• Harzer
    Dabei seit: 1127260800000
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    Zielexperte/in für: Belgien
    geschrieben 1154531983000

    "...Was hier so einige von sich geben, sind Schläge ins Gesicht von schuldlos arbeitslos gewordenen Arbeitnehmern, vor allem älteren, die überhaupt keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt haben. ... Aber wahrscheinlich möchten sie sich nicht direkt oder indirekt hier outen, weil sie Angst haben, daß man hier über sie herfällt. "

    @salvamor41

    Wer hat was gegen unverschuldet arbeitslos gewordenen Mitmenschen geschrieben?

    Wer fällt hier über Mitmenschen her, die wirklich versuchen einen neuen Job zu finden?

    Anstatt sachlich zu diskutieren kam bis jetzt nur ein einziges Statement und das war schon sehr plattitüdenhaft, falls dir irgednwas zu den Argumenten noch einfällt, aber bitte sachlich und nicht so marktschreierisch, dann antworte ich gerne auch nochmal.

    Bis dahin ist mir die Zeit wohl leider zu schade geworden, hätte eigentlich ne interessante Diskussion werden können, aber so...

    Leben und leben lassen!
  • schnuggel1980
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    geschrieben 1154532254000

    Die Aussage, die ich mir von vielen Leuten, die selber Arbeit hatten, anhören mußte: "Schau doch mal in den sis-Computer (sis = Stelleninformationssystem) beim Arbeitsamt, da stehen soviele Stellen drin." - Natürlich stehen da viele Stellen drin, aber sobald man den Ansprechpartner für die Bewerbung anruft oder anschreibt, kommt zurück: "Die Stelle ist seit über 2 Wochen schon besetzt. Woher haben Sie das Inserat? Das sollen schon seit 2 Wochen nicht mehr im Arbeitsamt drinstehen."

    Mit der Datenpflege im sis-Computer hats das Arbeitsamt nicht gerade. Wenn die alle Stellen, die besetzt sind, rausnehmen würde, hätten die ne leere Datenbank! Da wird leichter der sis-PC vom 1. Stock in den 3 gestellt, die Woche drauf steht er ganz woanders, und wenn man ihn gefunden hat, wird er schnell wieder bis zur nächsten Woche versteckt. Das kostet ja nur unser teures Steuergeld.

    Arbeitsamt heißt es auch nur deswegen, weil die, die drin sitzen, Arbeit haben!

  • salvamor41
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    geschrieben 1154547995000

    @ Harzer

    Du haust hier Arbeitslose mehrmals pauschal in die Pfanne, behauptest gar, daß die Hälfte von ihnen Sozialschmarotzer seien, und wenn man Dich darauf anspricht, willst Du das plötztlich so nicht geschrieben oder gemeint haben. Was Du geschrieben hast, kannst Du selber nachlesen, ich habe keine Lust, Dir das Wort für Wort unter die Nase zu reiben.

    Ich habe durchaus den Eindruck, daß Du zukünftig einmal mehr nachdenken solltest, bevor Du solchen Kokolores zu Papier bringst.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • caribiangirl
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    geschrieben 1154549140000

    Hallo

    Es gibt sicherlich sehr viele Sozialschmarotzer,die mit ihrem Hartz IV Geld wunderbar klarkommen und auch keine Ansprüche haben.Urlaub,schönes Auto usw ist da nämlich (zum Glück) nicht möglich.

    Es gibt aber auch sehr sehr viele,die unverschuldet in diese Misere garaten sind und einfach keine Arbeit finden.Definitiv überwiegt diese Anzahl dieser arbeitslosen Menschen.

    Dass heute KEINER mehr vor der Arbeitslosigkeit gefeit ist,wissen wir.Da spielt es auch keine Rolle,ob man Ingeneur,Architekt oder Chirurg ist.Kleinbetriebe kämpfen um jeden Kunden,müssen ihre guten Leute entlassen oder sogar Konzerne melden Insolvenz an.Unsere Wirtschaft ist am A****.

    Früher legten noch viele Menschen wert auf deutsche "Wertarbeit".Die gibts ja fast nicht mehr.Nichtmal ein Daimler,der einen Verkaufspreis von 100 000 Euro hat,ist eine deutsche Produktion.

    Mir geht es ähnlich wie Schnuggel.Ich bin seit 2003 ohne Job,aber auch nicht registriert.Mein Mann kommt für mich und meinen Sohn komplett auf.Ich suche nach Arbeit,bin auch nicht wählerisch aber finde nichts.Bei uns ist der Arbeitsmarkt erschöpft.Wegziehen käme allerdings auch nicht in Frage,da ja dann mein Mann seine derzeitige Stelle aufgeben müsste.Unser stättisches Arbeitsamt kümmert sich auch nicht,obwohl ich dort schon oft war.Solange ich von denen kein Geld beantrage,bin ich denen egal! Das ist Fakt und das ärgert mich.In Zeitungen findet man keine Anzeigen mehr und wie Schnuggel schon erwähnte,bei SIS sind sehr viele Stellenangebote schon veraltet besser gesagt,die Stelle schon vergeben.

    Irgendjemand sagte hier,dass unsere Politiker unser Land in den Ruin regieren.So ähnlich zumindest.Dem stimme ich vollkommen zu

    LG Silke

    Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.
  • caribiangirl
    Dabei seit: 1095033600000
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    geschrieben 1154553300000

    Muß noch was loswerden.Die Regelung der "1 Euro Jobber" finde ich mal völlig daneben.Erstens haben es diese ausführende Leute dadurch nicht leichter,an einen festen Job zu kommen,bzw sich wieder ans Arbeitsleben zu gewöhnen.Zweitens ist das m.M. nach komplette Zwangsarbeit und ausgenutzt wird man auch noch.Weshalb werden solche Arbeiten nicht "normal" vergeben,wie sich das gehöhrt?Für 1 € die Stunde würde ich auch kein Laub rechen,Schnee schippen oder sonstiges.Logisch muss das auch gemacht werden.Man kann diese Tätigkeiten aber auch mit einer vernünftigen Anstellung ausführen.Es muß ja nicht unbefristet sein.Diejenigen,die aber wirklich arbeiten möchten,werden sich so einen Job sicher nicht durch "krankfeiern" oder zu spät kommen versauen.Logisch sollte die Bezahlung auch der Arbeit angemessen sein.

    Der Hammer ist noch,dass die 1 Euro Jobber nur immer ein halbes Jahr in der dementsprechenden Einrichtung arbeiten dürfen.

    Deshalb holen sich ja unsere Städte und Gemeinden eben alle halbe Jahre einen neuen.Jeder 1 Euro Jobber muß also nach 6 Mon.wieder gehen,ein anderer macht dann die selbe Tätigkeit usw usw.Logisch,die sind ja billiger,als einer den man "normal" einstellt.

    Dieses System macht aber noch mehr feste Arbeitsplätze kaputt.

    Für angemessenes Entgeld würde ich auch bei der Stadt machen,was anfällt.Nur nicht für einen mikrigen Euro.Dafür wäre ich mir zu Schade.Auch wenn ich Hartz IV beziehen würde.Alle Hartz IV Empfänger,die sich vor solchen Jobs drücken,haben mein vollstes Verständnis!!!

    Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.
  • Harzer
    Dabei seit: 1127260800000
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    Zielexperte/in für: Belgien
    geschrieben 1154554905000

    @ caribiangirl

    Wie ich bereist geschrieben habe, das Arbeitsamt oder auch auf neudeutsch Agentur für Arbeit verwaltet aufgrund der deutschen Bürokratie nur noch die Arbeitslos gemeldeten. Die haben gar nicht die Zeit, sich wirklich mal sich eine Mappe eines Arbeitssuchenden anzusehen und anhand des Werdegangs sich Gedanken zu machen, was für den wohl sinnvoll wäre, damit sich seine Chancen verbessern einen neuen Job zu kriegen. Wenn ich immer mitkriege von Freunden, die zwar zu Fortbildungsmaßnahmen geschickt werden, allerdings meistens auf welche, die sie gar nicht weiterbringen einen Job zu bekommen.

    Und die Mitarbeiter noch nicht mal Zeit für Arbeitssuchend gemeldte haben, dann haben die erst Recht keine Zeit für nicht gemeldte, traurug aber wahr.

    @caribiangirl + schnuggel1980

    Das mit dem Stellenprogramm des Arbeitsamtes ist ein weiteres Beispiel, wie die Regierung zig Mio von Steuergeldern verplempert haben. Das alte Programm vom Arbeitsamt fand ich gar nicht mal so schlecht, aber das neue (wurde am 01.01.2004) eingeführt, hat zwar ein Haufen Geld gekostet, ist aber grottenschlecht. Es gibt viele und bedeutend bessere Stellensuchmöglichkeiten im Internet.

    Wie auch schon gesagt, die meisten Unternehmen haben gar kein vertrauen mehr zum Arbeitsamt und melden denen gar nicht mehr zu vergebene Arbeitsplätze.

    Viele Stellen werden über Vitamin B vergeben, d.h. nicht das einer nur den Job bekommt, weil er den Mitarbeiter xy gut kennt. Ne, meistens kriegen das ja Mitarbeiter mit, das eine Stelle frei wird, da sie ja zu erst intern ausgeschrieben ist. Und irgendwelche Mitarbeiter kennen Freunde oder Bekannte, die so eine Stelle suchen und deswegen haben die Freunde oder Bekannten einen erheblichen Zeitvorteil, weil sie sich schon bewerben, ehe die Stelle inseriert wird.

    Als Arbeitssuchender darf man heutzutage nicht den Glauben an sich und seine Stärken verlieren dürfen, auch wenn man die zigte Absage erhält. Wenn eine Stelle, z.B. im Internet inseriert wird, dann erhalten die Firmen mehrere hundert Bewerbungen.

    Und ich kann euch nur wärmsten empfehlen, der erste Eindruck (Umschlag, Mappe und das Anschreiben) sind entscheidend. Heutzutage hat kein Personaler die Zeit, sich jede Mappe komplett durchzulesen, deswegen wird das Anschreiben auf die geforderten Kriterien überflogen, ob die der Bewerber erfüllt oder nicht.

    Die meisten k.o. Fehler werden schon vom Bewerber im Anschreiben gemacht und schon landet die Mappe auf dem dritten Haufen und der Bewerber erhält eine Absage. Die Bewerber vom ersten Haufen, da liest man sich schon die ganze Mappe durch um zu sehen, ob die Zeugnisse, etc. das halten, was das Anschreiben versprochen hat. U.s.w.

    Individuelle Tipps kann ich hier leide nicht geben, weil das nicht der richtige Ort dafür ist. Falls Intersse mal besteht, kann man mir ruhig ne Email schicken bzgl. weitere Fragen zum Bewerbungsverfahren.

    Leben und leben lassen!
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154598904000

    @'Harzer' sagte:

    Und ich kann euch nur wärmsten empfehlen, der erste Eindruck (Umschlag, Mappe und das Anschreiben) sind entscheidend. Heutzutage hat kein Personaler die Zeit, sich jede Mappe komplett durchzulesen, deswegen wird das Anschreiben auf die geforderten Kriterien überflogen, ob die der Bewerber erfüllt oder nicht.

    Die meisten k.o. Fehler werden schon vom Bewerber im Anschreiben gemacht und schon landet die Mappe auf dem dritten Haufen und der Bewerber erhält eine Absage. Die Bewerber vom ersten Haufen, da liest man sich schon die ganze Mappe durch um zu sehen, ob die Zeugnisse, etc. das halten, was das Anschreiben versprochen hat. U.s.w.

    Diesen Tipp von Harzer kann ich grundsätzlich nur unterstreichen. Die Aufmachung der Bewerbungsunterlagen als erster Eindruck entscheidet schon über hopp oder topp, das ist eine Binsenweisheit. Und es lohnt sich, sich entsprechenden Rat einzuholen, wie man seine Bewerbung gestalten sollte.

    Aber: Auch die Arbeitsagenturen veranstalten für ihre Kunden, die Arbeitslosen, entsprechende wochenlangen, aufwändigen Seminare. Um so etwas zu vermitteln, bräuchte man aber keine kostspieligen, von irgendwelchen teuren Personalberatern abgehaltenen Vorträge über die richtige Bewerbungsform und entsprechende Vorstellungsgesprächs-Seminare. Das wäre eigentlich in einem von Angestellten der Agentur abgehaltenen Tagesseminar abzuhandeln.

    Sie wollen, und das ist das Verwerfliche, den Leuten suggerieren: Ihr müßt Euch nur richtig bewerben, dann bekommt Ihr auch einen Job. Im Grunde ist das nichts wie eine große, dazu noch teure und vom Steuerzahler bezahlte Verarsche in Zeiten des großen Jobmangels. Menschen wider besseres Wissen eine Zuversicht zu vermitteln, ist wirklich nur empörend.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Barbara R.
    Dabei seit: 1108252800000
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    geschrieben 1154610121000

    Wenn Ihr Euch schon so gerne prügelt, möchte ich ein kleines Beispiel zum Lehrstellenmarkt/angebot etc. beisteuern. Es wird ja auch so schön gejammert, dass die Jugend keine Ausbildungsplätze findet. Hier ein paar Beispiele aus dem eigenen Familien- und Freundeskreis.

    Ausbildung zum Hotelkaufmann in einem Nobelhotel:

    Der Azubi muss sämtliche Abteilungen durchleiden. Angefangen mit dreimonatigem Dienst in der "Pantry", will heissen, Geschirrspülen im dunklen Anzug, weil er ja auch mal durch das Restaurant laufen musste, zwischendurch Getränkekisten in den Keller schleppen etc. Nächster Job war dann Kofferpage, mittlerweile an der Rezeption.

    Habt Ihr eine Ahnung, wieviele Azubis schon bei der ersten Station die Brocken hinwerfen?

    Bei einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz wird auch sehr viel Augenmerk auf die Zeugnisse und vor allem auf die Fehlstunden gelegt. Wenn sich jemand bewirbt, der schon 100 oder mehr Fehlstunden in seinem letzten Schuljahr hatte, warum soll der Arbeitgeber dann glauben, dass der Azubi wirklich täglich zur Arbeit erscheinen wird?

    Und dann spotten die Anschreiben auch oft jeder Beschreibung was die äussere Form anbelangt!

    @ caribiangirl

    warum sind 1-Euro-Jobs unter dem Niveau eines Arbeitslosen? Zähl mal zu diesem - wirklich lächerlichen - Stundenlohn die übrigen Leistungen, die gezahlt werden wie Miete und Lebensunterhalt dazu. Dann sieht der Stundenlohn schon ganz anders aus!

    Meiner Meinung nach darf man heutzutage auch nicht mehr an der Scholle kleben. Die Zeiten sind einfach vorbei, als man eine Lehre machte, übernommen und irgendwann einmal in Rente geschickt wurde von demselben Betrieb.

    Wenn ich nicht bereit bin, mein Haus zu verkaufen, um in eine andere Stadt - zur Arbeit hin - zu ziehen, darf ich nicht jammern, dass mir der Job nicht vor die Tür getragen wird. Das ist allerdings auch ein typisch deutsches Phänomen.

    Barbara R. Wir haben alle den gleichen Himmel, aber nicht den gleichen Horizont
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154611223000

    Abgesehen davon, daß 1 € pro Sunde für einen Erwachsenen ein Hungerlohn sind, ist die verheerende Wirkung auf die Psyche der Jobber nicht zu unterschätzen. Da werden Menschen, die Jahrzehnte Arbeitsleben hinter sich haben, in diese Jobs reingezwungen und ihnen wird signalisiert: Normalerweise müßten wir als Kommune die Dienste, die Ihr verrichtet, teuer bezahlen, aber Ihr Arbeitslose seid uns nicht mehr Wert als 1€ pro Stunde.

    Die ortsansässigen Handwerksbertiebe klagen über Arbeitsmangel, statt ihnen die Arbeiten zu übertragen, nutzt man lieber die Arbeitslosen aus. Ich kann nur sagen: Pfui!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Barbara R.
    Dabei seit: 1108252800000
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    geschrieben 1154612643000

    Hallo Salvamor, habe schon auf Dich gewartet ;)

    Also machmal glaube ich, ich spreche Hindustani rückwärts!

    Den einen Euro gibt es zusätzlich zu Hartz IV! Für "normale"

    Arbeitslose gibt es gar keine 1-Euro-Jobs.

    Ich glaube, die wirkliche "Peinlichkeit" bei der Ausübung solcher Jobs ist die Möglichkeit, vielleicht von einem Nachbarn oder Bekannten dabei "erwischt" zu werden.

    Auf dem Hintern zu sitzen und sich selbst zu bemitleiden, ist garantiert auch nicht gerade Balsam für die Seele! Dass man sich auch eventuell um ausbildungsferne oder -fremde Arbeiten bemühen sollte, sehen viele leider auch nicht ein.

    Mein Mann z.B. ist studierter Exportkaufmann, Schwerpunkt Marketing, irgendwann zu "alt" für den Arbeitsmarkt und arbeitet jetzt freiberuflich für verschiedene Sprachschulen als Business-Englisch-Lehrer. Glaub mir, sein Tag könnte 24 Stunden haben, er würde noch die Nacht dazunehmen!

    Ich selbst bin gelernte Fremdsprachensekretärin und fahre Essen aus. Na und? Den Job habe ich mir auch selbst gesucht und mit Penetranz - immer wieder mal angerufen, bis es geklappt hat -

    gekriegt.

    Das nenne ich aber auch Eigeninitiative und ich glaube, daran krankt es auch bei unserem "Anspruchsdenken".

    Barbara R. Wir haben alle den gleichen Himmel, aber nicht den gleichen Horizont
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