Mist, mein andere Beitrag zu "Alleine nach Kenia" ist nicht angekommen. Hier nochmal was wichtigste, was ich eigentlich geschrieben haben wollte:
Auf jeden Fall kann ich Dir sagen, daß es nie langweilig war. Habe schon am Flughafen in Mombasa die ersten gleichgesinnten getroffen, mit denen ich dann auch auf Safari war, obwohl ich nicht der besonders kontaktstarke Typ bin!
Und die Leute hier sind alle so freundlich!
Du bist hier NIE ALLEINE!
Überall wirst Du begrüßt, angesprochen etc.
Uns hat sogar ein Hotelmitarbeiter angeboten, mit ihm in sein Dorf zu kommen!
Wenn Du Dich ein wenig großzügig zeigst, findest Du hier schnell "Freunde". Als mir mal langweilig war, bin ich einfach auf die Straße gegangen und sofort sprach mich eine alte Frau an, die Kleidung verkaufte und brachte mir die ersten Worte auf Kisuaheli bei. Als ich weiterging, drückte ich ihr einen Dollar in die Hand. (ein paar Tage später erkannte sie mich wieder und "fragte ein paar Vokabeln ab") Keine zwei SChritte weiter sprach mich plötzlich ein etwas älterer Mann an, der sogar deutsch konnte. Er sagte, er arbeite im Hallerpark. Er war so nett, daß ich ihn zum Mittagessen in einem Straßenrestaurant einlud, da ich eh gerade Hunger hatte. Er wollte nichts essen und trank nur eine Cola und erzählte mir dabei alles mögliche über Land, Leute, Einheimische, Touristen, Armut etc. Er bot mir an, mir sein Dorf zu zeigen oder mich sonst überall hin zu begleiten, als eine Art Bodyguard und Aufpasser, daß mich keiner übers Ohr haut. Da ich leider für die nächsten Tage schon Pläne hatte, musste ich dankend ablehnend. Er schien absolut vertrauenswürdig. Als ich ihm bei meinem Abschied 200 Schilling in die Hand drückte, bot er mir sogar an, sich für mich von der Arbeit freuzunehmen, wann immer ich wollte, er würde es schon gemanagt kriegen. Diese 200 Schilling waren mehr, als dieser Mann am Tag verdient!! Sobald Du mit einem Einheimischen unterwegs bist, dem Du ein wenig vertraust (sagt Dir schon Dein gesunder Menschenverstand) wirst Du von allen anderen in Ruhe gelassen. Da meine deutschen Begleiter nicht so die Discogänger waren, bin ich schonmal mit der einen oder anderen offensichtlichen Prostituierten einen trinken gegangen. Sind wirklich nette Menschen und ich hatte auch sehr interessante Gespräche mit ihnen. Irgendwann kommt dann die Frage, ob sie nicht mit ins Hotelzimmer kommen sollen. Da ich auch zuhause die Freundin hatte und Aids hier ein großes Problem ist, lehnte ich ab und zog es vor, mit ihnen in der DIsco oder an der Bar zu bleiben. Hatten viel Spaß, lachten, tanzten, wurde von allen anderen in Ruhe gelassen etc. Klar war, daß ich die Getränke bezahlte und ihnen trotzdem beim Abschied ein paarhundert Schillinge in die Hand drückte.
Ich habe keine bösgesinnten Leute kennengelernt hier.
Wenn Du nur ein klein wenig gibst, hoffen die Leute hier auf eine lange Freundschaft mit Dir. Und das war bei allen so. Egal, ob Hotelangestellte, Leute von der Straße, ************* oder sonst wer - alle versuchen Deinen Urlaub so schön zu machen wie es nur geht und würden fast alles für Dich tun! Ob das nun an Dir oder Deinem Geld liegt, sei mal dahingestellt. Damit möchte ich nur sagen, daß Dir kaum einer etwas schlechtes tun würde, weil jeder hofft, daß Du lange sein Freund bleibst, ab und an mal etwas gibst (was uns in dieser Größenordnung ja auch nicht wirklich wehtut), Du nächstes Jahr wieder zu ihnen kommst oder sogar noch weiter (Geld-)Geschenke von Deutschland aus machst. Ich habe heute schon die ersten E-Mails von meinen neuen "Freunden" aus Kenia bekommen! Total nett! Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit ihnen.
Wenn Du noch mehr wissen willst, zögere nicht, mir zu schreiben. Vielleicht schreibe ich morgen mal einen kompletten Urlaubsbericht, wenn nix dazwischen kommt!
Liebe Grüße
Thorsten