Hallo Community,
wir waren bisher vier Mal - stets im Rahmen einer organisierten Reise - und bestimmt nicht zum letzten Mal in Brasilien. Wir können auch die Begeisterung von Salvamor für dieses herrliche Land bestens verstehen.
Bei Antritt unserer ersten Reise hatten wir doch erhebliche Bedenken, da Brasilien in den Medien mit einem Negativ-Touch belastet ist (Kriminalität, Umwelstzerstörung, Tropenkrankheiten, Armutsproblem). Von den positiven Aspekten hört man bei uns nur wenig (z.B. Oeko-Treibstoff, ein großer Teil des Stroms aus Wasserkraft, Bau von Kläranlagen in den Städten, Unterstützung der Bedürftigen, Zivile Fremdenpolizei usw.)
Im Rahmen unserer Reisen versuchen wir stets, so viel wie möglich auf eigene Faust - aber stets im Abstimmung mit den jeweiligen Reiseleitern - zu unternehmen. So fuhren wir zum Beispiel in Rio allein mit der U-Bahn (unwahrscheinlich sauber, keine Graffiti u.ä.) in die Altstadt und mischten uns unter die Cariocas. Natürlich waren wir ohne Fotoapparat, Schmuck usw. und sind wohl als Touris gar nicht aufgefallen. In Rio hatten wir außerdem einmal durch Zufall die Gelegenheit, einen Kindergarten zu besichtigen. Es war absolut kein Vorzeigeobjekt, aber wir waren erstaunt über die absolute Sauberkeit der Einrichtung und die Kreativität der Kinder. Spielzeug wurde z.B, aus Getränkedosen, Pappmaché und Plastikschachteln selbst gefertigt.
Darüberhinaus ist bei uns nur wenig bekannt, was Brasilien außer dem Karneval alles zu bieten hat, z.B.
-das Amazonas-Gebiet
-Minas Gerais mit der Barockperle Ouro Preto
-das Pantanal
-das "schwarze" Bahia mit Salvador (365 Kirchen!)
-"deutsche" Kultur in Blumenau und Pommerode
-die Iguassu-Wasserfälle und das Kraftwerk Itaipu
-Rio de Janeiro, eine der schönsen Städte der Welt - usw. usw.
Wenn man sich entsprechend anpasst, sind die Städte Brasiliens nicht unsicherer als die Metropolen anderer Länder. Wir haben bisher nie negative Erfahrungen gemacht. Aber man sollte nicht vergessen: in den Augen der Bewohner von sogen. Favelas sind Touristen nun einmal unermesslich reich.
Und für eines ist Brasilien viel zu schade: für eine reinen Badeurlaub. Man muss sich einfach mal im Lande umsehen.
Uff, das war ein ziemlich langer Beitrag, aber Brasilien ist es wert.
Liebe Grüße
Karlheinz und Edith