• Bernat
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    geschrieben 1424451211000

    Luxus-Yachthäfen

    Rund um die Insel gibt es Yachthäfen und Marinas, manche relativ klein (El Molinar, S'Estañol, Colonia Sant Jordi, Palma Nova, etc.), die meisten relativ gross (Palma, Arenal, Cala D'Or, Puerto Alcudia, Puerto Pollensa, Puerto Andratx, etc.). Es gibt 2 Arten von Yachthäfen: jene die der mallorquinschen Hafenbehörde unterstellt sind und von dieser Behorde verwaltet und betrieben werden, und Privatyachthäfen die mittels einer Konzession des spanisches Ministeriums für Bauwesen und Küsten privat betrieben werden.

    Von all diesen Yachthäfen und Marinas heben sich zwei besonders hervor: PUERTO PORTALS und PORT ADRIANO. Möglicherweise sind gerade diese beiden Yachthäfen die unbekanntesten aller Häfen Mallorcas. Beide liegen etwas abseits der 'Rennstrecken' und man muss absichtlich und bewusst dorthin fahren denn sonst findet man sie so gut wie nicht.

    Diese beiden Yachthäfen haben etwas gemeinsam: hier können grosse Luxusyachten anlegen, jene die gerne "Spielzeug der Millionäre" genannt werden. Beide dieser Häfen sind einen Besuch wert. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein Besuch dieser Häfen ist angesagt wenn man eine Mietwagentour entlang dem südlichen Teil des Tramuntanagebirges macht (zwischen Palma und Puerto Andratx). PUERTO PORTALS liegt in Portals Nous/Costa den Blanes (kurz vor Palma Nova, in der Nähe vom MARINELAND, etwas versteckt.). PORT ADRIANO liegt in der URBANISATION EL TORO (Santa Ponsa), auch hier etwas versteckt.  

    PUERTO PORTALS wurde vor ca. 40 Jahren von einem Deutschen gebaut. Dieser Yachthafen hat - mit Abstrichen - dem Promi-Hafen PUERTO BANUS (an der Costa del Sol) den Rang abgelaufen. Während in PUERTO BANUS Yachten vieler Araber liegen, liegen in PUERTO PORTALS Yachten vieler Deutschen, Engländer und reichen Spaniern (z. Bs. vom Präsidenten von REAL MADRID). Hier gibt es Luxus-Boutiquen und Luxus-Restaurants, die spanische Konigsfamilie kommt zum Abendessen während ihrem Sommeraufenthalt auf der Insel hier her. Die feudalsten Immobilienmakler und Yachthändler sind hier ebenfalls vertreten. Man besucht PUERTO PORTALS um zu sehen und um gesehen zu werden.

    PORT ADRIANO - eine ganz neues Projekt, noch nicht zu 100% fertiggestellt - ist auf dem besten Weg PUERTO PORTALS den Rang abzulaufen. Auch hier die Edel-Boutiquen, die besten Restaurants, das feinste vom feinen. Mit einem 'kleinen' Unterschied: hier gibt es mehr Liegeplätze für Mega-Yachten als in allen anderen Yachthäfen der Insel. Wenn hier einmal alle Liegeplätze belegt sind wird PORT ADRIANO mit Häfen wie Montecarlo oder Porto Cervo problemlos konkurrieren.

    Man muss hier zumindest einmal vorbeischauen und einen Kaffee trinken und das ganze neidlos und wertfrei betrachten ... auch wenn man nicht unbedingt Besitzer einer 100m-Yacht ist.

  • Bernat
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    geschrieben 1424515415000

    Seilbahn auf den Puig Major

    In 1934 enstand das Projekt vom “Meisterwerk der mallorquinischen Ingenieurtechnik”: eine Seilbahn von der Strasse nach Sa Calobra auf den Puig Major.

    Mit dem Ziel “eine neue Art von Tourismus zu fördern”plante der mallorquinische Ingenieur und Kulturpromoter Antoni Parietti Coll (Palma 1899 - 1979) diese Seilbahn. Parietti war - unter anderen und während seiner Tätigkeit als Strassenbauingenieur der Provinzverwaltung der Balearen – der Planer der Strassen nach Cura, nach Formentor und nach Sa Calobra.

    Die Seilbahn sollte ähnliche Eigenschaften wie die auf den Montserrat (Barcelona) haben, mit der Talstation in Cals Reis (direkt neben der Strasse nach Sa Calobra, ca. 2 Km hinter der Abfahrt von der Hauptstrasse Soller – Lluc), und eine Bergstation in über 1.400 Metern Höhe. Die geplante Gesamtstrecke belief sich auf 2.016 Meter (siehe sehr grobe Skizze) , mit einem Höhenunterschied von 715 Meter, 3 Zwischenstützen und einem Steigwinkel von 36%. Jede Gondel sollte eine Kapazität für 25 Personen plus ‘Fahrer’ haben.

    Die Seilbahn sollte den Zugang zum höchsten Berg der Insel ermöglichen (die Strasse zur Radarstation auf den Puig Major gab es damals noch nicht). In späteren Phasen sollte dann noch eine Sternwarte und ein Restaurant in der Bergstation dazu kommen. Alles sollte von einem Leuchtturm zur Orientierung des Flugverkehrs gekrönt werden. Ein Skipiste war auch vorgesehen. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 2 Millionen Peseten (eine Aktiengesellschaft wurde gegründet deren Aktien - a 500 Peseten pro Aktie - auf dem offenen Markt angeboten wurden) und wurde von der Firma Bleichord-Zueg angenommen. Parietti hatte kalkuliert dass man diese Investition mit lediglich 12.000 Besuchern in bereits einem Jahr tilgen könnte (bei mir geht diese Rechnung nicht auf??).

    Pariettis Projekt stiess allerseits auf offene Ohren. Die Presse – und nicht nur die spanische - berichtete ausgiebig darüber. Von einem “magischen Flug über die zerklüften Landschaften und atemberaubenden Klippen Mallorcas” war die Rede. Die Zeitschrift “Brisas” berichtete in ihrer Nummer XXI vom Jahr 1936 vom Beginn der Bauarbeiten.

    Das Ausbrechen des spanischen Bürgerkriegs und dem damit verbundenen Embargo vom Versand von Metallkomponenten bedeutete den Todesstoss des Projekts. Die deutsche Firma Bleichord-Zueg konnte keine Teile mehr iefern. Als man die Arbeiten nach dem Bürgerkrieg wieder aufnehmen wollte waren die Kosten so gestiegen dass das Projekt finanziell nicht mehr machbar war.

    Parietti wollte aber seine Idee der ‘Eroberung’ des höchsten Gipfels der Insel nicht aufgeben und plante eine Strasse auf den Puig Major die mittels Maut finanziert werden sollte. Auch dieses Projekt wurde verabschiedet, aber als man mit dem Bau anfangen wollte erteilte die spanische Regierung dem amerikanischen Militär die Genehmigung auf dem Puig Major eine der grössten Radarstationen des Mittelmeers zu installieren und somit war auch die öffentliche Strasse auf den Puig Major entgültig gestorben (das amerikanische Militär baute letztendlich diese Strasse, die auch heute noch für die Öffentlichkeit gesperrt ist).

    Die Betonplattform der Talstation der Seilbahn besteht übrigends auch heute noch (wenn man weiss wo und wie man sie finden kann). Um ein Haar – und durch den Bürgerkrieg – entging der Insel das grösste und spektakulärste Touristenprojekt der Geschichte Mallorcas.

    (Nein, heute ist nicht der 1. April)

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  • Bernat
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    geschrieben 1424705109000

    Fray Junípero Serra

    Der mallorquinische Franziskanermönch Fray Junípero Serra (Petra, 1713) gilt als der Entdecker Kaliforniens schlichthin. Sein Name war Miquel Josep Serra Ferrer, den er mit 16 Jahren bei seiner Ernennung zum Mönch im Kloster San Francisco in Palma in Junipero umänderte. Er wurde Religionslehrer und Philosophiedozent. In 1749 reiste er, zusammen mit anderen Franziskanern, über Malaga und Cadiz nach dem “Neuen Spanien” (das heutige Mexico). Vom Vizekönig bekommt Fray Junípero Serra die Genehmigung sich nach Sierra Gorda zu begeben um von dortaus als Missionar zu versuchen die Einheimischen zu evangelisieren.

    In 1767 beschloss König Carlos III alle Jesuiten ihres Amtes zu entheben weil sie unter Verdacht standen in der Politik mitmischen zu wollen. Die Jesuitenmissionare die sich um die Evangelisierung von dem späteren Kalifornien kümmern sollten wurden durch Franziskaner unter der Leitung von Fray Junípero Serra ersetzt. Unter der Leitung von Serra wurde erst das obere und dann das untere Kalifornien entdeckt und erschlossen. Fray Junipero Serra machte sich einen Namen nicht nur weil er die Einheimischen – unter anderem die Apachen– evangelisierte, sondern weil er ihnen allgemeines Wissen und Landwirtschaft beibrachte. Fray Junipero und seine Missionare nahmen an 4 Expeditionen als Evangelisierer und Schriftführer teil. In allen von den Expeditiones erforschten Gebieten wurden Missionen gegründet. Indianer wurden getauft, in 1773 wurde der “Brief der Indianerrechte” veröffentlicht. Während seinem Aufenthalt in Amerika war Junípero Serra verantwortlich für die Gründung von 9 Missionen, unter anderen die von San Franzisco, San Diego und San Juan Capistrano. Fray Junípero Serra verstarb in 1784 in der Mission San Carlos Borromeo (heute Monterrey), wo er auch bestattet wurde.

    Fray Junípero Serra ist der einzige Spanier dem man eine Statue im Kapitol in Washington gewidmet hat. Jeder amerikanische Bundesstaat durfte 2 Persönlichkeiten vorschlagen denen zu Ehre eine Statue im Kapitol aufgestellt wurde, und einer der gewählten von Kalifornien war Junípero Serra. In1984 wurde ihm eine Briefmarke in den USA gewidmet, in Spanien wurden ihm insgesamt 3 Briefmarken in 1963, 1984 und2013 gewidmet.

    In 1988 wurde Fray Junípero Serra von Papst Johannes Paul II seelig gesprochen. Papst Franziskus will ihn bei seinem Besuch in Amerika im Herbst 2015 heilig sprechen. Somit wird Fray Junípero Serra der einzige, heilige Mallorquiner sein.

    Aber Junípero Serra hat auch seine Gegner. Seit dem Papst Franziskus die Heiligsprechung von Fray Junípero Serra angekündigt hat haben die Indianer Kaliforniens ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Man wirft Junípero Serra vor die Einheimischen während der Evangelisierung gezwungen zu haben ihre traditionelle Kleidung abzulegen, ihre Sprache, Ernährung und Bräuche aufzugeben und sie den aus Europa importierten Krankheiten ausgesetzt zu haben. Von den 310.000 Einheimischen in 1769 hätten 100 Jahre später lediglich 1/6 überlebt.

    Für die Amerikaner, vor allem die Kalifornier, hat das Dorf Petra, dank Fray Junípero Serra, eine besondere Bedeutung. In seinem Geburtshaus befindet sich ein ihm gewidmetes Museum.

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    geschrieben 1424980172000

    Palma oder Palma de Mallorca?

    Die Hauptstadt der Balearen hiess früher "Palma de Mallorca". Vor einigen Jahren beschloss der Gemeinderat den Namen der Stadt in schlicht "Palma" umzuändern .... nur um dann in 2011 wieder zum offiziellen "Palma de Mallorca" zurückzukehren.  

    Was ich von diesem Namenswechsel halte schrieb ich beim letzten Namenswechsel in einem Gastkomentar im MALLORCA MAGAZIN. Hier der Link zu diesem Komentar:

    Palma oder Palma de Mallorca?

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    geschrieben 1425077699000

    Höhlen

    Dass Mallorca einige Höhlen hat ist jedem bekannt. Die bekanntesten sind die CUEVAS DEL DRACH (Drachenhöhlen) in Porto Cristo, mit einem der grössten, unterirdischen Seen der Welt. Ebenfalls in Porto Cristo sind die CUEVAS DELS HAMS. Des weiteren gibt es die CUEVAS DE ARTÁ (in Artá ), die CUEVAS DE CAMPANET (in Campanet) und die CUEVAS DE GÉNOVA (in der Nähe von Palma, die kleinsten der Höhlen Mallorcas). Alle genannten Höhlen sind touristisch erschlossen und besuchbar. Die bekanntesten sind zweifelsohne die Drachenhöhlen.

    Was die wenigsten wissen (auch viele Mallorquiener nicht) ist, dass sich die grössten und – angeblich – archäologisch am wichtigsten Höhlen der Insel in PAS DE VALLGORNERA (Gemeinde Llucmajor, in der Nähe von Cala Pi) befinden (Höhlen Es Pas de Vallgornera, Bilder).

    Die Höhlen von Es Pas de Vallornera die erst in 1968 entdeckt wurden, erstrecken sich über mehr als unglaubliche 67 Kilometer von Galerien und Labyrinthen, davon ca. 10 Km unter Wasser. Der Eingang befindet sich 22 M ünN und etwa 400 Meter vom Ufer entfernt. Sie sind touristisch nicht erschlossen und somit für die Öffentlichkeit nicht zugängig. Entdeckt wurden sie rein zufällig als man beim Bau des Hotels ES PAS eine Sickergrube ausgraben wollte und plötzlich in einer unterirdischen Galerie landete. Nach diesem unerwarteten Ereignis zog man mallorquinische Speleologen dazu um die Höhlen zu erforschen. Einige Jahre später bat der Eigner des Hotels belgische Speleologen der “Groupe Spéléo Namur-Ciney” um Hilfe mit dem Zie festzustellen ob man diese Höhlen für touristische Zwecke nutzen könne. Das war durch die Gegebenheiten dieser Höhlen leider nicht der Fall, aber man nutzte die Gelegenheit um die ersten, topographischen Pläne der Höhlen anzufertigen.

    Ab 1994 wurden die Höhlen von den mallorquinischen Speleologen Miguel Ángel Barceló und Pedro Riera weiter erforscht. Viele neue Galerien und Labyrinthe wurden entdeckt. Die Pläne der Höhlen wurden von der “Grup Espeleológic de Llubí” aktualisiert. Weitere wichtige Entdeckungen machte man ab 2004. Man stiess auf eine zweite Ebene der Höhle: eine auf dem Niveau des Grundwassers (teilweise unter Wasser), die andere zwischen 8 und 11 Meter über dem Grundwasserspiegel. Viele hohe “Säale” wurden entdeckt, genau so wie neue Abzweigungen und spektakuläre Steinformationen. Seitdem wurde die Erforschung der Höhlen verstärkt und hat bis zum heutigen Tag nicht aufgehört. Speleologische Taucher wurden dazugezogen, die neuen Entdeckungen häufen sich.

    Der Ursprung der Höhlen stammt aus dem Miozän. Das Miozän begann vor ca. 23,03 Millionen Jahre und endete vor ca. 5,3 Mlllionen Jahre.

    Es ist möglicherweise nur eine Frage der Zeit bis auch diese Höhlen touristisch erschlossen und zum Eintritt freigegeben werden.

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