Mit Elke Gran Canaria kennenlernen: Ausflugtipps, Bilder, spannende Geschichten... Info-Thread

  • Günter/HolidayCheck
    Dabei seit: 1092268800000
    Beiträge: 25378
    Administrator Zielexperte/in für: Fuerteventura
    geschrieben 1708180324461 , zuletzt editiert von Günter/HolidayCheck

    Vielen Dank liebe Elke für die privaten Einblicke, die wir in dem kurzen, aber interessanten RTL Beitrag haben durften.

    Ich bin mir sehr sicher, dass die Menge des Drehmaterials mehr hergeben wird, als die paar Minuten gestern- so läuft das in solchen Fällen immer

    Da wird dann munter weiteres, von den Drehs vorhandenes Material zusammengeschnitten und das dann auch in anderen Sendeformaten eingesetzt.

    Da die allermeisten Aufrufe hier von ausserhalb des Forums kommen- ist uns natürlich daran gelegen, Deine Tipps ,Bilder und Geschichten -ohne Begleitdiskussionen anzubieten. Dies bleibt ein reiner Infothread -Dein persönlicher Thread, liebe Elke

    @ all Ich bitte um Euer Verständnis--- Dankeschön.

  • elke3
    Dabei seit: 1183852800000
    Beiträge: 2572
    geschrieben 1708189922033

    Nicht nur in Deutschland, auch hier auf Gran Canaria wird Karneval gefeiert. Besonders berühmt ist der Karneval in Las Palmas, der in diesem Jahr vom 25.Januar bis zum 18.Februar dauert. Seinen Höhepunkt hat er mit einem festlichen und lebhaftem Umzug. Doch wie ist der Karneval von Las Palmas überhaupt entstanden? Er hat eine lange Tradition und gehört zu den ältesten Festen der Insel. Aus historischen Dokumenten ist erkennbar, dass die Entstehung des Karnevals fast gleichzeitige mit der Gründung der Stadt Las Palmas begann, die am 24.Juni 1478 war. Es gibt Belege, die auf den Karneval im 16. Jahrhundert hinweisen, im Jahre 1574 fand im Hause des Domherrn Pedro León ein Maskenball statt. Außerdem gibt es Hinweise, dass die Italiener, die sich auf der Insel ansiedelten, eine große Vorliebe für Maskenbälle hatten. 

    Die weitere Entwicklung des Karnevals erfolgte im 19. Jahrhundert durch die Entstehung soziokultureller Kulturen. So wurde es möglich, unterschiedliche Feste zu organisieren und Umzüge mit prächtigen Wagen und kostümierten Menschen. Zu den Institutionen gehörten das Gabinete Literario und der Circulo Mercantil, die sich in der Nähe des Pérez-Galdós-Theaters befanden, das für seine Tanz- und Karnevalsveranstaltungen bekannt war. Im 20. Jahrhundert zog sich die Karnevalsszene weiter über das Hafengebiet bis in das Viertel La Isleta. Während der Franco-Diktatur waren solche Feste verboten, sie wurden aber heimlich unter dem Decknamen Winterfeste begangen. Die geschah in Privathäusern oder in Lokalen von Freizeitvereinen. So konnte sich die Nachbarschaft treffen, die Kostüme hatten sie auf dem Weg dorthin unter Bettlaken versteckt. Täglich wurden Karnevalspfannkuchen gebacken und es war Sitte, die Türen weit zu öffnen und zu den Süßigkeiten Erfrischungsgetränke oder Wein zu servieren. Nach Francos Tod entstand im Jahre 1976 der Karneval, wie man ihn heute kennt. Es wurden die Kostüme hervorgeholt und die ersten geschmückten Wagen rollten über die Straßen. Ein Bürger von der Halbinsel La Isleta bat den Provinzgouverneur um die Erlaubnis, den Straßenkarneval mit einem Umzug zu feiern. So ergab ist sich, dass in den Anfangsjahren die Einwohner von La Isleta die Schirmherrschaft übernahmen und den Straßenkarneval organisierten.

    Wie ging es nun weiter und wie wurde der Karneval zum heutigen Volksfest? Der Karneval breitete sich in den 80er Jahren in der ganzen Stadt aus. Er wurde professionell organisiert, denn es waren verschiedene Genehmigungen der Stadt notwendig, ebenso ein großes Angebot an Aktivitäten und dementsprechend eine finanzielle Grundlage. Einen großen Einsatz zeigte der damalige Bürgermeister, Juan Rodríguez Doreste, der ein leidenschaftlicher Karnevalist war. Er setzte sich für eine gemischte Kommission für die Organisation des Karnevals ein. Später, im Jahre 1986, wurde die Karnevalsstiftung von Las Palmas gegründet, die sich aus Politikern, Karnevalsgruppen, Nachbarschaftsvereinen und anderen gesellschaftliche Gruppierungen zusammensetzte. In den 90er Jahren begann der Karneval in Las Palmas seine heutige Form anzunehmen. Dazu trug die Gründung der Sociedad Anónima Fiestas del Carnaval de Las Palmas bei. Ab 1995 etablierte sich der Parque Santa Catalina als Zentrum des Karnevals. Internationale Aufmerksamkeit kam durch die erste Drag-Queen-Gala im Jahre 1998. Sie trug dazu bei, dass immer mehr Urlauber zum Karneval nach Gran Canaria reisten. 

    Heute gilt der Karneval als eine der wichtigsten Attraktionen auf der Insel. Er hat sich zu einem Mix aus Tradition und Moderne entwickelt. Zuständig für die Organisation ist das 2001 gegründete Unternehmen Promoción de la Ciudad de Las Palmas de Gran Canaria. Zu dem bunten Programm gehören die Gala Drag Queen als Besonderheit des Karnevals von Las Palmas sowie der große Umzug mit schmuckvollen Wagen, mitreißender Musik und verkleideten Menschen. Er endet mit dem Begräbnis der Sardine. Die Hymne des Karnevals ist Invitación al Carnaval“ (Einladung zum Karneval) von dem kanarischen Komponisten Sindo Saavedra. Am Canteras-Strand könnt ihr eine Statue sehen, die ihm zu Ehren dort aufgestellt wurde. 

    Gran Canaria - ich lebe auf meiner Trauminsel!
  • elke3
    Dabei seit: 1183852800000
    Beiträge: 2572
    geschrieben 1708952598769

    Ich lerne hier auch häufig Urlauber kennen, viele davon sind zum ersten Mal hier auf der Insel. So kam mir die Idee, mal ein paar Tipps für den ersten Urlaub auf Gran Canaria zusammenzustellen. Vom Klima her ist die Insel ein ganzjähriges Reiseziel. Die Hauptsaison ist hier von Oktober bis April, dann entfliehen viele Menschen dem kalten Winter in Mittel- und Nordeuropa. Dann sind die Preise auch dementsprechend hoch, besonders zu Weihnachten und Silvester. Durchschnittlich liegen die Temperaturen das ganze Jahr zwischen 20 und 30 Grad, der Süden, in dem die meisten Ferienorte liegen, ist sehr regenarm. Im Sommer machen viele Unternehmen Betriebsferien, etliche Geschäfte, Restaurants und andere Lokale haben sogar für einige Monate geschlossen. Bei der Planung der Reisezeit sind auch sicherlich besondere Interessen zu berücksichtigen. So sind Winter und Frühjahr ideal zum Wandern und Radfahren, Wassersportler hingegen werden eher den Urlaub für den Sommer planen. 

    Neben der Reisezeit stellt sich die Frage nach dem richtigen Urlaubsort. Ich würde für den ersten Urlaub auf Gran Canaria Playa del Ingles empfehlen. Hier gibt es alles, was das Urlauberherz begehrt. Eine riesige Auswahl an Hotels und anderen Unterkünften, einen langen Sandstrand, Unterhaltungsangebote, Einkaufsmöglichkeiten, gute Busanbindung und vieles mehr. Aber beginnen wir mit der Auswahl des passenden Hotels. Da sind die Prioritäten natürlich sehr unterschiedlich. Stehen Ruhe und Erholung oder Spaß und Action im Vordergrund? Will man die meiste Zeit am Strand verbringen oder lieber die Insel erkunden? Neben der Lage sollte auch die gewünschte Verpflegung eine Rolle spielen. Wer die meiste Zeit im Hotel verbringen und am Pool relaxen will, sollte ein Hotel mit All Inclusive buchen. Für Strandurlauber gibt es etliche Hotels in Strandnähe wie beispielsweise das Sahara Playa oder das Parque Tropical. Wer gerne abends essen geht und verschiedene Restaurants ausprobieren will, sollte ein Hotel mit Frühstück buchen, alternative ein Apartment oder einen Bungalow. Größere Anlagen bieten oft eine Möglichkeit zum Frühstücken, ansonsten kann man sich das Frühstück selbst zubereiten oder in einem Café frühstücken.

    Für Urlauber, die Unterhaltung und Trubel mögen, gibt es Hotels und andere Unterkünfte in der Nähe der beliebten Zentren Cita und Yumbo. Beides sind Shoppingcenter, die neben Einkaufsmöglichkeiten zahlreiche Restaurants, Kneipen und Bars bieten, oft mit Livemusik und Shows. Aber ein lebhafter Ferienort wie Playa del Ingles bietet auch ruhige Möglichkeiten zum Wohnen wie beispielsweise das Hotel Santa Monica Suites an den Dünen oder eine der vielen Bungalow- und Apartmentanlagen im Bereich CC La Sandia bis CC Cita und der Promenade. Eine ruhige Lage bieten auch die Hotels zwischen dem Golfplatz und der Avenida de Gran Canaria. 

    Nach der Ankunft auf dem Flughafen von Gran Canaria sollte man wissen, wie man zur gebuchten Unterkunft kommt. Pauschalreisende haben meistens einen organisierten Transfer. Wer für den Urlaub einen Mietwagen haben will, kann ihn gleich am Flughafen übernehmen und für die Fahrt zum Hotel nutzen. Am Flughafen gibt es etliche Autovermieter. Eine Alternative sind Taxen, die es reichlich vor dem Flughafengebäude gibt. Preiswert ist der Linienbus. Der Weg zur Bushaltestelle ist beschildert, in den Süden fährt die Linie 66, der sogenannte Flughafenbus. 

    Gran Canaria - ich lebe auf meiner Trauminsel!
  • elke3
    Dabei seit: 1183852800000
    Beiträge: 2572
    geschrieben 1709562848071

    Im Hotel angekommen, heiß es dann einchecken, Koffer auspacken und den Ferienort Playa del Ingles erkunden. Zieht es Euch als erstes ans Meer? Der kilometerlange Sandstrand bietet alles für einen schönen Badeurlaub. Es gibt Liegen und Sonnenschirme zu mieten, ein großes Wassersportcenter und an der Strandmeile Anexo II eine riesige Auswahl an Restaurants, Cafés, Kneipen und Geschäften. Die Promenade verläuft oberhalb vom Strand und bietet schöne Ausblicke. In der einen Richtung verläuft sie bis nach San Agustin und in der anderen an den berühmten Dünen von Maspalomas entlang bis zum Aussichtspunkt Mirador de las Dunas. Dort könnt Ihr tolle Fotos von den Dünen machen und den Sonnenuntergang bewundern, Wissenswertes zu diesem Naturschutzgebiet vermittelt ein Informationscenter. Wer die Dünen erkunden will, sollte die markierten Wege und die Beschilderungen beachten.

    Für den Einkauf von Getränken, Snacks und anderen Kleinigkeiten gibt es in Playa del Ingles jede Menge kleiner Supermärkte. Selbstversorger im Apartment können mit dem Mietwagen oder Taxi nach Lidl in San Fernando fahren, um sich mit Lebensmitteln und Getränken einzudecken. Wo kann man denn am Abend in Playa del Ingles essen gehen? In solch einem großen Urlaubsort ist die Auswahl an Restaurants riesig und es ist für jeden Geschmack etwas dabei, ob spanisch, deutsch, italienisch, griechisch, chinesisch, indisch, mexikanisch und vieles mehr. Außerdem gibt es Spezialitätenrestaurants für Steaks oder Fisch. Einfach mal durch die Gegend bummeln, die Speisekarten studieren und schauen, ob das Ambiente zusagt. Es gibt am Strand etliche Restaurants mit Blick auf das Meer oder die Dünen. Schöne Ausblicke kann man auch von den Lokalen im Tropical-Center oder im CC Atlantik Beach Club genießen. Falls ihr eine Paella probieren wollt, mein Tipp dazu: Wenn man sie vorbestellen muss, kann man davon ausgehen, dass sie frisch zubereitet wird. 

    Ihr wollt die Sehenswürdigkeiten von Gran Canaria kennenlernen? Dazu gibt es einige Möglichkeiten. Am einfachsten sind organisierte Ausflüge, dazu gibt es verschiedene Anbieter, das sind die Reiseveranstalter, aber auch viele andere Anbieter für Touren, die man in Playa del Ingles findet. Neben Ausflügen mit dem Bus werden auch Jeepsafaris, Buggy-Touren und Bootsausflüge angeboten. Wer einen Mietwagen hat, kann die Insel auf eigene Faust erkunden. Eine andere Möglichkeit bieten die Linienbusse. Es gibt hier ein sehr gutes Busnetz und das Busfahren ist sehr preiswert. Die Haltestellen sind bei Googlemaps zu finden und mit einem Klick habt Ihr dann die Buslinien und Abfahrtzeiten. Einfach und ohne Umsteigen erreicht man z.B. den malerischen Hafenort Puerto de Mogan oder die Inselhauptstadt Las Palmas. 

    Gran Canaria - ich lebe auf meiner Trauminsel!
  • Der Beitrag wurde vom Administrator Team gelöscht.
  • Der Beitrag wurde vom Administrator Team gelöscht.
  • Ahotep
    Dabei seit: 1096243200000
    Beiträge: 30979
    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1709589004824

    Günter schrieb:

    Da die allermeisten Aufrufe hier von ausserhalb des Forums kommen- ist uns natürlich daran gelegen, Deine Tipps ,Bilder und Geschichten -ohne Begleitdiskussionen anzubieten. Dies bleibt ein reiner Infothread -Dein persönlicher Thread, liebe Elke

    @ all Ich bitte um Euer Verständnis--- Dankeschön.

  • elke3
    Dabei seit: 1183852800000
    Beiträge: 2572
    geschrieben 1710178755541 , zuletzt editiert von elke3

    Im Urlaub lernt man auch schnell neue Leute kennen. Was gibt es dann schöneres, als am Abend in einer geselligen Runde beim Essen und Trinken zu sitzen? Dazu bieten sich die beliebte Tapas an. Die kleinen Häpppchen haben hier auf den Kanaren eine lange Tradition und werden in vielen Restaurants angeboten. Typische Tapasbars gibt es in San Fernando, das nördlich an Playa del Ingles angrenzt. Ihr findet sie vor und hinter dem Shoppingcenter Bellavista in der Calle Partera Leonorita. Ein weiterer Tipp ist die Cafeteria Mercado Timanfaya, ebenfalls in San Fernando, aber im oberen Bereich. Oft werden die Gerichte in verschiedenen Größen angeboten, darauf sollte man achten, wenn man viele verschiedene probieren will. Neben der Tapa-Portion wird auch eine Ración angeboten, das ist die Größe eines Hauptgerichtes. Dementsprechend ist die media Ración eine halbe Portion, aber deutlich mehr als eine Tapa. 

    Was sind denn nun typische Tapas? Da nenne ich mal als erste die beliebten Papas Arrugadas, die Runzelkartoffeln, die es auch oft als Beilage zu Fisch oder Fleisch gibt. Traditionell werden sie in Wasser mit Meersalz gekocht, dadurch erhalten sie die typische Salzkruste. Dazu gibt es zwei Soßen, die mildere Mojo Verde und die pikante Mojo Rojo. Die leckeren Gambas al Ajillo dürfen auch auf keiner Tapas-Karte fehlen. Die Garnelen in Olivenöl mit reichlich Knoblauch werden in einer typischen braunen Tonschale serviert. Die Pimientos de Padron sind kleine grüne Paprikaschoten. Sie stammen aus dem Ort Padron in Galizien und haben von daher ihren Namen. Man bestreut sie vor dem Servieren mit groben Meersalz, zum Essen nimmt man sie einfach mit der Hand an den Stil. Zu meinen persönlichen Favoriten gehört der Ensalada Rusa, den ich mir im Sommer gerne als Hauptmahlzeit zubereite. Es handelt sich dabei um den spanischen Kartoffelsalat, der aus Kartoffeln, Erbsen, Möhren, Ei, Thunfisch und Majonäse besteht. Er ist auch als Oliviersalat bekannt, denn er wurde von dem französischen Koch Lucien Olivier in seinem Moskauer Restaurant erfunden. Lecker finde ich auch die Tortilla, die aus Kartoffeln, Zwiebeln und Eiern gebacken wird. Zu ihrer Herkunft gibt es eine Legende, sie soll im 19. Jahrhundert während der Karlistenkriege in Navarra entstanden sein. Ein General war auf einem Bauernhof untergebracht und die Bäuerin musste eine Mahlzeit zubereiten. Sie hatte allerdings nur Kartoffeln, Zwiebeln und Eier in ihrem Vorrat, daraus bereitetes sie ihm eine Tortilla zu. 

    Gran Canaria - ich lebe auf meiner Trauminsel!
  • elke3
    Dabei seit: 1183852800000
    Beiträge: 2572
    geschrieben 1710426900020

    Was gibt es denn bei der Bestellung von Tapas zu beachten? Zunächst einmal geht es um die Menge, die sich nach der Anzahl der Personen und der Art von Speisen wie Gemüse, Kartoffeln, Fisch oder Fleisch richtet. Wenn man sehr unschlüssig ist, kann man auch den Kellner nach einer Empfehlung fragen. Auch sollte man beachten, welche Portionsgrößen das Restaurant anbietet. Als grobe Regel rechnet man 2 bis 3 Tapas pro Person. Wenn mehr als 4 Leute zusammensitzen, kann man bestimmte Gerichte auch doppelt bestellen, damit jeder genug zum probieren hat. Auch die Reihenfolge der Tapas ist wichtig, deshalb sollte man der Bedienung sagen, welche Tapas man als Vorspeise und welche als Hauptgericht essen will. Sollte es nicht ausreichen, kann man jederzeit nachbestellen. Das ist hier so üblich und die Restaurants sind darauf eingestellt. 

    Auch beim Bezahlen gibt es etwas zu beachten. Es ist hier nicht üblich, einzeln zu zahlen. Hier wird nicht nur das Essen, sondern auch die Rechnung geteilt. Das ist so am einfachsten. Die Restaurants sind nicht darauf eingestellt, einzeln abzurechnen. Das wird in Spanien nicht gemacht. Nach der Rechnung fragt man in spanisch „la cuenta por favor“. Dann bekommt man die Rechnung über den gesamten Preis, dazu sind ca. 10 % Trinkgeld üblich. Jeder gibt seinen Teil des Geldes in die Mitte vom Tisch und alles ist erledigt. Viel Spaß bei einem gemütlichen Tapas-Essen!

    Gran Canaria - ich lebe auf meiner Trauminsel!
  • elke3
    Dabei seit: 1183852800000
    Beiträge: 2572
    geschrieben 1710857325483 , zuletzt editiert von elke3

    Über die Vielfalt der Insel habe ich ja schon so einiges geschrieben und da gehört für mich auch der Regenbogen zu. Damit meine ich nicht das Naturphänomen, sondern das Zeichen der Gay-Szene. Seit vielen Jahren ist Gran Canaria ein beliebtes Ziel für Homosexuelle. So gibt es Hotels, die sich auf diese Zielgruppe spezialisiert haben, aber auch zahlreiche Bars und andere Lokale, die dieses Publikum anziehen. Die meisten befinden sich im Yumbo-Center in Playa del Ingles. Hinzu kommt das tolle Klima, das die Insel zu einem ganzjährigen Urlaubsziel macht. Die Menschen hier sind gastfreundlich und tolerant. Herrliche Strände, gute Einkaufsmöglichkeiten und viele Sehenswürdigkeiten machen das Ganze perfekt. Als ich neulich abends mit meinen Nachbarn, einem männlichen Ehepaar, zusammengesessen habe, kam uns mal die Frage, warum ausgerechnet Gran Canaria bei Schwulen so beliebt ist. So kam ich dann auf die Idee zu diesem Text. 

    Schauen wir doch einfach mal zurück in die Vergangenheit. Die Geschichte der LGBT-Bewegung reicht bis in die Zeit des Franco-Regimes zurück. Aber auch davor gab es Einflüsse, die sich schon aus der Entfernung zum Festland ergaben. Dort herrschte eine konservative Klasse und der Einfluss der katholischen Kirche war enorm. Die Kanaren wurden von der Zentralregierung genutzt, um Menschen, die in ihrer Denkweise unbequem waren, ins Exil zu schicken, wie beispielsweise den spanischen Schriftsteller Unamuno, der immer wieder Kritik an der Monarchie übte. So konnten diese „Unruhestifter“ auf dem Festland keinen Einfluss mehr nehmen, aber auf die Kanaren kamen immer mehr neue Menschen mit neuen Ideen. 

    Es kam die Diktatur Francos, dieser beauftragte Mattias Vega Guerra mit der Leitung der Insel Gran Canaria. Dabei handelte es sich um einen Loyalisten und Freimaurer. Obwohl das erste nicht erlaubt und das zweite verpönt war, war es ihm – auch auf Grund der Entfernung zu Madrid – möglich, die diskrete Homosexualität der Inselelite zu ignorieren. Während des Franco-Regimes war die Homosexualität in Spanien verboten und wurde streng verfolgt. Franco sah eine Möglichkeit der Kontrolle, denn er wusste sicherlich, was dort in aller Heimlichkeit geschah. So war es, dass die Insel liberaler war als die meisten anderen Orte Spaniens. Mattias Vega Guerra war zwischen 1945 und 1960 Präsident des Cabildo von Gran Canaria, also vor dem Aufschwung des Tourismus. 

    Prägend war aber auch die Kunstszene der Insel. Ein gutes Beispiel dafür ist der Maler Néstor Martín-Fernández de la Torre aus Las Palmas. Als Vertreter des Jugendstils war er der bedeutendste Maler der Kanaren. Er war homosexuell, dies spiegelten auch viele seiner Kunstwerke wieder. Das Museum Nestor wurde am 18. Juli 1956 in Las Palmas eröffnet. Nestor hat auch das Pueblo Canario – das kanarische Dorf – entworfen, das im Jahre 1938 eröffnet wurde. Erbaut wurde es von seinem Bruder Miguel, einem Architekten. Nestor war außerdem der Erste, der für die Kanarischen Inseln ein Touristenplakat entwarf. All dies geschah in einer Zeit, als der größte Teil Spaniens noch sehr konservativ war. 

    Nach dem Tod Francos und dem Ende der Diktatur in den 1970er Jahren hat sich in Spanien sehr viel verändert hinsichtlich Toleranz und Liberalität. Im Jahre 1978 wurde die Homosexualität in Spanien legalisiert. Seitdem hat die LGBT-Community erheblich zum Aufbau einer vielfältigen Gesellschaft auf der Insel beigetragen. 2005 wurde Spanien eines der ersten Länder, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einführte.

    Der Ursprung, dass sich Gran Canaria zu einem der größten und bedeutendsten Ziele des LGBT-Tourismus entwickelt hat, liegt also in der Geschichte. 

    Gran Canaria - ich lebe auf meiner Trauminsel!
Antworten
Thema gesperrt
Interner Fehler.

Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!