@UteEberhard sagte:
Natürlich sagen diese Zahlen zunächst nichts aus über die Ertragslage der beiden Reisekonzerne.
Du sagst es! Der Ertrag ist das was zählt. Und da werden die Konzerne nicht heulen.
Beispiel TUI: Trotz vorhandener Nachfrage ist die TUI in den letzten Wochen des Geschäftsjahres ( bis Ende Okt. ) kaum buchbar. Grund: Findige Controller haben ausgerechnet, dass man statt mit Reisen für den Rest des Jahres mehr daran verdient, wenn man keine mehr verkauft. Denn logischerweise sind viele Vertriebstellen der TUI wie z.B. Onlineportale und Reisebüros zumindest beim Verkauf von TUI Produkten ebenfalls leicht im Minus. Dafür kassiert die TUI allerdings am Ende des Geschäftsjahres von seinen Geschäfts"partnern" einen "Malus", eine Art Schadenersatz dafür, dass man nicht mindestens auf dem Niveau des Vorjahres Produkte der TUI verkauft hat. Und irgendjemand hat in Hannover ausgerechnet, dass dieser Malus höher ausfällt als der Ertrag aus verkauften Reisen in den letzten vier Wochen des Jahres. Also werden keine neuen Reisen mehr aufgelegt und die Kasse klingelt. Und wo die Kohle herkommt interessiert den Shareholder doch nun wirklich nicht.
Solche Methoden sind pervers, ich weiß, aber so arg geht´s halt in dieser Branche zu.
Den anstehenden Winter wird man auch noch ganz gut überstehen. Der Sommer 2010 scheint mir ein bißchen verzwickter zu werden, da werden die üblichen Langzeitnachwirkungen einer Krise deutlicher auf die Touristik einprasseln. Unser Geschäft hat ja deutlich längere Reaktionszeiten als andere Branchen.
Aber auch da stellen sich die Reiseriesen bereits entsprechend auf, um den Aktionär auch im nächsten Geschäftsjahr mit ordentlichen Ertragszahlen bei Laune zu halten. Und wenn´s nicht mehr so gut mit Reisen gehen sollte, dann halt über einen erhöhten Fluss liquider Mittel welche am Kapitalmarkt eingesetzt werden dürften. Es lebe der Ertrag.
Die gemeinen Urlauber wissen noch gar nichts von Ihrem Glück, aber ich verrate es euch trotzdem. Auch hier mal als Beispiel einige Maßnahmen der TUI für alle Buchungen der Sommersaison 2010 um die eigenen Liquidität zu steigern:
- Erhöhung der Anzahlung in allen Produktbereichen von 20% auf 25%
- Änderung der Stornostaffelung ( in welche Richtung dürfte klar sein )
- Erhöhung der Gebühren für simple Änderungen wie z.B. kleine Umbuchungen, Namensänderung etc. von 25,- EUR auf 50,- EUR u.v.m.
Auf den Sommer 2010 darf man also sehr gespannt sein, da wird noch einiges passieren.
VG.