• salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154470516000

    @ Chiara

    Ich weiß nicht, Du erzählst das hier so locker süffisant, aber im Grunde sind es nur, hübsch verpackt, die üblichen Stammtisch-Platitüden über Arbeitslose.

    Was meinst Du, was das für eine feine Sache ist, wenn Du meinetwegen mit 48 oder 53 arbeitslos wirst und dann nach 12 Monaten AlGI dem AlgII anheim fällst, weil Du null Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast. Da hast Du eine Familie zu ernähren, das Haus ist noch nicht abbezahlt, die Ehegattin ist raus aus dem Beruf, kann also ad hoc nix zum Familieneinkommen beitragen, und dann das.

    Viele, die heute noch einen Job haben, können sich da nicht reinversetzen. Sie erreicht das Problem erst, wenn sie selber betroffen sind. Wir erleben das gerade in der Stadt, in der ich wohne. Für die Allianz-Mitarbeiter und auch für die Gerling-Mitarbeiter war noch vor ein paar Wochen unvorstellbar, was mit ihnen jetzt geschieht. Beide Unternehmen waren eine Bank!

    Aber jetzt geht denen, die sich so sicher fühlten, plötzlich der ***** auf Grundeis.

    Also, Chiara, auch mit 40 gehört man noch nicht zum alten Eisen, aber so langsam fängt es da schon an, "haarig" zu werden. ;)

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Chiara Saluta
    Dabei seit: 1117497600000
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    gesperrt
    geschrieben 1154474420000

    @Salva

    kein Arbeitsplatz ist heute mehr sicher!

    auch ich bin nicht mehr *Taufrisch* und mache mir ähnliche Gedanken, aber ich könnte mich nie damit abfinden, das Andere über mein Schicksal zu entscheiden haben, da nehme ich es lieber selbst in die Hand und geh notfalls auch Klinken putzen, bis ich einen Job habe, statt mich morgens um 8.00 mit einem Bier in der Hand mit anderen verlorenen Seelen zum täglichen Tete a' tete treffen.

    Es ist mir wichtig, dass dies keine Pauschalierung ist, es gibt garantiert sehr viele Menschen, die unverschuldet arbeitslos geworden sind, die alles dafür tun würden, wieder einen Job und einen Platz in der Gesellschaft zu haben.

    Aber solange ich vor der Playstation sitze bekomme ich auch keinen Job.

    Und diese ruhen sich durch Demotivation einfach nur aus; und dies auf Kosten der Gemeinschaft.

    Hilfe wem Hilfe zusteht, aber nicht ein Leben lang ohne auch gefordert zu werden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

    Der neue Armutsbericht, in dem 2,5 Mio. Kinder an derArmutsgrenze in Deutschland leben, wobei Armut in Deutschland relativ zu sehen ist, da keiner im Freien übernachten muss, noch wirklich Hunger leiden; resultiert sich überwiegend aus der Transfergesellschaft wo Vater und/oder Mutter arbeitslos sindund sich dieses Bild sich auf die heranwachsende Jugend überträgt, wie kann man diesen jungen Menschen begreiflich machen, dass dies nicht das Maß aller Dinge ist, welches von Ihren Eltern vorgelebt wird?

    Frei nach dem Motto, man braucht in Deutschland nicht arbeiten gehen, wir haben doch alles, was wir brauchen, und wenn es mal nicht reicht, dann spazieren wir mal für kurze Zeit in den Schattenbereich der Arbeitswelt.

    Erst wenn der Magen knurrt hat man die Eigenmotivation seinen Allerwertestenn von der Couch zu erheben,um sich nach einer Arbeit um zu sehen.

    Ist das der richtige Weg?

    In den meisten Europäischen Ländern gibt es zwar auch Arbeitslose, aber in keinem Land ist die Motivation zur Nichtarbeit höher als bei uns, vielleicht liegt es daran, dass man dort weniger bekommt?

    Wir werden heute Abend sicher nicht den Stein der Weisen zu diesem Thema finden, aber vielleicht erreicht es dennoch den einen oder anderen Adressaten.

    i.d.S.

    Chiara

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154476084000

    Mir fehlen die Worte zu Deiner zynisch-naiven Darstellung, die mit der Realität nichts, aber auch gar nichts zu tuen hat. Du bedienst die niedrigsten Stammtisch-Instinkte!

    Welch ein Hochmut!...

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Chiara Saluta
    Dabei seit: 1117497600000
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    gesperrt
    geschrieben 1154480555000

    @Salva

    weder ist mein Thread zynisch, noch naiv und schon gar nicht einem Stammtisch entsprungen.

    Wenn das Deine Meinung ist, rate ich Dir: mach die Augen auf !

    Dein romantisch verklärter Blick der Dinge, mag zwar das eigene Ego befriedigen, aber er geht an der Realität vorbei.

    Willkommen in der Gegenwart.

    i.d.S.

    Chiara

  • Harzer
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    geschrieben 1154508790000

    @salvamore41

    Warum ist der Beitrag deiner Meinung nach zynisch, weil er nicht in dein Bild der armen Arbeitslosen paßt?

    Klar gibt es genügend, die unverschuldet Arbeitslos geworden sind und auch händeringend suchen, stimme ich dir vollkommen zu.

    Es gibt aber genausoviele, auch wenn es nicht in deine Weltanschauung paßt, aber es entspricht nun mal der Wahrheit, die es sich im deutschen sozialen Netz bequem gemacht haben und dieses auch direkt oder auch indirekt ihren Kindern vermitteln.

    Und an dieser Situation haben alle (Regierung, Unternehmen, aber auch die Arbeitnehmer bzw. Arbeitssuchenden und die Gewerkschaften) schuld.

    Warum wird nicht z.B. der Kündigungsschutz gelockert und die Lohnnebenkosten gesenkt. Man kann z.B. die Arbeitslosenversicherung komplett streichen und wenn wer entlassen wird, erhält er eine Abfindung, mit der er über die Runden kommen muss.

    Für sämtliche monatlich stetigen Überstunden, wenn dafür Menschen eingestellt werden, ergibt das ca. 500.000 neue Arbeitsplätze.

    Die deutschen sind halt auch sehr verwurzelt im gegensatz zu vielen anderen Nationen. Wenn in LA einer Arbeitslos wird und in NY einen Job bekommt, dann verkauft er seine Hütte in LA, zieht um und kauft sich wieder was an seinem neuen Arbeitsplatz.

    Und ein ganz schlimmer Grund ist, dass die Differenz zwischen dem was ich bekomme, wenn ich zu Hause sitze oder dem, was ich bekomme, wenn ich täglich malochen gehe, viel zu gering ist. Da besteht für viele heutzutage kein Anreiz mehr, täglich loszulatschen um arbeiten zu gehen. Und die noch nebenbei schwarz arbeiten gehen, haben sie sogar mehr raus, als einer der täglich arbeiten geht.

    Der Dachdeckerbetrieb bei mir um die Ecke sucht schon seit längerem einen MA. Die er vom Arbeitsamt geschickt bekommt, die wollen nicht, weil der Verdienst nicht viel höher ist oder haben sowieso keine Lust auf Arbeit. Die holen sich ihren Stempel ab, damit sie beim Arbeitsamt belegen können, das sie es versucht haben.

    Das große Problem ist halt auch, das in D. die Arbeitslosigkeit unterstützt wird und nicht die Arbeit. D.h. in anderen Ländern gibt es verschiedene Programme, wo einer z.B. einen Zuschuß vom Staat erhält wenn er arbeiten geht, aber nicht genügend verdient.

    Oder es gibt Programme, wo z.B. arbeitslose Jugendliche Geräte für Kinderspielplätze herstellen und aufbauen. Und die Kosten sind nicht viel höher als bei uns, wo man sein Geld auch für zu Hause rumsitzen bekommt.

    Ich finde die Devise fordern und fördern nicht schlecht, allerdings wird derzeitig nur gefordert und nicht gefördert, also warum werden nicht mehr solche Programme für Arbeitslose gemacht. Ob Sie nun Geld vom Staat erhalten, weil sie zu Hause rumsitzen oder sie bekommen Geld vom Staat und tun was nützliches für die Allgemeinheit. Wer arbeiten will, den stört das sicherlich auch nicht im geringsten.

    Die Unternehmen haben bald nur noch zwei Möglichkeiten, entweder sie stellen auch wieder Menschen über 40 zig ein oder sie müssen sich die Arbeitskräfte durch Einwanderer beschaffen.

    Die Arbeitssuchenden müssen sich natürlich, wie auch die Arbeitnehmer fortbilden und auch umzugswillig sein, es gibt derzeitig in D. eine Million freier Stellen, die nicht bestzt werden können, weil sie entweder keinen finden oder nur welche, die nicht qulifiziert genug für den Job sind.

    Es müssen alle , ob Politiker, Unternehmer, aber auch die Arbeitssuchenden was ändern, dann gäbe es garantiert weniger Arbeitslose in D.

    Leben und leben lassen!
  • salvamor41
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    geschrieben 1154520601000

    @ Harzer

    Ein großer Teil Deines Beitrags könnte glatt eine Verlautbarung einschließlich der üblichen Verschleierungstaktiken der Bundesregierung sein. Clement war ein Experte darin, und die neue Bundesregierung hat von ihm gelernt.

    Allerdings enthält Dein Beitrag zumindest einen groben sachlichen Fehler. Die Anzahl der gemeldeten Stellen beläuft sich nicht auf ca. 1 Million sondern auf ca. 500.000. Und sie rekrutiert sich weit überwiegend aus Teilzeit-Arbeitsstellen.

    Dieser Zahl steht eine Arbeitslosenzahl gegenüber, die weit höher ist als die offiziellen Angaben. Denn den wohl ca. 4.5 Millionen offiziell als arbeitslos geltenden Menschen müssen ca. 2.1 Millionen Menschen zugerechnet werden, bei denen durch personenbezogene Maßnahmen Arbeitslosigkeit verhindert wird, knapp die Hälfte davon in den verschiedenen Formen der Frührente, der Rest in Umschulungen, Ich AGs, Weiterqualifikationen. Gar nicht berücksichtigt sind die Arbeitnehmer, die noch in subventionierten Unternehmen Arbeit haben, aber längst arbeitslos wären, wenn die Subventionen gestrichen würden. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind die Menschen, die sich in Anbetracht der persönlichen Ausweglosigkeit längst vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben.

    Bleiben wir also ruhig mal bei den ca. 6.6 Mio. Wenn ich Deiner Argumentation folgen würde, wäre ca. die Hälfte davon notorische Faulenzer, die es sich in der ach so attraktiven sozialen Hängematte bequem gemacht haben.

    Die Deutschen ein Volk von Faulenzern und Sozialschmarotzern? Ich denke nicht! Warum haben sie früher, bis auf einen kleinen Bodensatz, alle gearbeitet? Weil es genügend Arbeitsplätze gab, durch die sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Warum arbeiten heute ca. 6.6 Millionen nicht? Weil es nicht genügend Arbeitsplätze gibt. Die Devise "Fordern & Fördern", so gut sie klingt, führt sich selber ad absurdum, weil es zu wenig zu fördern gibt. Jeder, der bis drei zählen kann, weiß das, unsere Politiker wissen es auch, aber sie begeben sich, anstatt das Übel an der Wurzel zu fassen, lieber auf den Nebenschauplatz "Bekämpfung der Arbeitslosen". Das ist auch viel einfacher, da droht keine Gegenwehr durch einflußreiche Lobbyisten, viel schwieriger wäre es, endlich mal die Arbeitgeberseite durch entsprechende Maßnahmen in die Pflicht zu nehmen. Aber da verläßt unsere Politiker der Mut. Die Arbeitgeberseite ist mit Appellen an die Ethik und Moral nicht zu beeindrucken. Die schmeißen bei steigenden Gewinnen immer weiter jedes Jahr Arbeitnehmer raus. Nein, es müssen Konzepte her! Und es muß Schluß damit sein, als Ersatzbefriedigung Arbeitslose pauschal zu diffamieren und sie in die Ecke "Sozialbetrüger" zu stellen.

    Was nützen alle Fortbildungsbemühungen der Arbeitnehmer und eine erhöhte Umzugsbereitschaft, wenn der Faktor Arbeit fehlt!?

    Was nützt eine Reduzierung der Lohnnebenkosten? Sie ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Unternehmer werden trotzdem weiter massenweise Deutschland verlassen und die lohnintensiven Arbeiten der Wertschöpfungskette ins angeblich "billigere" Ausland verlagern.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • slowhexe
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    geschrieben 1154522450000

    @Chiara Saluta...

    Ich gebe Dir in jedem Punkt Deiner Post's Recht!

    Jeder ist seines Glückes Schmied

    Bei uns im Haus haben wir auch einen solchen "Fall":

    jahrelang arbeitslos, mittlerweile HartzIV-Empfänger,

    immer nur am jammern, a b e r nicht in der Lage, mal den

    Hintern von der Couch, vorm Fernseher, oder den Sessel vor

    dem PC(wo man den ganzen, lieben, langen Tag so schön rumsurfen und sich die Welt rosarot malen kann) zu verlassen.

    Solange die werte Gattin eine Rente kassiert, von der es sich auch

    ganz gut leben läßt, ohne das Haus verlassen zu müssen, um einer

    Arbeit nachzugehen, ist doch alles in Ordnung.

    Die täglichen Stellenangebote werden ignoriert, weil man sich "überqualifiziert" fühlt, um einen Posten anzunehmen, den

    vielleicht nicht jeder mit Kusshand haben möchte.

    Ich selbst bin auch nicht mehr jung, würde mich aber schämen, nur von den Einnahmen meines Partners leben zu müssen,

    ich war noch nie arbeitslos, in 41 Arbeitsjahren und habe "nebenbei" drei Kinder großgezogen, die letztendlich für solch Drückeberger aufkommen müssen!! Wer arbeiten will, findet auch was, meine Meinung, auch wenn man dazu mit den Ansprüchen halt etwas runterfahren muss, ich könnte auch ohne Partner leben, um mich selbst ernähren zu können und ein Dach über dem Kopf zu haben, weil ich den Willen dazu hätte. Dieser Wille fehlt manchen, ach so bemitleideten Menschen einfach. Auf der Couch sitzen und die Schuld den Politikern zuzuschieben, ist eben einfacher.

    *Es gibt Menschen, die sind furchtbar einfach - und andere, die sind einfach furchtbar!*
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154524458000

    @ slowhexe

    Leider gehst Du in Deinem Posting nicht auf Fakten ein, bedienst statt dessen die hinlänglich bekannten Emotionen gegen Arbeitslose. Stammtisch hoch drei! Und dagegen ist argumentatorisch nicht anzukommen.

    Deine Darstellung der Dinge wird der Realität nicht gerecht. Nur, weil Du in Deinem Umfeld einen solchen Fall hast, stilisierst Du Einzelfälle zur Norm hoch.

    Die Sozialschmarotzer hat es diesem Land immer gegeben. Sie waren aber eher bei den Sozialhilfeempfängern zu suchen, die ihre fehlende Motivation zur Arbeit quasi vererbten, aber nicht bei den schuldlos arbeitslos gewordenen Arbeitnehmern.

    Sie haben doch früher in Zeiten, als es noch genügend Arbeitsplätze gegeben hat, fast alle gearbeitet. Warum sollten sie es nicht weiter tuen? Was fehlt, sind Arbeitsplätze!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Harzer
    Dabei seit: 1127260800000
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    Zielexperte/in für: Belgien
    geschrieben 1154526267000

    Stimmt, es fehlen auch Arbeitsplätze in D.

    Also spricht ja nichts dagegen, dass alle, die ja arbeiten wollen und derzeitig auf Kosten der Allgemeinheit zu hause sitzen, was für die Allgemeinheit tun. D.h. die Staat sorgt für Arbeitsprogramme, wie z.B. im Winter Schnee räumen vor öffentlichen Plätzen oder Seniorenheimen oder Schulen, Kinderspielplätze wieder herrichten u.s.w. Wenn man Zeit daürber nachzudenken, fallen ein bestimmt zig Möglichkeiten ein, wo derzeitig aboluter Mangel an Arbeitskräften besteht.

    Gleich heißt es bestimmt wieder, man kann ja keinen zur Arbeit in D. zwingen.

    Man zwingt ja keinen, Salvamor sagt ja, es wollen alle arbeiten, nur es gibt keine Arbeitsplätze. Also, was spricht dagegen, dass Arbeitssuchende für die Überbrückungszeit bis zum nächsten "richtigen" Job für die Allgemeinheit tätig sind. Dafür bekommen sie, von mir aus, auch vom Staat ein zeugnis ausgestllt, wenn sie was "richtiges" gefunden haben.

    Leben und leben lassen!
  • salvamor41
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    geschrieben 1154527008000

    @ Harzer und slowhexe

    Schaut mal hier.

    Der ALGII-Mißbrauch liegt unter 3%, das hat die Bundesagentur für Arbeit selber ermittelt. Es gibt also keinen Grund, Arbeitslose pauschal zu verdächtigen, Faulenzer und Drückeberger zu sein und sie weiteren Pressionen auszusetzen..

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
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