• salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1138439262000

    @'Klaus43' sagte:

    Es gibt auch hierzulande wie überall in der näheren Umgebung viel Elend und viele Einzelschicksale, die in den Medien nicht erscheinen. Dafür zu spenden halte ich für angebrachter.

    Klaus, wie wahr! Die Schlangen an den Suppenküchen und an den Bäckereien, die kurz vor Geschäftsschluß das Brot billiger verkaufen, werden immer länger. Dank Hartz IV hat die Verarmung auch ehemals zum Mittelstand gehörender Menschen immer mehr zugenommen. Man merkt das sicher weniger in den kleineren Orten, um so mehr in den städtischen Ballungsräumen.

    Eigentlich weiß man gar nicht, wo man mit seinen Hilfen anfangen soll. In der unmittelbaren Umgebung gibt es sicher genügend zu tuen, da hast Du Recht.

    Belindas Anliegen bezieht sich nun auf Brasilien, wo wiederum ganz andere Verhältnisse herrschen. Dort herrscht wirklich teilweise noch Kapitalismus mit Manchester-Zügen. Auch der Sozialist Lula mußte sich den Verhältnissen beugen, kurzfristig ist dort gar nichts entscheidendes zu ändern, solange die herrschender Klasse eine grundlegende Bodenreform verhindert.

    Während bei uns zumindest niemand verhungert, verrecken die Menschen dort, wenn sie sich nicht den brutalen Gesetzen des brasilianischen Alltags beugen. Nur so ist das, was in diesem Fernsehbericht gezeigt wurde, zu verstehen.

    Ich finde, es spricht für Belinda, wenn sie sich von dem Bericht angerührt fühlt und helfen will. Ich habe ihr meine Mithilfe zugesagt, weil ich eine gewisse Affinität zu Brasilien habe. Ein anderer wird versuchen, in Asien zu helfen, wieder ein anderer in Afrika.

    Wichtig ist, zu verstehen, daß es nicht damit getan ist, Geld einzusammeln und es dann auf ein Konto zu überweisen. Es muß sicher gestellt werden, daß das Geld wirklich 100%ig den Bedürftigen zugute kommt. Im Moment sehe ich noch nicht, wie das zu bewerkstelligen sein könnte, aber kommt Zeit kommt Rat!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Belinda
    Dabei seit: 1090108800000
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    geschrieben 1138456302000

    Salvamor hat recht. Ich möchte einfach nur dazu anstossen, nicht wegzusehen und mal irgendwo anzufangen.

    Ich halte euch auf dem Laufenden, wie mein Schriftverkehr mit Frau Silva abläuft!

    LG

    Belinda

    Mouth open, story jump out. (Grenadian Proverb)
  • Klaus43
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    geschrieben 1138465502000

    Ganz klar, Belinda, das ist schon richtig rübergekommen. Viel, viel Erfolg und halte uns auf dem laufenden.

    VG

    Klaus

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1138486369000

    @ Belinda

    Das Anliegen ist bei HC angekommen, ich hatte dazu kurz mit Günter Kontakt. Man prüft, ob bzw. wie man unser Anliegen wirkungsvoll in einem größeren Rahmen anlegen kann.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • HC-Mitglied9776
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    geschrieben 1138557246000

    :? Wenn ich diese ganzen Beiträge lese, bekomme ich ein total schlechtes Gewissen, dass ich es mir "leisten" kann, eine Rundreise nach Brasilien zu machen. Nur aus dem Grund, dass ich das Land kennenlernen will. Da stellt sich natürlich - wie bei allen Reisen in Schwellenländer - die grundsätzliche Frage, ob der Tourismus Gutes oder Schlechtes bewirkt. Ich kenne Leute, die aus solchen grundsätzlichen Erwägugen überhaupt keinen Urlaub mehr in solchen Ländern machen. Aber ist das die Lösung?

  • Belinda
    Dabei seit: 1090108800000
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    geschrieben 1138563478000

    Hallo Cynara,

    das denke ich auch jedesmal, wenn ich in ein solches Land fahre. War ja erst vor 3 Wochen in Nicaragua, auch sehr sehr arme Leute, aber jetzt im Nachhinein muss ich sagen, solange man sich angemessen benimmt, die Einheimischen respektiert und nicht ins Land "reintrampelt" sondern sich interessiert, kann man nichts falsch machen. Schlechtes bewirken kann man nur, wenn man einen schlechten Eindruck hinterlässt oder die Menschen dort verdirbt mit "Kolonialherrengehabe" wie ich immer so schön sage...

    Ich reise auch am liebsten auf eigene FAust und versuche, soweit möglich, in Privatunterkünften bzw. privat geführten Hotels zu übernachten etc. Damit hilft man den Leuten und nicht, indem man sich in AI-Hotels verschanzt und sich nicht "raustraut".

    Aber das muss jeder für sich ausmachen.

    LG

    Belinda

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  • aficio
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    geschrieben 1138657368000

    Hallo zusammen,

    das in dieser Diskussion beschriebene Symptom ist nicht

    nur in Brasilien zu beobachten.

    Meine Reisen als Backpacker führten mich sowohl in den Nordosten Brasiliens, dem wohl ärmsten Teil des Landes, als auch in andere Gegenden dieser Welt mit gleichgearteten Problemen.

    Der grösste Teil der Bevölkerung dieser Welt lebt unter diesen erbärmlichen Bedingungen.

    Wir selbst als Westeuropäer mit unseren überwiegend luxuriösen Lebensbedingungen stellen in der Bevölkerungsstruktur nur eine

    Minderheit dar.

    Unsere Lebensweise und unser Luxus ist der alleinige Grund an dieser Misere.

    Wie sagte schon Berthold Brecht in seinem Gedicht "Alfabet": "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich".

    Solange wir uns Gedanken über den Kauf unseres nächsten Autos,

    Videokamera und ähnlichem oder gar über verschmutzte Armaturen in irgendwelchen Hotels machen, solange wir nichts tun und immer so weiter machen, wird sich an dieser Situation nichts ändern.

    Sven

  • salvamor41
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    geschrieben 1138661667000

    Danke, Sven, für Deinen offenen, engagierten Beitrag! Er findet meine 100%ige Zustimmung.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • salvamor41
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    geschrieben 1138662648000

    Ich möchte noch einen Ausspruch des renommierten deutschen Soziologen Dirk Baecker nachschieben, der sagte:

    "Das Elend der Dritten Welt ist der Kollateralschaden für die Sicherung des Wohlstands der Ersten Welt."

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • ajock
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    geschrieben 1138883970000

    Hallo Belinda und Salvamor,

    in der ersten Ausgabe unseres neuen Online-Reisemagazins steht das Thema Brasilien (dank Salvamors Reisebericht) zentral.

    Hier habe ich auch einen Hinweis zu dieser Forums-Diskussion veröffentlicht - mit Bitte um Beteiligung.

    Sollten konkrete Hilfsmaßnahmen ins Laufen kommen, können wir also gerne Newsletter und Reisemagazin als Medien einsetzen, um Öffentlichkeit zu bekommen und für Spenden und Engagement zu werben.

    Herzliche Grüße

    Axel / HolidayCheck

    Leiter Presse & Marketing

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