Hallo zusammen,
ich habe mich jetzt durch den ganzen Thread gelesen.
Öfters wurde Verständnis für die türkischen Behörde dahingehend geäußert, dass sexuelle Handlungen an/mit Minderjährigen dort eben sehr streng geahndet, verfolgt und bestraft würden.
Wie siehts aber aus, wenn Minderjährige dort miteinander verheiratet werden? In den Bergdörfern wird das mit Sicherheit heute noch praktiziert und die türkische Regierung kümmert das wohl wenig. Darf man hier von Doppelmoral sprechen? Zumal es sich in dem hier diskutierten Fall auch noch um ausländische Personen handelt, denen ja sowieso ein eher lockerer moralischer Aspekt anhängt.
Es wurde auch die deutsche Regierung erwähnt, die im Fall von Murat Kurnaz alle Hebel in Bewegung setzte aber im Fall des eigenen Mitbürgers den Ball eher flach hält. Warum könnte das so sein? Vielleicht, weil wir eine nationalsozialistische (sprich Hitler-) Vergangenheit haben und quasi gezwungen sind Fälle, in denen auch nur der Hauch des Verdachts bestehen könnte, dass ein Nicht-Deutscher durch Mithilfe von Deutschen irgendwie zu Schaden gekommen sein könnte, durch restlose Aufklärung und großem Presseeinsatz selbstanprangernd ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken?
Der Fall Osthoff. Warum wurden hier keine Mühen und vor allem keine Kosten gescheut diese "harmlose" Frau so schnell wie möglich zu befreien?
Vielleicht weil sie irgendwie mit dem deutschen Geheimdienst zu tun haben könnte?
Die englische Presse. Ja, die würden es Deutschland im umgekehrte Fall wohl alles andere als leicht machen. Die englische Presse hat ja schon von jeher auch grundlos auf Deutschland eingeschlagen. Warum schafft das unsere deutsche Presse umgekehrt bloß nicht? Vielleicht, weil wir Deutschen gar keinen so großen Zusammenhalt nach außen demonstrieren sollen? Sprich: Nationalstolz/Zusammenhalt der Deutschen = Nationalsozialismus?
Ich war selbst zweimal in der Türkei im Urlaub. Ein schönes Land. Viele nette Menschen. Aber so wirklich restlos wohl gefühlt habe ich mich dort nicht. Und was mich (vor dem Fall Marco) zu der Entscheidung brachte, dort nie wieder hinzufliegen, war die Tatsache, dass andere Religionen, außer dem Islam, in der Türkei nicht nur nicht toleriert, sondern auch noch lächerlich gemacht und regelrecht verachtet werden.
Beispiel: Im Rahmen eines Ausflugs besuchten wir die völlig verfallene christliche Kirche, in der der heilige Nikolaus einst gewirkt haben soll.
Auf dem direkten Weg vor der Kirche waren Stände aufgebaut, wo man Souvenirs kaufen konnte. Neben Figuren des heiligen Nikolaus waren Männchen plaziert, die ein übergroßes Geschlechtsteil im erigierten Zustand aufwiesen. Das fand ich nicht nur absolut daneben, sondern geradezu provokant und unverschämt. Dabei möchte ich betonen, dass ich keine strenggläubige Christin bin aber mich trotzdem herabgewürdigt und lächerlich gemacht fühlte.
Ich glaube kaum, dass die türkischen Händler so ungebildet sind, dass sie nicht um die Bedeutung dieses Ortes für die christlichen Touristen wissen und trotzdem solche "Andenken" dort anbieten.
Hier in Deutschland macht man sich Gedanken, ob man Mohammed-Karikaturen zeigen darf oder nicht bzw. werden Menschen dafür mit dem Tode bedroht.
Ich hoffe, dass die Türkei niemals in die EU kommt. Marco tut mir leid. Ich denke, wir Deutschen sollten viel mehr zusammen halten.
LG DomRepperin