Ich wohne gar nicht so weit weg vom Zwischenlager Ahaus und habe diesen Artikel mal kopiert, einfach, damit ihr mal darüber nachdenkt.
Wie sicher ist das "Zwischenlager" Ahaus?
Bis 1995 rollten 57 Castor-Transporte mit 305 Behältern nach Ahaus. Auf diesem Wege sollten die Brennelemente des inzwischen stillgelegten Hochtemperatur-Reaktors Hamm-Uentrop "entsorgt" werden. Seit März 1998 lagern nun auch die ersten Transport- und Lagerbehälter vom Typ Castor V/19 und V/52 mit ausgedienten Brennelementen aus Leichtwasserreaktoren im "Brennelemente Zwischenlager Ahaus" (BZA).
Das Zwischenlager umfasst eine Fläche von etwa 18 Hektar, auf der eine 10.000 Quadratmeter große Lagerhalle steht. Die Castor-Transporte rollen über einen eigens eingerichteten Bahnanschluss.
In der Halle gibt es 420 Stellplätze für die Castoren. 50 von ihnen sind mit den 305 bereits angelieferten Behältern aus Hamm-Uentrop belegt. Weil sie kleiner als die Typen V/19 und V/52 sind und keine nennenswerte Wärme mehr abgeben, dürfen sie enger und übereinander gestapelt werden. Nach Angaben von Greenpeace entspricht die Radioaktivität ihres gesamten Inhalts der Strahlung des Atommülls in einem Castor V/19 oder V/52.
Problematisch ist vor allem die hohe Temperatur in den V/19 und V/52 Behältern und die daraus resultierende Spannung der Castor-Hüllen. Niemand kann bisher verlässliche Angaben darüber machen, wie die Behälter im Laufe der Jahre darauf reagieren.
Außerdem kann die Restfeuchte in den Behältern die Metalldichtungen vorzeitig rosten lassen. Die Haltbarkeit der ebenfalls verwendeten Kunststoffdichtungen ist ohnehin begrenzt. Es kann also notwendig werden, die Behälter vorzeitig zu öffnen, um sie zu reparieren.
Wenn aber ein Castor-Deckel undicht wird, ist es unmöglich, die Reparatur in Ahaus durchzuführen. Es gibt dort nämlich keine sogenannte "heiße Zelle". Dabei handelt es sich um ein stark abgeschirmtes, dichtes Gehäuse, in dem radioaktive Materialien mit Hilfe von fernbedienten Werkzeugen gehandhabt werden. Die Arbeit wird durch Bleiglasfenster beobachtet.
Beschädigte Castoren müssten also quer durch Deutschland nach Gorleben gebracht werden, um in einer "Pilotkonditionierungsanlage" repariert zu werden. Diese Anlage ist allerdings noch nicht in Betrieb.
Nach Angaben von Greenpeace besteht außerdem die Gefahr von Flugzeugabstürzen auf das Zwischenlager. Rund um Ahaus würden Militärmaschinen Tiefflüge üben und die Lagerhalle als Orientierungspunkt nutzen.
Kann man unter diesem Aspekt Leuten verübeln, wie auch immer gegen diese Atommülltransporte zu demonstrieren? Wer möchte sowas vor der eigenen Haustür haben? Und da wird halt direkt auf den Bahngleisen demonstriert, weil man kaum eine andere Möglichkeit sieht, die Lagerung vor der eigenen Haustür zu verhindern.