Das Ansehen der Freiwillige Feuerwehren und sonstige ehrenamtlich Tätige

  • curiosus
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    gesperrt
    geschrieben 1164573905000

    @'effi' sagte:

    Ich glaube irgendwann mal gehört zu haben, dass sich ca. 20 Mio. Menschen in Deutschland ehrenamtlich betätigen! Eigentlich müsste die Resonanz auf diesen Thread viel höher sein, statistisch zumindest!

    ...wieso?

    Ehrenamtlich bedeutet, daß man freiwillig Arbeit für die Allgemeinheit leistet und nicht (nicht persönlich gemeint), seine Tätigkeit öffentlich zu machen und/oder nach Anerkennung zu heischen.

    :meinung:

  • Reiselady
    Dabei seit: 1105228800000
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    geschrieben 1164574094000

    Es sind viel mehr Leute ehrenamtlich tätig, als ihr denkt. Die meisten tun das im stillen und reden nicht groß darüber. Außer bei der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und anderen Organisationen findet man Ehrenamtliche in Sportvereinen, in der Jugendarbeit, beim Krankenhausbesuchsdienst usw. Ich selber mache bereits seit ca. 20 Jahren ehrenamtlich Büchereiarbeit, was mir sehr viel Spaß macht. Unsere Bücherei wird komplett ehrenamtlich geführt, die Leiter investieren enorm viel Zeit und Aufwand.

  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1164578135000

    Es geht hier wohl weniger darum, daß jemand Lorbeeren für seine freiwillige, unentgeltliche und somit ehrenamtliche Arbeit einheimsen will, sondern darum, daß dieser ehrenamtliche Job in der Gesellschaft nicht als vollwertige Nebenbeschäftigung (ein Paradoxon, ich weiß) anerkannt wird.

    Ich denke, daß Ehrenamtliche öfter hören "Waaas? Diese ganze Arbeit machst Du ganz ohne Honorar/Lohn/Bezahlung?".

    Eine Platitüde: Geld regiert die Welt.

    Ergo: Was nichts kostet, kann auch nichts wert sein.

    Eltern in Schulen und Kindergärten oder Vereinsmitglieder, die Zeit und oft auch Geld investieren, um eine Sache voranzubringen, werden insgeheim als Deppen angesehen.

    Da spreche ich aus eigener Erfahrung: wir waren in zwei Vereinen aktiv, sehr aktiv, haben unsere Zeit, unser Können und unser Wissen investiert, partizipiert hat in beiden Vereinen der Vorstand und sich selbst bei den unumgänglichen Jahreshauptversammlungen für die geleistete Arbeit der Ehrenamtlichen auf die Schulter geklopft. Richtig, auch der Vorstand arbeitet ehrenamtlich ... aber uns ist die Galle übergelaufen, als es (bei beiden Vereinen!) so dargestellt wurde, als habe der Vorstand alleine die Arbeit geleistet - ohne die Mitwirkenden zu erwähnen, die den Verein als solches weit vorangebracht haben.

    Lorbeeren haben wir nicht erwartet oder verlangt, aber ein bißchen Anerkennung für die geleistete Arbeit.

    Es gab nur eine Konsequenz: wir gehören aktiv keinem Verein mehr an, passiv noch der FFW, in der wir ehrenamtlich nie tätig waren.

  • carstenW.
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    geschrieben 1164578352000

    @curiosus

    auch nicht falsch verstehen, aber meines Erachtens geht es hier nicht um Anerkennung zu heischen. Und selbst wenn, Anerkennung für das, was getan wird, kann man wohl voraussetzen. Wie Salvamor schon passend im Bericht ausgedrückt hat ist in Deutschland so etwas einfach nicht genug gwürdigt. Und darum geht es hier. Es wird vorausgesetzt das es freiwillige gibt die solche Tätigkeiten machen. Aber was ist wenn es diese Leute nicht mehr in diesem Rahmen gibt, da es nicht gewürdigt wird bzw. sie verhöhnt werden? Dann werden wie ab u. zu in der BRD zu sehen Pflichtfeuerwehren eingerichtet. Dann sind es die Leute, die diesen Dienst machen müssen, welche vorher darüber nicht nachgedacht haben u. dies alles voraussetzen.

    LG

  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1164579845000

    Carsten,

    die Bezeichnung Pflichtfeuerwehr ist mir bis dato unbekannt. Gibt es das in Deutschland? So in der Art Bundeswehr, eben Pflicht/Grundwehrdienst?

    Ich kenne nur Berufsfeuerwehr und eben die FFW.

  • Reiselady
    Dabei seit: 1105228800000
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    geschrieben 1164582794000

    Ich finde schon, dass die Arbeit der Ehrenamtlichen anerkannt wird. Bei uns ist es so, dass einmal im Jahr alle Ehrenamtlichen zu einem Empfang eingeladen werden, sozusagen als "Danke schön" für die geleistete Arbeit. Und viel Leute wissen auch zu schätzen, dass manche Dinge sonst gar nicht möglich wären - nicht erst seit heute, im Zeitalter der knappen Kassen! Aber leider ist es so, dass sich immer dieselben Leute melden, wenn es um Engagement und Mitarbeit geht, der Rest verlässt sich drauf, dass die anderen es schon richten werden.

  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1164583931000

    Reiselady,

    vielleicht kommt es auf den Bereich der ehrenamtlichen Arbeit an.

    Ich kann mir durchaus vorstellen, daß die 5 oder 10 Ehrenamtlichen, die einen Arbeitsplatz im Öffentlichen Dienst ersetzen - FFW, Krankenhäuser, Altersheime, Bibliotheken .... etc. - und damit Kosten sparen, von Kommune/Gemeinde geehrt werden. Eine solche Festivität ist weitaus billiger, als Arbeitskräfte einzustellen.

    Ehrenamtliche, die im Stillen ihrer unentgeltlichen Arbeit nachgehen, werden nicht geehrt.

    Grundsätzlich: eine Ehrung innerhalb eines Empfanges muß ich nicht haben, Öffentlichkeit ist mir eher unangenehm.

    Wobei mir einfällt: Ich habe, als Tochter noch jünger war, bei den Pfadfindern mitgearbeitet, sie war eben Mitglied (also der dritte Verein, den ich fast vergessen hatte).

    Ich wurde für meine Verdienste geehrt, mit Pfadfinderdreieckstuch, Ansprache des Pfarrers und Beifall des Publikums und dazu ein Artikel in der örtlichen Zeitung - für mich war das sooo was von unangehm! Muß ich nicht haben.

    Aber genau so unangenehm empfinde ich es, wenn andere sich meine ureigenen Verdienste an die Brust heften, sie haben die Arbeit schließlich nicht geleistet.

  • Reiselady
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    geschrieben 1164584741000

    @'Erika1' sagte:

    Reiselady,

    Ehrenamtliche, die im Stillen ihrer unentgeltlichen Arbeit nachgehen, werden nicht geehrt.

    Das kann man so nicht sagen. Der Abend für die Ehrenamtlichen wurde bei uns zB erst vor kurzem eingeführt, gerade, um die Arbeit der Leute, die im Stillen arbeiten, auch öffentlich anzuerkennen. Man bekommt auch sonst durchaus positive Resonanz. Und wie gesagt, die Leute, die sich engagieren, tun das nicht, um Lorbeeren einzuheimsen.

  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1164584996000

    Reiselady,

    ich denke, Du hast meinen Beitrag nicht richtig verstanden.

    Aber nun: gute Nacht

  • effi
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    Zielexperte/in für: Athen
    geschrieben 1164587371000

    Niemand verlangt Ehrung oder Beifall für seine ehrenamtliche Arbeit. Man tut es einfach oder läßt es sein. Mein vorheriger Beitrag bezog sich vielmehr auf das von Salvamor angesprochene Problem, dass ehrenamtliche Mitarbeit häufig von den verantwortlichen Stellen ausgenutzt und als Grund für weitere Sparmaßnahmen gesehen wird. Das Ganze habe ich mit einem Beispiel aus meiner eigenen "Freiwilligenzeit" beschrieben. Mehr wollte ich damit nicht sagen.

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