Ich hab jetzt mit Interesse nachgelesen ... und mich an vielen Beiträgen erfreut!
1.) Ich habe das Buch nicht gelesen, bin also auch nicht berufen, ein Urteil darüber abzugeben.
Mein Verzicht begründete sich nach den Lesen eines Ausschnittes, den ich schlicht nicht mit dem Prädikat Literatur verbinden konnte, ich teile den Humor von Frau Roche nur bedingt und kurze Zeit später ging mir der Hype um das Werk auf den Zeiger. Bekennende Nichtleser (Männer i.d.F.) fragten mich aufgeregt, ob ich es schon verschlungen hätte und ich war froh, mich nicht darüber unterhalten zu müssen.
Über die Qualität oder evtl. Botschaft des Buches sagt das gar nichts, 99% der von mir "Missionierten" fanden mein aktuelles Lieblingsbuch wär´ das Papier nicht wert, auf das es gedruckt wurde!
2.) Aus Gefallen oder Missfallen allerdings Rückschlüsse auf Perversion respektive Prüderie ziehen zu wollen, halte ich für gewagt. Es ist ein Buch, das für gewissen Wirbel gesorgt hat und sicher hat die Autorin damit Mut bewiesen. Mutig waren auch Frau Hite oder die 19jährige sizilianische ****, die über ihre Missbrauchsvergangenheit und ihre Prostitution sehr deutlich schrieb, mutig ist im Grunde auch Frau Heimsuchung-Siegel mit ihrem ultimativen Lust-Ratgeber für Frauen ... nur führt Mut nicht zwingend zu guter Literatur.
Mich stört - anders als ein paar unter euch! - der Trend, schlechte Schreiberei mit Hilfe von "ehrlichen" (hier komplett zu xx-enden) Worten zu vermarkten und mit möglichst detailliert und unverschleierten Fachausdrücken mangelnde Botschaft und Sprachgebrauch zu übertünchen.
Für Leute, die sich bezüglich ihrer Sexualität gerne lesend bilden wollen, gibt´s seit vielen Jahren die Cosmopolitan, auf die sich mal jemand berief, der seine Sache wirklich gut machte!
Für mich ist es immerhin kein k.o.-Kriterium, wenn sich jemand als begeisterter Feuchtgebieteleser outet; es sei denn, es ist neben dem Hite-Report seine/ihre einzige "literarische Erfahrung"!?