Hallo und Guten Abend!
Mal sehen ob es gelingt etwas Klarheit in das Problem „es zieht an den Türen“ usw., bringen kann, mit all den Vermutungen, Spekulationen, und Statements, die bisher schon abgearbeitet wurden. Wahrscheinlich wird man mich steinigen, weil all die schönen Geschichten nun den Bach runterlaufen werden.
1.)Kein Flugzeug wird mit einer defekten, oder nicht vollständig schließenden Tür starten! Das wäre vorsätzlicher Mord!
2.)Es ist unmöglich, dass Außenluft während des Fluges durch die Dichtungen und Verschlüsse ins Innere eindringen kann. In normaler Reiseflughöhe pressen 6000 kg / m² die Tür in den Rahmen, je nach Höhe.
3.)Wasser entweicht auch nicht aus defekten Schläuchen/Rohren.
4.) Zug, das was hier gemeint ist, wäre immer mit einer heftigen Luftströmung mit einer anderen Temperatur verbunden. Das lässt sich unschwer nachweisen, dass das hier nicht vorliegt.
Also was ist es denn sonst, dass solche Anlass zu Beschwerden und phantasievollen Spekulationen gibt?
Wärme ist eine Form der Energie, nämlich der Energie seiner schwingenden Atome. Sie kann, wie auch manch andere Konstanten und Größen, nur positiv sein. Insofern gibt es also keine „Kälte“ als negative Wärme, oder eine negative Temperatur. Selbst bei der Temperatur flüssigen Heliums, bei 4,2 Kelvin nach der absoluten Temperaturskala (~ - 269 °C), strahlt jeder Körper noch Wärme ab. Das sagt uns das fundamentalste aller physikalischen Gesetze, der 2. Hauptsatz der Thermodynamik! Nur definiert er das mit der Zustandsgröße Entropie.
Wärme hat drei Möglichkeiten sich auszubreiten: Die Wärmeleitung durch gut leitende Materialien, die Konvektion, sie ist mit dem Transport von Materie verbunden, also z. B. mit Luft, wie bei einer Heizung, und letztlich durch Strahlung! Letzteres wird immer so sträflich vernachlässigt, obgleich gerade die ganz großen Energieverluste auf ihr Konto gehen! Wärmestrahlung ist unsichtbar für unseren Empfindungsapparat Auge, weil sie zu langwellig ist. Katastrophaler weise benimmt sich diese Abstrahlung aber mit der vierten Potenz zur Temperatur. Also
R (T) ~ T4 , und da liegt der Hund begraben!
Das was ihr im Flieger empfindet und bemerkt, rührt eben von dieser Wärmestrahlung her! Und infolge auch das Kondenswasser an der Decke und den Rahmungen! Genau das ist es auch, was ihr zu hause oder im Auto verspürt, wenn ihr in der Nähe einer Außentür oder einem Fenster länger sitzt. Es wird auf der Körperseite, die der Tür zugewand ist, langsam kalt.
Ein Flugzeug wird mit angewärmter Luft aus den Triebwerken zwangsbeheizt. Dafür sorgt eine Klimaanlage. Wenn nun aber an den sehr massiven Türrahmen ein wärmeleitender Kontakt zur Außenhaut auftritt, z. B. bei den dicken Metallrahmen mit dem Bolzen-Schließsystem, dann kommt es leicht zu einer Wärmebrücke zur kalten (- 50 bis – 65 °C) Außenluft, genau wie bei der Tür im Auto oder Wohnzimmer! Und das war's dann! Das hat nichts mit defekten Dichtungen zu tun. Die Wärme wird über diese Verbindung nach außen abgeführt und durch die o. g. Strahlung unserem Körper entzogen, und das mit T4 ! Mitten auf der Türfläche geschieht das nicht, weil dort die Tür innen sehr gut isoliert ist. Aber an vielen anderen Stellen der Kabine kann es ebenfalls zu solchen Wärmelecks kommen. Infolge der Abkühlung an den Stellen und an der Tür, kommt es zur Kondensation von Luftfeuchte in Form von sich bildenden Wassertropfen. Gegen all diese Dinge hilft nur eine sehr gute Isolation: Materialien aus schlecht wärmeleitendem Material, keine Konvektionsmöglichkeit und eine Auskleidung mit reflektierenden Folien gegen die Wärme-Verlust-Strahlung! Das ist heute Pflicht bei Neubauten, diese reflektierenden Oberflächen der Isolationsmatten.
Alles ein völlig normaler Vorgang mit normalen und bedingten Gründen.
Völlig unabhängig vom Fluggerät und der Fluggesellschaft.
Das Kondenswasser ist sogar bedingt harmlos für die Elektronik, da es sich fast um deionisiertes Wasser handelt, und das ist elektrisch sehr schlecht leitend.
So ist da also, und nicht nur bei Condor!
Das war's, was ich dazu sagen kann!
Gruß Dieter