ich mir auch nie vorstellen.

    Mal die Wintermonate in wärmeren Gefilden verbringen ja, aber mehr auch nicht.

    Bei Tommys Aussage mußte ich mich an eine Gegebenheit v.letzter Woche erinnern.

    War beim Herrengeschäft, um einen Anzug zu kaufen. Da kommt der Chef und fragt mich, wie es mir geht. Ich sagte sehr gut. Er: "Das hört man heutzutage sehr selten, alles jammert nur"

    Ich:"Was soll ich jammern, wenn ich mir einen neuen Anzug kaufen kann, gehts mir doch nicht schlecht"

    Wir, die in Urlaub fahren können, uns gehts doch wirklich gut.

    Es ist nicht alles so toll in Deutschland. Ich kritisiere auch Einiges.

    Sicherlich gibts auch genügend Menschen, die wegen Perspektivlosigkeit auswandern.

    Das ist aber sehr oft zum Scheitern verurteilt, besonders ohne Vorbereitung, das ist dann mehr als blauäugig.

    Wenn Du das Ziel nicht kennst, ist kein Weg der Richtige!
  • Serafina
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    geschrieben 1155825954000

    Ich habe mich letztens mit unserer 20jährigen Tochter unterhalten. Es ging ums kinderkriegen und ob wir wohl mal Großeltern werden. Unsere Tochter meinte dazu: Bevor sie hier in Deutschland Kinder bekommt, wandert sie lieber aus. Sie sieht hier keine Perspektive eine Familie zu gründen und einigermaßen wohl zu leben. Es sei denn ihr Mann wäre Manager o.ä. Mein Vater lebt seit 25 Jahren in Schweden und unsere Kinder besuchen ihn dort öfters. Da gibt es preiswerte Kindergärten und fast jede Firma hat eine eigene Kinderbetreuung. Auch das Sozialsystem ist besser. Unsere Kinder möchten auf jeden Fall Deutschland für eine Weile den Rücken kehren und sich in der Welt umsehen. Oft spielt auch die Mentalität eine große Rolle. Ich empfinde Deutschland, im Vergleich zu einigen südamerikanischen Ländern die wir besucht haben, sehr kalt und unfreundlich.

    Übrigens, wer hier in Deutschland nicht klar kommt, kommt wahrscheinlich im Ausland erst recht nicht klar. Wer auswandern will muß mutig und ehrgeizig sein, sonst funktioniert das nicht.

    Schönen Tag noch

    Serafina

  • TommyA
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    geschrieben 1155826441000

    @'Sambal' sagte:

    Freunde kann man auch woanders neu finden. Heutzutage muß man sowieso mobil sein, d.h. man muß eventuell auch innerhalb Deutschlands umziehen, wenn es die Arbeit erforderlich macht. Ich ärgere mich wirklich über solche Kommentare ("ich hab hier doch meine Freunde, meine Eltern, meinen Kegelclub, meine Wohnung"...) von Leuten, die es vorziehen, arbeitslos zuhause herumzusitzen, anstatt den Hintern hochzukriegen, auch wenn es dann heißt, mal ein paar Kilometer wegzuziehen.Es muß ja nicht gleich Ausland sein, Bayern reicht ja schon :D

    Hallo Sambal,

    ich gebe Dir recht, bevor ich arbeitslos daheim sitze werde ich mobil, vorher muß ich das aber auch heutzutage nicht sein !

    Und woher Du entscheiden willst, ob ich solche Freunde wie ich sie habe woanders finden kann halte ich für sehr fraglich !

    Und wie ich hier die Posts gelesen habe ist hier keiner dabei, der Arbeitslos ist und seinen Ar*** nicht hochbekommt !Da ist meiner Meinung nach eher das berühmte jammern auf hohem Niveau angesagt, weil ja im Ausland eh alles besser ist....

    Dann wird mal wieder übers Wetter gemeckert und über die Mentalität und Gesetze, aber damit sind wir groß geworden und es ist uns in Fleisch und Blut übergegangen. Und ob unsere Mentalität ins Ausland paßt steht auf einem anderen Papier !

    Edit:

    @ Serafina: Na klar, im Urlaub paßt mir auch mal alles schnell und in Südamerika sind ja alle so herzlich und nett und alles lacht den ganzen Tag und tanzt. Aber das ist sicher nicht das wahre leben und ob Du wirklich Tag täglich mit der Mentalität zurechtkommst würde sich erst im ''Ernstfall'' zeigen !

    Gruß

    Tom

  • Sambal
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    geschrieben 1155827355000

    @ Tom

    Jetzt fühl Dich doch nicht gleich persönlich angegriffen, als ob ich Dir Deine Freunde miesmachen will.

    Hab das halt von mir selbst abgeleitet, ich lebe ja seit geraumer Zeit in Belgien und hab hier auch viele neue Freunde gefunden.

    ("Auswandern" nenne ich meinen Fall nicht, Auswandern verbinde ich immer mit dem Sprung über den großen Teich...). Und zu so manchen, die ich vorher als gute Freunde betrachtet hab, ist der Kontakt komplett abgerissen bzw. nur noch sporadisch. Hätte ich vorher wirklich nie gedacht. Aus den Augen, aus dem Sinn...

    Übrigens, wegen des Wetters lebe ich ganz bestimmt nicht hier :D

    Travel if you aim for certain values. By travelling the skies, the crescent becomes a full moon. (Ibn Kalakiss, 13th century)
  • Aal
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    geschrieben 1155829105000

    Ich finde man sollte differenzieren WAS einen antreibt ins Ausland zu ziehen. Ist der Reiz was Neues auszuprobieren, ist es eine interessante Arbeitsstelle oder ist es einfach, um vor den Problemen zu Hause zu fliehen.

    Nicht wer alt ist, weiß viel, sondern wer viel herumgekommen ist.
  • Carsten&Janine
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    geschrieben 1155834799000

    Hallo,

    meine Freundin war mal für sieben Jahre mit ihrer Familie nach Spanien "ausgewandert". Hat dort ihren Schulabschluss und eine Ausbildung gemacht. Was aber lt. ihrer Erfahrung nicht unterschätzt werden sollte, ist eine enorme Ausländerfeindlichkeit. War halt ne Gegend wo relativ viele (EU-)Ausländer sich niedergelassen haben und somit hat man dies teilweise enorm zu spüren bekommen.

    Kleines Beispiel gefällig: Jeder Deutsche mit dem ich dort gesprochen habe, der da unten die Führerscheinprüfung gemacht hat, ist erstmal konsequent zweimal durch die praktische Prüfung gefallen, da danach eine erneute Prüfungsgebühr von zuletzt 500€ fällig war. Die Begründungen des Durchfallens waren immer mehr als fadenscheinig.

    Und dies war nur ein relativ "harmloses" Beispiel.

    Gruß Carsten

  • Soluna81
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    geschrieben 1155850025000

    @'Heiko Müller' sagte:

    Hallo Pingu,

    sicherlich ist das ein interessantes Diskussionsthema, vor allem da in letzter Zeit ja inflationär viele Auswander-Reportagen im TV zu sehen sind. Die meisten davon zeigen aber ein ganz klares Bild.... viele denken einfach "wird schon klappen" und verlassen Deutschland viel zu blauäugig. Da spricht man nicht die Sprache des Landes, war vielleicht allenfalls einmal im Urlaub dort oder hat etwas darüber gelesen.

    Blauäugig, unüberlegt und dumm sind dazu meine Gedanken.

    Wenn ich wirklich mit dem Gedanken spiele mir im Ausland eine neue Existenz aufzubauen dann würde ich für mich persönlich

    1. sehr gute Zielgebietskentnisse

    2. mindestens gute Sprachkentnisse

    3. Kentnisse der Kultur und gepflogenheiten im entsprechenden Land voraussetzen

    4. idealerweise schon Kontakt zu einem möglichen Arbeitgeber besitzen und

    5. ein entsprechendes finanzielles Polster voraussetzen um die ersten 6-12 Moante gut absichern zu können

    Gruß

    Dem schließe ich mich voll und ganz an.

    Wir können und ebenso sehr gut vorstellen Deutschland zu verlassen, und wenn das finanzielle Polster da wäre, hätten wir es sicher auch schon längts gemacht. Mein Freund hatte auch mal ein Jobangebot im aisatischen Raum, da waren wir uns aber gleich einig, dass wir das nicht machen. Ich würde schon innerhalb Europas bleiben wollen. Ich könnte Freunde und Familie zwar verlassen, würde aber schon gerne die Gewißheit haben, dass mich jemand besuchen kommt oder ich min. ein Mal im Jahr rüber fliegen kann. Und wenn man an`s andere Ende der Welt zieht, ist dies nicht möglich. Außerdem glaube ich nicht dass ich mit der Kultur oder Religion klar käme.

    Grüße

    Soluna

  • Harzer
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    Zielexperte/in für: Belgien
    geschrieben 1155852694000

    Das was Heiko Müller schrieb kann ich nur vollsten beipflichten.

    Das was aber für uns Deutsche selbstverständlich wäre, wenn man auswandert wird aber komischerweise nicht von den Zuwanderen verlangt, die sprechen noch nicht mal die deutsche Sprache, wenn sie schon zig Jahre hier leben.

    Leben und leben lassen!
  • Jojowi
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    geschrieben 1155854082000

    Hallo, ist ein interessantes Thema und noch interessantere Meinungen !

    @Salvamore

    ...Überregulierung des täglichen Lebens..,genial formuliert ! Der Rest stimmt auch.

    Grundsätzlich sollte man sich gut vorbereiten und planen um auszuwandern.Gewisse Bedingungen müssen gegeben sein.

    Ich würde nicht mehr hier sein noch wieder zurückkommen,wenn diese Bedingungen erfüllt werden könnten. Ich bin hier geb. und aufgewachsen und habe im Laufe der Jahre festgestellt ,es ist nicht "mein" Land. Ich vermisse an den Menschen echte Wärme und gezeigte Lebensfreude. Ich kanns nicht so ausdrücken ,will Deutschland nicht mieß machen.Wenn jemand sagen würde,hey komm mit, du kannst jetzt weg,es ist alles geregelt. Ich würde keine Sekunde zögern !!!

    Freunde findet man wirklich überall ,nicht nur hier.

  • Mina_Dawn
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    geschrieben 1155854270000

    Wenn ich nen guten (sicheren) Job im Ausland finden sollte (nachm Studium), würde ich zumindest Groß Britannien und vielleicht noch Kanada sofort zusagen, Sprache, Englisch ist ok, mein Französisch ist rudimentär aber mit ner Basis sollte das kein Problem sein das schnell aufzufrischen und weiter zu lernen.

    Sollte ich irgendwann die Möglichkeit haben würde ich ohne mit der Wimper zu zucken dorthin auswandern.

    Alle anderen Länder? Hmm, einige vielleicht, aber nur nach genauer Prüfung. USA reizt mich gar nicht, Afrika ist mir zu warm, Asien reizt mich eigentlich auch nicht, und Australien ist mir auch zu warm und hat soviele giftige Tiere.

    Ich mag Großbritannien sehr, weiss aber auch, dass ich ein gutes Einkommen brauchen würde, da die Lebenserhaltungskosten dort of höher sind.

    Ohne Job würde ich nur gehen, wenn ich meinem Partner folgen würde und gute Aussichten auf eine Stelle hab. Oder wenn ich meinen Traum irgendwann verwirklicht haben sollte und Kinderbücher schreibe die sich verkaufen lassen, da ist das völlig wurscht wo ich denn sitze und schreibe, und dort gibt es viel mehr was meine Fantasie anregt als in Deutschland.

    Meine Großtante ist vor Jahrzehnten ihrem Ehemann in sein Heimatland Trinidad gefolgt, nachdem sie schon Jahre in Kanada und England gelebt hatten, und sie kommt auch heute nur alle zwei bis drei Jahre zu einem Besuch nach Deutschland.

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