Vermittlung von Reiseversicherungen im Reisebüro
Reisebüros sind Vermittler von Versicherungen. Als solche sind sie nicht für den Inhalt (Bedingungen) oder Entscheidungen verantwortlich oder können diese beeinflussen.
Reisebüros sind aufgrund von EU-weiten Bestimmungen verpflichtet, Kunden auf die Möglichkeit eines Abschlusses einer Reisestornoversicherung im Fall einer Erkrankung oder Unfall aus der /dem eine Reiseunfähigkeit resultiert, hinzuweisen.
Ob die beim Abschluss einer Reiseversicherung anfallende Provision "Anreiz" oder nicht sein mag, lasse ich dahin gestellt. Bei manchen Flug- oder Bahntickets verdient ein Reisebüro auch nicht mehr.
Was mich schon aber immer etwas wurmt, ist der Vorwurf, man hätte schon von einem Reisebüro erwartet, dass es ein perfekter Versicherungsfachmann ist und über alle am Markt befindlichen Produkte detailliert bescheid weiß (Stichwort: Jahresversicherung).
Wir sind im Reisebüro sehr wohl gut über die gängigen Reiseversicherungsprodukte informiert. Aber zu 95 % fragten die Kunden nur nach der günstigsten Versicherung für den einen Urlaub. Gut, jetzt ist da ein Stammkunde, der mehrere Reisen pro Jahr macht und der wurde nicht hingewiesen, dass es eine Jahresversicherung gibt. Naiv zurückgefragt: und? dann frage ich halt mal von mir aus, ob es da keine günstigere Möglichkeit gibt.
Ja, ich weiß - Reisebüros und die Servicewüste ... Aber wer fragt hat eindeutig mehr vom Leben. Wenn ich ein Problem oder eine Frage habe, dann stelle ich sie. Braucht es da immer erst eine Frage vom anderen?
Es gibt Sportgepäck-, Fotoausrüstung-, Reisestorno-, Reiseabbruch-, Reisestorno- und Reiseabbruch-, Komplett-Schutz, Reiseschutz-, Bus-, Bahn-, Selbstfahrer-, Jahres-Reise-Schutz-, Jahres-Reise-Komplettschutz-Versicherungen; bei der letzten unterscheidet man zwischen Business und Urlaub, wobei bei ersterer unterschieden wird zwischen Classic, Plus und Executive und bei zweiterer zwischen Classic und Plus - und das von einem einzigen Anbieter (es gibt aber mehrere Anbieter...).
Macht es wirklich Sinn, wenn da Fam. Meier in Vorfreude auf ihren Urlaub nicht mit dem für ihren Urlaub passenden Produkt bedient wird, sondern sich eine Abhandlung über mögliche Versicherungen anhören muss?
Und als letztes zum Thema: Reisebüros als Versicherungsfachleute
Es ist weder deren Aufgabe noch gesetzliche Pflicht, Versicherungsfachmann oder -frau zu sein - denn dazu sind ja die Erbringer der Leistungen, nämlich die Versicherungen da!
Aber jedes Mal, wenn ich einen Kunden gebeten hatte, ob seiner speziellen Frage, doch die Versicherung selbst anzurufen, meinte dieser, ich soll es machen (wegen dem Servicegedanken und so, gell ). So, nun stehe ich zwischen zwei Sesseln: da redet der Kunde auf mich ein und erklärt mir seine Sache - am anderen Ohr der Mitarbeiter der Versicherung, der mir erklärt, wenn das wirklich so ist, dann ist die Sache so und so. Aufgelegt, Fall tritt ein, prompt meint dann der Kunde - ICH hätte ihm aber was anderes gesagt und macht seine Ohrwaschln zu, wenn ich in daran erinnere, dass das die VERSICHERUNG gesagt hat...
Wir kommen also dem Grundproblem schon recht nahe, wenn ich jetzt behaupte, dass Kunden lieber den Vermittler - Reisebüro - in die Mangel nehmen möchten (oder gar beschimpfen und bedrohen ) als sich mit dem EIGENTLICHEN Verantwortlichen auseinander zusetzen (die Servicewüste lässt grüßen, gell!).
Wenn ich eine spezielle Frage habe, die mir sehr wichtig ist, dann greife ich - altmodisch: zum Telefonhörer, neumodisch: zum Handy und frage genau nach, notiere mir den Namen des Sachbearbeiters, Datum und Uhrzeit. Dann gibt es nichts an der Aussage zu rütteln.
meint
Peter