Hola Holzmichel,
ich persönlich denke, dass es aufgrund einer "Mischung" von verschiedenen Gegebenheiten so ist, dass Kuba trotz der teilweise sehr schlechten Zustände zu den sichersten (3.-Welt-)Reise-Ländern gehört. Zum einen spielt die Angst vor den wirklich strengen Strafen sicherlich eine Rolle, auf der anderen Seite sind die meisten Kubaner aber gebildet genug um zu wissen, dass man die Hand, die einen "füttert" nicht beißt. Kuba hat ein sehr gutes Bildungswesen und ich glaube, dass es kaum ein Land gibt, in dem es so viele studierte und hochqualifizierte Zimmermädchen, Reiseführer oder Kellner gibt. Sie arbeiten eben nur nicht als z. B. Arzt oder Lehrer, weil die Bezahlung in der Tourismusbranche um ein vielfaches besser ist und es oft keine Jobs in ihrem Beruf gibt. Nur das Trinkgeld eines einzelnen, ernährt meist eine vielköpfige Familie. Zudem besitzen die Kubaner einen sehr eigenen Stolz, der es ihnen nicht gewährt schwere Verbrechen aus "niederen Beweggründen" zu begehen. Manche mögen ggf. auch noch als Grund für die relativ geringe Kriminalität die gesetzliche Wohnungsregelung (Du wirst auf Kuba keine Slums finden - aber die Wohnungen sind meist in einem erbärmlichen Zustand) nennen und/oder die sog. "Libreta", durch die jeder Kubaner ein Recht auf die nötigsten Grundnahrungsmittel hat. Aber da klaffen Theorie und Praxis einfach zu weit auseinander, da dieses System (ähnlich der von Lebensmittelmarken) durch die Mißwirtschaft nicht (mehr) wirklich funktioniert, so dass sich die Leute was einfallen lassen, um über die Runden zu kommen - mal mehr oder weniger legal.
Aber das fällt eher unter die Kategorie "ausgebuffte Schlitzohren" und die gibt es überall. Man wird schneller über's Ohr gehauen als man gucken kann wenn man nicht aufpasst, aber das passiert oft auf "charmanten" Wege und wie Belicios es schon gepostet hat... wenn man es merkt, ist es einem oft egal - zumindest wenn es sich nur um kleinere Beträge handelt. Kleinkriminelle wie z. B. Taschendiebe sind genauso viel oder wenig unterwegs wie z. B. auf Mallorca auch und die berühmten Ausnahmen von der Regel gibt es natürlich, aber ich für mich würde behaupten, dass ich mich in Havanna deutlich sicherer fühle als ich es z. B. in New York tun würde (ich habe in einigen Wochen die Möglichkeit zum direkten Vergleich und werde mal auf mein Gefühl achten, wenn es nach Einbruch der Dunkelheit durch NY geht).
Also wie gesagt: Ich denke, dass es eben die Mischung aus Bildung, Stolz und sicher auch die Angst vor den recht harten Strafen Kuba zu einem eher sicheren Reiseland macht.
Aber wie wäre es, wenn Du Dir bei Gelegenheit selbst ein Bild davon machst? Es lohnt sich...
Saludos,