• harryhh
    Dabei seit: 1192492800000
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    geschrieben 1370121838000

    Die Sache mit der Axt:

    Nein. Geht nicht. Gut, wahrscheinlich habe ich nicht die Gabe, romantische Gefühle zu einer kanadischen Axt zu entwickeln ;) , die sich aber von einer deutschen wirklich nicht unterscheidet.

    Aber davon abgesehen gibt es ein Problem, nämlich Anlage 4 C zu der EU-Verordnung 185/2010. Da steht sinngemäß was von "keine Axt an Bord". Auch wenn Ihr mit Air Canada fliegen solltet, für die EU-Verordnungen nicht gelten, wird man da nicht weniger sensibel auf ne Axt im Gepäck reagieren.

    Telefonieren:

    Geh doch mal auf Seite 4 des Threads "Vancouver Calgary im Mai". Da habe ich etwas zum Telefonieren geschrieben und verlinkt.

    Auch die Sache mit den 30 Ampere ist in diesem Thread beschrieben. Um es kurz zu machen: Ja, 30 Ampere reichen für Euch. Sonst lies mal im selben Thread auf Seite 5, gleich oben, nach.

    Der Woodalls Eastern Directory beinhaltet den Osten der USA und den Osten Kanadas. Ein Kilo bringt der Vogel auf die Waage, ja. Sonst rupft Euch Kanada raus und tackert es.... Wir sind auch "Blätterer" und keine "Smartphone-Wischer". Aber Papier wiegt halt. :kuesse:

    So, damit alle schlechten Nachrichten dann auch in einem Rutsch durch sind:

    Kanada-Feeling in Ontario ist sone Sache. Natürlich gibt es das, aber abseits der Routen. Das heißt, daß Ihr Euch aussuchen müßt, ob Ihr am St. Lorenz entlangfahren wollt oder die Route großräumiger anlegen wollt, indem Ihr Provincial Parks ansteuert.

    Die Campgrounds entlang des St. Lorenz haben herzlich wenig wildlife-Feeling; Geldverdienen mit dem Anbieten von features, die dem american lifestyle gerecht werden, ist dort - verständlicherweise - angesagt. Da zählt ein Pool mit Rutsche oder Hufeisen-Schmeißen einfach mehr als Natur.

    Was Eure Routenplanung ab Niagara angeht, wäre ich nicht dafür, daß Ihr zum Algonquin fahrt. Ihr gebt das Womo doch sicher in Toronto auch wieder ab, oder? Dann würde ich den Algonquin zum Schluß machen und nicht eine dicke "Beule" in die Route einbauen, indem ich von Niagara zum Algonquin fahre, wenn ich doch unterm Strich gen Osten fahren will....

    Zumal Ihr Euch dann die Wochenend-Frage im Algonquin ersparen würdet. Wochenende im Algonquin ist Highlife. Die Lüts aus Toronto und Umgebung kommen mit allem Zipp und Zapp. Also auch an Autobatterien angeschlossene Glotzen für das Zelt der lieben Kleinen nebem dem der Eltern. Die Lütten können dann bis zur Ohnmacht Comics gucken... und alle drumrum haben was davon. Die müssen aber die Glotzen ihrer Kinder lauter stellen, damit die ihr eigenes Comic-Programm auf dem an die Autobatterie angeschlossenen Fernseher besser verstehen :shock1:  - Du verstehst auch???    ;)  

    Und das alles im Provincial Park - im Osten ist man ganz einfach anders drauf als im Westen. Hüben wie drüben sind allerdings auch endpubertierende Teenager oder endlich im Druckbetankungs-Alter angekommene Rotzlöffelchen unterwegs, die ab einem gewissen Promille-Pegel anfangen, Wettbewerbe im mit-der-Axt-anne-Bäume kloppen oder Firepit-Grillroste zerdengeln austragen (die Ergebnisse sind von uns Nebensaison-Reisenden zu besichtigen und wir nehmen einfach nicht an, daß das Oma und Opa nach dem Genuß eines Täßchens Rooibos-Tee waren).

    Vielleicht solltest Du die Route deshalb anders planen. Du tust Dir keinen Gefallen, am Wochenende auf einem PP-Campground zu sein. So isses.

  • harryhh
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    geschrieben 1370122971000

    Auch wenn ich es schon in mehreren Ostkanada-/Ontario-Threads geschrieben habe:

    Ich würde von Niagara Falls aus über Kitchener nach St. Jacobs fahren und dort einen Tag im Mennonite-Country über den Tellerrand gucken. Wir finden diese Ecke Ontarios überaus liebenswert.

    Von dort aus einmal Augen zu und durch und über Toronto und die Autobahn bis Kingston fahren. Dort würde ich auch den KOA nehmen. Alle anderen beherbergen - wie oft nicht nur im Osten, aber dort besonders häufig - Dauercamper, also Leute, die durchaus hehre Motive haben, nämlich der Arbeit hinterher zu fahren. Das ist natürlich okay, aber sie sind einfach in jeder Hinsicht in einem anderen Modus als wir Touristen.

    Von Kingston aus seid Ihr am nächsten Morgen flott in Gananoque und könnt von dort aus eine Thousand-Islands-Bootstour machen. Und dann würde es weitergehen am St. Lorenz zum Upper Canada Village.

    Aber jetzt komme ich an meine Grenzen, weil halt das Problem auftaucht:

    Sightseeing entlang des St. Lorenz oder im Hinterland durch die Natur und die PP's?

    Das müßt Ihr zuhause für Euch auswürfeln....

    und auf Struppi warten ;) , der zur Routenplanung um Längen mehr sagen kann als ich, weil wir seinerzeit nur die 08/15-Otto-Normalverbraucher-zwei-Wochen-Tour am St. Lorenz bis Tadoussac auf dem einen Ufer und auf dem anderen wieder zurück nach Toronto gemacht haben. Für Entdeckungen im Hinterland war da keine Zeit.

    Gruß

    Harry

  • Leuppert
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    geschrieben 1370194306000

    Hallo Harry,

    also zuerst zur Womo-Übernahme bei CC:

    Wir haben keinen Transfer gebucht! Aber in unseren bisherigen Reiseunterlagen von TUI steht: "Wichtig! Unabhängig von den auf dieser Reisebestätigung angegebenen Uhrzeiten sind die Fahrzeugübernahme/ die F.rückgabe ausschließlich zu folgenden Zeiten vor Ort möglich: bei Buchung des Premium Start Pakets (welches wir nicht haben) Übernahme 9-12 Uhr, Rückgabe 9-15 Uhr, sonst F.übernahme ab 13 Uhr (Übernahmezeit bei Station am Morgen des Übernahmetages anmelden)." Daher also meine Frage bzgl. telefonischer Anmeldung bei CC. Mit dem Taxi werden wir auf jeden Fall anreisen, die Frage ist nur, wann wir bei CC ankommen und ob mit oder ohne vorherige Kontaktaufnahme.

    Das Thema Telefonieren werde ich später weiter verfolgen. Die Ampere-Frage ist abschließend geklärt. Und statt Axt werden wir uns einfach fürs Erste Grillanzünder einpacken. Aber wie sieht das mit den Kreditkarten-Gebühren aus? Erheben die Anbieter dort Zusatzgebühren?  Der Einsatz unserer KK erfolgt auf jeden Fall ohne das sog. Auslandseinsatzentgelt.

    Nun noch zur Routen-Planung:

    Am besten würde uns ein Mix aus National Parks/ Provincial Parks verbunden mit den Städten Toronto, Ottawa, Québec und Montréal gefallen, dazu ein paar touristische Highlights für unsere Söhne ;) . Die Jungs kraxeln auch gerne durchs Gelände (letztes Jahr durch die Berge Österreichs) und sind vor allem sehr sportinteressiert. Wenn also das Wetter stimmt und etwas für ein leckeres Picknick im Rucksack steckt, sind sie für längere Wanderungen immer zu haben (ausgestatten natürlich mit ihren Kompakt-Kameras). Auch die ein oder andere Kanu-Tour wollen wir machen. Neben den bereits erwähnten Niagara Falls ist der CN-Tower fest eingeplant. Dazu vielleicht das Rogers Center, natürlich die ein oder andere überdimensionale Shopping-Mall, der Parc olympique in Montréal und auf jeden Fall eine Whale-watching-tour. Wenn unser Jüngster Elche und/oder Bären und/oder Wale zu sehen bekäme, wäre er hellauf begeistert! Auch auf Lagerfeuer stehen die Kids. Ob wir uns das Upper Canada Village "antun", weiß ich noch gar nicht. Eher interessieren würde wahrscheinlich der Schleusenverkehr der St. Lawrence Seaway Locks in Morrisburg oder die

    Nickelmine in Sudbury.  Vielleicht hat ja struppi  :laughing: noch ein paar Tipps zur Routen-Planung für uns !?!

    Vor allem wollen wir keine feste Route "abarbeiten", sondern so gut es geht flexibel bleiben. Also wenn es irgendwo besonders schön ist, einfach noch einen Tag bleiben und dann eben etwas anderes streichen. Sonst artet unser Urlaub nur in Stress aus...

    Ich werde jetzt mal abchecken, ob wir deinem Vorschlag folgend von den N.Falls aus in Richtung Kingston fahren (mit Thousand Islands Bootstour - reicht hier die 1-stündige Fahrt oder besser 2 1/2 Std.?) und den Algonquin Park für den Schluss aufheben (wobei das in unserem Fall auch wieder ein Wochenende wäre, da Abreise in Toronto am 29.7. = Montag), oder aber  einen Schlenker nach Sudbury machen (vorher evtl. ein Abstecher  zum Bruce Peninsula N.P. ?) und dann ab Sonntag Nachmittag bzw. Montag in den Algonquin P.P. fahren.

    Und wenn es uns in Ostkanada so gut gefällt, ist es ja nicht ausgeschlossen, dass wir irgendwann mal mit dem Womo durch den Westen des Landes touren. Am liebsten natürlich in der Nebensaison, aber dann geht´s halt nur ohne die Kids. Also erst in ein paar Jahren. Vorher stehen dann noch ein paar andere Reiseziele auf meiner Wunschliste (z.B. Portugal, Korsika).

    Also dann schönen Rest-Sonntag noch!

    Grüße

    Leupi

  • harryhh
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    geschrieben 1370198319000

    Hallo Leupi,

    um zunächst die Frage mit den Zusatzgebühren für die KK zu klären:

    Nein, ob Supermarkt oder Tankstelle, Restaurant oder Hotel - denen ist es wie überall im Ausland egal, was für eine KK sie durch das Lesegerät ziehen.

    Was die Übernahme anbelangt, kann ich Dir eigentlich nur sagen, daß es wohl besser ist, wenn Du für Dich entscheidest, was Du für richtig hältst und evtl. doch auf Deinen ersten Plan zurückgreifst, für den Tag der Übernahme einen CG im Bereich Toronto ins Auge zu fassen.

    Eine Axt würde ich trotzdem kaufen, denn irgendwie muß man das Holz kleinkriegen. Grillanzünder entfachen halt mal nicht das Großfeuer, das nötig wäre, einen Scheit mit dem Durchmesser von Schwarzeneggers Oberschenkeln zum Brennen zu bringen.

    Aber auch hier würde ich sagen: Das Beste ist, Ihr macht es so, wie Ihr es für gut und richtig haltet.

    Die Frage, welche Dauer der Bootstour durch die Thousand Islands besser ist, kann man wirklich nicht beantworten, da es vom eigenen Empfinden abhängt. 

    Du möchtest schon ein wenig zu einer möglichen Routenplanung erfahren, aber Ihr möchtet überaus flexibel unterwegs sein (was ja in Ordnung ist) und auch mal etwas von der Liste streichen.

    Bedenke bitte, daß wir hier in unserer Freizeit schreiben. Und um ganz ehrlich zu sein, finde ich es ein wenig vermessen, um routenplanerische Tipps zu bitten, auf daß man ein breites Auswahlspektrum dargeboten bekommt, das aber noch dem Aussortierungsprozeß unterzogen werden könnte.

    Ich wünsch Dir viel Glück, daß Struppi da einen etwas längeren Geduldsfaden hat als ich und sich darauf einläßt.

    Mein persönlicher Ratschlag wäre, sich intensiv in entsprechende Reiseführer einzulesen und dort anzumarkern, wohin man möchte.

    Ich wünsch Dir und Deiner Familie einen wirklich schönen Urlaub!

    Gruß

    Harry

  • Leuppert
    Dabei seit: 1276819200000
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    geschrieben 1370211734000

    Uups - lieber Harry, falls ich dich verärgert habe: das war echt nicht meine Absicht! :disappointed:

    Ich liebe es, Reisen zu planen und vorzubereiten, und meine Routenplanung habe ich bislang immer vollständig alleine gemacht (natürlich in Absprache mit der Family). Nur habe ich gemerkt, dass du und auch andere hier schon viele Erfahrungen bei diversen Kanada-Reisen gesammelt habt, so dass man hier noch so eine Art "Geheimtipp" bekommen kann oder aber einen guten "Lasst-es-bloß-bleiben"-Ratschlag (z.B.: "Auf der 2 1/2 Std-Inseltour sieht man auch nur dieselben Inseln wie bei 1 Std", "lange Besucherschlangen, aber nur ein Loch im Boden" o.Ä.). Vielleicht kann auch der ein oder andere Reinfall verhindert werden.

    Bzgl. der Routenplanung: 

    Ein breites Auswahlspektrum an Sehenswürdigkeiten bietet mir in der Tat mein Reiseführer (bereits gelb vollgemarkert!), aber doch leider immer sehr sachlich und ohne persönliche Note. Gerade das hat mich hier im Forum begeistert. Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass man sich auf Land, Leute und Wetter einlassen muss und  nicht einfach nur alles der Reihe nach "abspulen" sollte, um hinterher erzählen zu können nach dem Motto: "ich habe das, das das und das gesehen!"

    Ich werde eine grobe Route ausarbeiten, aber auch auf Plan B zurückgreifen, wenn erforderlich. In meinen Augen wäre es vermessen, hier einen komplett durchgeplanten 3-Wochen-Tripp zu erfragen (auch so etwas in der Art habe ich hier schon entdeckt!) -  da ginge mir zu viel Vorfreude verloren! Und der Hinweis auf Anregungen bzgl. der Routenplanung kam schließlich hier im Forum....

    Auch ich schreibe in meiner Freizeit, habe aber viel Spaß beim Austausch mit Gleichgesinnten und freue mich über jede Antwort!

    Nach unserer Rückkehr wird es auch eine Rückmeldung geben. Bleibt abzuwarten, von welchen Erlebnissen (positiv oder negativ) ich zu berichten habe.

    In diesem Sinne

    nochmals vielen Dank, und nichts für Ungut!

    Leupi

  • karlkraus
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    geschrieben 1370254139000

    Hallo Leupi,

    dann komme ich einmal mit einem "Lasst-es-bloß-bleiben"-Ratschlag aus der Deckung.

    Toronto (+ Niagara) - Tadoussac und retour halte ich für drei Wochen schon für ambitioniert. Wir würden für die einfache Strecke in etwa diese Zeit verbrauchen und dabei keine der großen Städte ansteuern.

    Das heisst, für die Bruce Peninsula und Sudbury bleibt keine Zeit! Die Anfahrt zur Bruce Peninsula zieht sich von den Niagara-Fällen doch schon sehr. Dann möchte man ja vor Ort auch etwas unternehmen. Also 2-3 Nächte sind dann schon Minimum. Alleine für den lohnenswerten Ausflug nach Flowerpot Island kann man einen ganzen Tag verplanen. Dann käme die Fährfahrt nach Manitoulin Island. Auch auf dieser Insel gibt es nette Ecken, die der Entdeckung harren. Für Sudbury würde ich keine Minute verschwenden. Schon bei der Anfahrt auf die Stadt stinkt es gewaltig. Ob man dann wirklich Lust auf die Nickel Mine hat?!?

    Dann könnte es weiter gehen zum Killarney PP. Auch hier zieht sich die Anreise gewaltig. Besonders die kurvige, hügelige 637 lässt keine hohen Geschwindigkeiten zu, ganz abgesehen davon, dass man ja auch etwas von der Landschaft mitbekommen möchte. Der Killarney PP ist landschaftlich ein echtes Highlight, die Wanderungen sehr reizvoll mit interessanten Kletterpassagen. Bären und Elche haben wir in diesem Park reichlich entlang der Straße gesehen - allerdings im Juni. Im Juli kann das ganz anders aussehen.

    Nun könnte es weiter zum Algonquin gehen. Inkl. 2 Nächten im Algonquin hättet Ihr jetzt schon mit 2 N Toronto, 2 N Niagara, 2 N Bruce und 2 N Killarney 10 Nächte verbraucht, seid dabei mehr gehetzt, denn gereist (Mindestens Bruce, Killarney und Algonquin würden mit je 3 Nächten deutlich sinnvoller angefahren werden) und hättet nun noch einmal so viele Tage für die Strecke bis Tadoussac und zurück. Das hat mit Urlaub in meinen Augen nicht mehr viel zu tun.

    Da Wale ja ein Hauptziel sind, kann es nur heissen: Vergesst Bruce, Killarney und Sudbury!!! Wenn Euch der Osten Kanadas gefällt, könnt Ihr ja noch zwei Mal wieder kommen. Einmal für die Bruce Strecke mit Einbindung des Point Pelee NP und einmal für Gaspé, Nova Scotia etc.

    Ach so, als wir das letzte Mal im Algonquin waren, haben wir nach 3 Nächten immer wieder verlängert und waren dann insgesamt 9 Nächte dort. Das ist sicherlich für 3-Wochen-der-ganze-Osten-Urlauber nicht darstellbar und das andere Extrem, zeigt aber, dass man unserer Meinung nach dort viel Zeit verbringen kann, ohne dass es langweilig wird.

    Gruß,

    karlkraus

    Hotel"empfehlungen" am rechten Bildrand oder in den blauen Links sind nicht von mir sondern vom Forenbetreiber! Empfehlungen von mir sind klar gekennzeichnet oder können per PN angefragt werden.
  • struppi2209
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    Zielexperte/in für: Québec Ontario
    geschrieben 1370255842000

    Hallo,

    so, da bin ich! War ein paar Tage außer Landes, nun will ich aber auch nochmal kurz meinen Senf dazu geben... ;)

    Das meiste dazu hat karlkraus freilich schon gesagt - und ich gebe ihm (mal wieder) zu hundert Prozent recht. Man unterschätzt in der Tat leicht mal die Entfernungen in Kanada, packt sich zu viel in die Planung und ist dann mächtig am Hetzen. Es gibt allerdings auch zwei unterschiedliche Charaktere: Einmal die Bummler, die an jedem Apfelbaum eine Besichtigung starten und dann die Kilometerfresser, die am liebsten durch die Landschaft fegen und sich möglichst wenig aus dem Auto raus bewegen. Und dann gibts natürlich noch 1000 Abstufungen dazwischen.

    Wenn Ihr nicht zu 100 Prozent zur zweiten Kategorie gehört, dann folgt Ihr besser dem Rat und streicht die Ausbuchtung nach Westen. Und macht Euch keine Sorgen wegen Sudbury - da habt Ihr in der Tat nix verpasst, das ist ein ziemlich ödes Industriekaff!

    Insofern würde ich dem Rat von Harry folgen und von Niagara nach einer Besichtigung von Niagara on the Lake auf dem Queen Elizabeth Way (der dann irgendwann zum Gardiner Expressway wird) zurück nach Toronto und durch die Stadt hindurch fahren. Ihr verpasst da wirklich nicht viel, es sei denn, Ihr steht auf Ballungsräume, in denen eine Stadt nahtlos in die andere übergeht... Dann weiter auf der 401 nach Osten und bei Brighton dann abfahren, in Richtung Prince Edward Island (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Provinz!!). Dort gibt's die größten Süßwasser-Dünen der Welt und der Loyalist Parkway (benannt nach den Loyalisten, die dort eine Hochburg hatten) führt Euch weiter bis nach Kingston. Ich finde die Strecke immer wieder hübsch - ist aber natürlich Geschmacksache. Es ist halt eher Bauernland - mit Wildnis und "Kanada-Feeling" hat's nicht all zu viel zu tun.

    1000 Islands habt Ihr ja schon im Programm, und ich würde auch das Upper Canada Village nicht links liegen lassen. Was die Kanadier so an "living history" veranstalten, ist schon sehr sehenswert. Ich bin in Louisburg schon in einer "Hafenpinte" in eine "Rauferei" unter Seeleuten geraten und in Barkerville soll's ab und an sogar "Schießereien" geben... ;) Jedenfalls sind in den liebevoll hergerichteten Häusern und Werkstätten überall "Bewohner" in Originalkleidung anzutreffen, die dort ihrem Tagewerk nachgehen und einem erklären, was sie dort gerade tun...

    So, zu den großen Städten brauch ich Euch ja wohl auch nicht viel zu erzählen, und danach könnt Ihr Euch dann Richtung Tadoussac durchwursteln. Es gibt da auch fast überall National- und Provincial-Parks, die Ihr mit Eurem Wohnmobil aufsuchen könnt. Einen find' ich dabei ganz besonders interessant: Der Grands Jardins hat eine Vegetation, wie sie ansonsten erst über 1000 Kilometer weiter nördlich in der Tundra vorkommt. Dort gibt's auch jede Menge Wanderwege, die Ihr durchstreifen könnt, und Campingplätze hab ich dort auch gesehen.

    Mit dem Algonquin Park würde ich dann, wie Harry schon geschrieben hat, abschließen. Dort könnt Ihr dann auch wunderbar wandern und auch Kanu fahren. Und tolle Campgrounds hab ich dort auch gesehen. Ansonsten kenn ich mich in dem Metier leider so ziemlich gar nicht aus, und ich weiß auch nicht, wo's da schöne gibt und wo nicht....

    Noch eine kleine Anmerkung zu den Nebenkosten bei den Kreditkarten: Wie Harry schon geschrieben hat, gibt's dort keinerlei Gebühren. Allerdings müsst Ihr wissen, dass auf alle Preise in Kanada noch die Sales Tax aufgeschlagen wird, die von Provinz zu Provinz unterschiedlich ausfällt. Ihr zahlt also nie den Preis, der aif dem Schildchen oder in der Speisekarte steht!

  • Leuppert
    Dabei seit: 1276819200000
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    geschrieben 1370343704000

    Hallo zusammen,

    so langsam nimmt meine Routenplanung konkretere Formen an. Auf eure Ratschläge hin werden wir jetzt von den Niagara Falls direkt Richtung Kingston düsen und die "Beule" nach Westen" weglassen (vor allem Sudbury).  Die Aussicht auf eine "Hafenschlägerei" oder eine "Schießerei"  (danke für deine anschauliche Beschreibung, struppi!) werden meine Kids bestimmt spannend finden, so dass wir wohl auch das Upper Canada Village ansteuern werden. Und auf den Hinweg nach Tadoussac kann man ja z.B. Montréal und auf dem Rückweg bei Belieben und je nach Zeitbedarf dann Québec (oder umgekehrt) einbauen.

    Im großen und ganzen möchten wir eher reisen (also die Landschaft auf uns wirken lassen) statt rasen, wobei letzteres in bestimmten Situationen wohl nicht ganz auszuschließen ist (z.B. durch die Ballungsräume, abends zum Erreichen eines vorreservierten Campgrounds etc.).

    Nach Erreichen von Tadoussac müssen wir dann die verbleibende Zeit ggf. neu einteilen.

    Für den Schluss haben wir uns den Algonquin P.P. aufgehoben und nach Möglichkeit mit mindestens 3 Tagen einkalkuliert. Dieser Park scheint ja wirklich ein Highlight zu sein!  :D

    Hoffentlich haben wir auch noch ein bisschen Zeit für einen National Park oder Provincial Park zwischen Québec und Ottawa.  Und wenn uns das alles so gut gefällt wie sich jetzt vermuten lässt und da wir eh nur einen Bruchteil sehen werden, gibt es nur eine Möglichkeit (wie karlkraus schon empfohlen hat): wiederkommen!  Und dann  Bruce, Point Pelee NP und Killarney PP bzw. Gaspé und Nova Scotia bereisen. Oder aber durch den kanadischen Westen touren...

    Übrigens vielen Dank struppi für den Hinweis auf die Sales Tax, aber das war uns bereits bewusst. Zur preislichen Orientierung kann man sich ja einen individuellen Umrechnungs-Faktor von "Kanada-Preis netto" auf Euro ermitteln.

    Gruß

    Leupi

  • struppi2209
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    Zielexperte/in für: Québec Ontario
    geschrieben 1370353195000

    Hallo,

    nun scheint Eure Route ja weitgehend zu stehen. Nur noch eine kleine Anmerkung: Ich würde Quebec auf dem Hinweg nach Tadoussac besuchen, damit Ihr das in jedem Fall mit drin habt. Im Vergleich zu Montreal finde ich des jedenfalls die deutlich schönere Stadt. Und wenn Ihr dann was streichen müsst, dann würd' ich lieber Montreal weglassen - auch wenn ich weiß, dass sicher viele hier diese Äußerung nur mit Kopfschütteln quittieren können...

    Aber das könnt Ihr dann auf einer späteren Reise immer noch besuchen, denn ich merke, dass auch bei Euch der Kanada-Virus zu wirken beginnt... :-))

  • Leuppert
    Dabei seit: 1276819200000
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    geschrieben 1370373243000

    Danke für den Hinweis!

    Und wie sieht´s aus mit Ottawa? Abgesehen von dem Status als Landeshauptstadt - lohnt sich ein Abstecher  oder lässt man sie besser "links liegen"?

    Der Kanada-Virus hat sich schon vor längerer Zeit bei mir eingenistet. Der erste Reiseführer steht schon seit KJ 2009 in meinem Regal, nur leider hat es sich bislang mit unseren Kids noch nicht machen lassen. Bei so einer weiten Reise muss schon entsprechendes Interesse vorhanden sein und es dürfen nicht ständig pubertäre Ausbrüche das Urlaubs-Feeling beeinträchtigen. Unser Großer hat das gerade hinter sich (und möchte auch gerne noch mit den "Alten" mitfahren) und der "Kleine" steckt noch nicht mittendrin... Alles in allem scheint der Zeitpunkt günstig. Und bald können mein Mann und ich dann auch in der Nebensaison (vermutlich auch in Kanada preislich günstiger) auf Tour gehen.  ;)

    Gruß

    Leupi

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