• Belinda
    Dabei seit: 1090108800000
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    geschrieben 1138358772000

    Hallo,

    wenn von euch zufällig jemand den Bericht auf 3sat (ich glaub Dienstag abend) gesehen hat, was haltet ihr davon?

    Der Bericht handelte grossteils von Kinderprostitution und Menschenhandel rund um Manaus sowie von einer 54-jährigen Kommisarin, die dagegen vorgeht.

    Mich hat der Bericht sehr sehr schockiert, mir kamen die Tränen, als gezeigt wurde, welches Elend dort herrscht.

    Die Kinder werden von den eigenen Verwandten schon mit 8-9 Jahren an Männer "vermietet" oder direkt an Menschenhändler verkauft, um überleben zu können oder über die Runden zu kommen. Hohe Politiker nutzen den Amazonas, um auf ihren Luxusjachten Orgien mit Kindern zu veranstalten. Diese werden teils unter falschen Versprechungen aufs Boot gelockt, und auch direkt entführt.

    Etc. Etc. ich möchte hier gar nicht weiter erzählen, denn es ist eine SAUEREI dass sowas passiert und die dann nichtmal zur Verantwortung gezogen werden.

    Diese Kommisarin tut sehr viel für die Strassenkinder dort und wurde schon desöfteren von diversen, beschuldigten Politikern bedroht und sie hat auch schon mehrere Attentate hinter sich.

    Ich finde, man sollte etwas tun, ich wusste bis zu der Sendung nicht, dass es SO extrem abgeht dort.

    Ich appeliere hier an Holidaycheck: könnte man nicht im Rahmen dieses Portals in zB. 3-4 monatigen Abständen (in Zusammenarbeit mit div. Hilforganisationen oder auch "im Alleingang" ) immer wieder andere Hifsaktionen starten?

    Ich zB. wäre sofort bereit, hier mitzuhelfen, sei es nur im Adminbereich oder ähnlichem.

    Ich weiss, es gibt soo viele hilfsbedürftige Menschen auf der ganzen Welt, und ich persönlcih habe noch nie soviel gespendet wie im letzten Jahr - genau deshalb finde ich, wäre so eine Aktion doch toll oder?

    Sagt mal was ihr davon haltet!

    LG

    Belinda

    *immer noch geschockt*

    Mouth open, story jump out. (Grenadian Proverb)
  • uweheldt
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    geschrieben 1138367533000

    Hallo Belinda,

    habe Dein Posting durch Zufall gesehen. Den Fernsehbericht habe ich Leider nicht gesehen. Wenn man sich da irgendwie beteiligen kann wäre ich sicher mit dabei...

    Da fällt mir ein anderer Fernsehbericht ein, welcher Ende letzten Jahres kam. Es ging um Hunde und Katzen, welche in China bei lebendigem Leibe gehäutet wurden. Die Felle wurden dann für europäische Mode (Jacken mit Fell, usw.) verwendet... Da kamen mir ehrlich gesagt die Tränen. Ich bin ein großer Tierliebhaber (ausser Spinnen ;-) ) und habe selber einen Hund. Nur kann man Da Leider nicht viel machen. Die armen Tiere...

    Viele Grüße,

    Uwe

    Viele Grüße, Uwe
  • salvamor41
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    geschrieben 1138368925000

    Ich möchte mich grundsätzlich dem Appell von Belinda anschließen.

    Man muß allerdings sehr sorgfältig überlegen, wie man die Spenden dorthin bringt, damit sie die Bedürftigen auch wirklich erreichen. Ich hege Zweifel, ob die Zusammenarbeit mit irgendwelchen hiesigen Hilfsorganisationen der richtige Weg ist, die negativen Berichte über die Verwendung der Spendengelder für die Tsunami-Opfer hallen bei mir noch nach. Klingt sehr negativ, ich weiß! Aber ich werde mich bemühen, Vorschläge für vertrauenswürdige Organisationen vor Ort zu machen. Wer macht noch mit?

    Es hilft zwar kurzfristig nicht weiter, aber jeder, der spendet, muß sich gleichzeitig darüber im klaren sein, daß das nur die Behandlung von Symptomen ist. Die Ursachen für diese Vorkommnisse liegen in der himmelschreienden Ungerechtigkeit bei den Lebensverhältnissen der Menschen. So lange es z.B. keine grundlegende Bodenreform gibt, und dazu sind auch Enteignungen erforderlich, werden sich die Lebensverhältnisse der Menschen dort nicht verbessern. Der Oberschicht des Landes sind solche Gedankengänge völlig fremd, sie verteidigen ihre Besitztümer wenn nötig auch mit Waffengewalt. Der Staat ist nicht bereit, sich mit ihnen anzulegen.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Belinda
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    geschrieben 1138370589000

    Hallo salvamor,

    ich stimme dir in ALLEN Punkten völlig zu!

    1. Das mit den Hilfsorganisationen ist wirklich ein Dilemma, ich zB. spende nur noch über 1-2 davon, wo ich zumindest zu 99% sicher sein kann, dass mit dem Geld was sinnvolles gemacht wird. Bei kleineren oder gänzlich unbekannten Organisationen lasse ich auch die Finger davon, da spende ich lieber direkt im Urlaub was, wenn ich Gelegenheit habe.

    Wie gesagt - ich bin gerne bereit, mitzumachen, damit hier etwas geschieht! Mein Lösungsvorschlag bzgl. Hilfsorganisation bzw. wie bringt man Spendengeld an den richtigen:

    Im Beitrag war die Hauptperson die Kommisarin Gracia (Nachnamen weiss ich nicht mehr auswendig, ist aber bestimmt herauszufinden), die in Manaus bei der "Sitte" arbeitet, wie man bei uns so schön sagen würde. Sie ist dort zuständig für alle Anzeigen oder Vorkommnisse, wenn es um Prostitution von Minderjährigen, Menschenhandel oder sonstiges, wo unschuldige Kinder involviert sind. Vor allem hat sie aber viele Patenkinder, die sie von der Strasse oder aus den Bordellen geholt hat, denen sie in allen möglichen Dingen hilft: ob Kleidung, Unterkunft, Lehre, Schule oder Weiterbildung, in der Sendung war sie sowas wie die gute Seele von Manaus. Und das obwohl sie selbst nicht viel verdient und dauernd ihr Leben bedroht wird.

    Was wäre, wenn man versucht (zumindest wäre das ein Anfang) diese Frau zu kontaktieren, ihr zu schreiben, ob da was zu machen wäre direkt mit ihr? Sie weiss wo das Geld dringend gebraucht wird, und so könnte man wenigstens etwas dazu beitragen, den Opfern zu helfen.

    Mir ist klar, dass man damit nicht die ganze Lebenssituation eines Landes verbessern wird, aber ich finde, man sollte zumindest die Leute unterstützen, die selbstlos helfen wo sie können - eben wie die Kommisarin Gracia in Manaus. Ich weiss nicht, wie sie - ausser ihrem Lohn - das ganze finanziert, vielleicht gibt es aber einen Weg, mit ihr zusammenzuarbeiten.

    Im Bericht wurde auch eine soziale Einrichtung in Manaus gezeigt, wo Gracia ihre Schützlinge hingebracht hat, zur Weiterbildung. Diese Einrichtung wird zum Grossteil auch aus Spendengeldern finanziert, sagte man.

    Was meint ihr dazu? Eine Kontaktaufnahme müsste irgendwie möglich sein und es wäre zumindest einen Versuch wert.

    Na? Bin gespannt auf euer Feedback.

    Belinda

    P.S. salvamor du bist ja auch ab und zu in Brasilien oder?

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  • Belinda
    Dabei seit: 1090108800000
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    geschrieben 1138370852000

    @uwe

    ..den Bericht habe ich auch gesehen - schrecklich!!

    Wenn man anfängt über das Leid in der Welt nachzudenken, wird die Liste der hilfsbedürftigen immer länger und länger - wo fängt man an, wo hört man auf? Wenn man an dieser Stelle sagt "man kann nicht allen helfen, also lass ich es gleich bleiben" - dann wird damit nichts erreicht. Ich finde, besser ein bißchen spenden als wegschauen. Ich bin ehrlich, ich habe das jahrelang so gemacht, weil es mich einfach wahnsinnig gemacht hat, soviel Elend anzusehen. Aber ich kann nicht mehr wegschauen, es muss was getan werden! Und vor allem wenn Kinder im Spiel sind, da dreht sich mir nicht nur der Magen um! JEder der selber Kinder hat, hat das bestimmt schon das eine oder andere Mal selbst gefühlt, wie schrecklich das ist, im TV dauernd verhungernde Kinder zu sehen.

    Also lasst uns was tun!

    Belinda

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  • Belinda
    Dabei seit: 1090108800000
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    geschrieben 1138372317000

    Hier übrigens der Bericht zur Reportage:

    http://www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=254253

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  • salvamor41
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    geschrieben 1138394254000

    Ja, Belinda, ich mache mit!

    Wir waren die letzten fünf Jahre in Brasilien, Schwerpunkt Bahia (Salvador, Umgebung und Süd-Bahia) und haben die Situation teilweise auch als sehr bedrückend empfunden. Die Probleme von Manaus gibt es in allen großen brasilianischen Städten, mehr oder weniger ausgeprägt. In Salvador tut man viel für die Straßen-Kids, die Stadtverwaltung kooperiert, wie man hört, eng mit privaten Organisationen, zu denen maßgebend auch die bekannte Trommlergruppe OLODUM gehört. Es hilft, in Salvador sind die Probleme beileibe nicht verschwunden, aber stark abgemildert festzustellen.

    Wir haben es immer so gehalten, daß wir Bedürftigen selber Geld in die Hand gedrückt haben. Das Gefühl, mitgeholfen zu haben, daß jemand ein paar Tage einigermaßen gut überstehen kann, ist ein gutes Gefühl.

    Den Bericht im Fernsehen habe ich nicht gesehen, er wurde von phoenix ausgestrahlt, stammt aber wohl vom WDR (Autor: Klaus Werner). Die Adresse von Graca Maria Silva müßte über die Senderadressen zu ermitteln sein:

    PHOENIX, www.phoenix.de, Langer Grabenweg 45-47, 53175 Bonn, Tel. 0180-28217

    WDR Fernsehen (Lernzeit), www.wdr.de, 50660 Köln, Tel. 0221/2200.

    Wir sollten vorher überlegen, wer was machen soll, ich gebe Dir dazu eine private Mail.

    Gruß salvamor Wolfgang

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Klaus43
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    geschrieben 1138396834000

    @'Belinda' sagte:

    Wenn man anfängt über das Leid in der Welt nachzudenken, wird die Liste der hilfsbedürftigen immer länger und länger - wo fängt man an, wo hört man auf?

    @Belinda

    Sicherlich, Du hast sehr emotional auf diesen Bericht reagiert.

    Medienberichte dieser Art gehören zum Alltag und erreichen ihren Höhepunkt in der Vorweihnachtszeit, bei Naturkatastrophen oder auch regelmässsig bei beliebten TV-Sendungen. Da geben sich Promis die Türklinke in die Hand, UNICEF-Botschafter wie Boris Becker, Heidi Klum, Steffi Graf und v.a. Zwischendurch taucht noch Karl-Heinz Böhm auf, wenn er nicht gerade in Äthiopien weilt. Mittlerweile haben auch Politiker die Spendenbühne als werbewirksame Plattform entdeckt.

    Verhungernde Kinder, gequälte Tiere, geknechtete Frauen; das Spendenspektrum ist ohne Grenzen.

    Meine letzte internationale Spende war für die Tsunami-Opfer. Nichts für Pakistan, denn, wer sich ein milliardenschweres Nuklear-Programm leisten kann, der kann auch Gelder für seine katastrophenbetroffene Bevölkerung bereitstellen. Dasselbe gilt für den Iran und natürlich auch für New Orleans als Katrina-geschädigter Bestandteil der Supermacht USA.

    Jährlich fliessen Milliarden an Entwicklungshilfe in die dritte Welt. Vermutlich unkontrolliert und hauptsächlich dafür verwendet, um den DB-Fuhrpark der dortigen jeweiligen Regierungsgremien auf dem neuesten Stand zu halten - und- nicht zu vergessen, das Goethe-Institut in den jeweiligen Entwicklungsländern zu finanzieren. Hungernde Kinder? Wen interessiert's?

    Altkleidersammlung durch das DRK für Bedürftige? Wenn ich dem Spiegel oder war es Focus in einem seiner letzten Berichte Glauben schenken darf, hat sich hier mittlerweile ein gewinnträchtiger Markt entwickelt. Diese Artikel werden irgendwo in Afrika als second-hand Ware verscherbelt. Allerdings nicht an Bedürftige. Die haben kein Geld, um sich solche Dinge zu kaufen.

    Wenn ich Altkleider übrig habe, werfe ich sie nicht in einen DRK-Container, sondern gebe sie an Freunde, die sie einmal jährlich nach Russland oder Rumänien transportieren (unentgeltlich) und sie vor Ort gezielt verteilen.

    Mittlerweile beschränkt sich meine Spendenbereitschaft auf

    . die Feuerwehr in meinem französischen Dorf

    . den örtlichen Kindergarten

    . die örtliche kirchliche Institution

    Es gibt auch hierzulande wie überall in der näheren Umgebung viel Elend und viele Einzelschicksale, die in den Medien nicht erscheinen. Dafür zu spenden halte ich für angebrachter.

    Seit fünf Jahren gibt es hier eine "Opération Ligue Lorraine contre le Cancer". Unter dem Motto "une rose, un espoir" (eine Rose, eine Hoffnung) besuchen hier an einem Wochenende im April jeden Jahres tausende von Motorradfahrern die einzelnen Haushalte und verkaufen Rosen für einen Euro/Stück. Der Erlös (im hohen fünfstelligen Bereich) kommt brutto für netto der Krebsforschung, überwiegend der im Kinderbereich, zugute.

    Dafür spende ich gerne!

  • Belinda
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    geschrieben 1138399015000

    Hallo Klaus,

    tja, du hast im Grunde genau das geschrieben, was ich acuh schon in einem meiner Postings geschrieben habe. Wo fängt man an, wo hört man auf?

    Wer wieviel wofür spendet, bleibt jedem überlassen, genauso, was wen am meisten berührt. Mich hat DAS eben sehr berührt, was ja nicht heisst, alles andere - auch im eigenen Land - lässt mich kalt. Ganz im Gegenteil. Und mein Aufruf sollte ja auch nur eine Anregung sein, dass man hier auf HC evtl. was in dieser ARt ins Leben rufen könnte. Mehr nicht. Na mal sehen wer mitmacht und was draus wird. Ich hoffe, dass es klappt!

    LG

    Belinda

    Mouth open, story jump out. (Grenadian Proverb)
  • Belinda
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    geschrieben 1138399229000

    Habe soeben die Email-Adresse sowie Telefon/Handynr. von Frau Graca MAria Silva erhalten - von der Präfektur Manaus!!!! Ich habe an diese (Adresse hatte ich aus dem Internet von deren HOmepage) heute eine Email-Anfrage geschickt, ob man mir die Kontaktdaten mailen könnte. DIE waren aber schnell!!! Wow, es geht voran!

    Ich werde morgen eine Email an Frau Silva schreiben, generell, was sie so macht und wie das funktionieren könnte, und sobald ich eine Antwort erhalte, poste ich es hier rein!

    LG

    Belinda

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