• ADEgi
    Dabei seit: 1180828800000
    Beiträge: 4324
    geschrieben 1228569107000

    Hallo,

    das Problem bei der Sache ist ja auch, daß das Ganze immer durch mehrere Hände geht. Der Ablauf ist ja folgender:

    Das Hotel informiert die Agentur vor Ort. Diese informiert den Veranstalter. Dieser informiert das Reisebüro (eventuell auch den Kunden direkt). Dieses informiert dann den Kunden.

    So kann es, wenn nur ein kleiner Fehler in der Informationskette auftaucht sein, daß die Information nicht, oder nicht rechtzeitig beim Kunden landet. Sei es ein Fax kam nicht an, eine Mail wurde versehenlich gelöscht, oder ist in einem Spam Ordner gelandet. Ein Mensch versäumt ganz einfach die Weitergabe und, und, und....

    So ist es also durchaus möglich, daß ein Veranstalter von der Schließung weiß, ein anderer aber nicht.

    Dann erst kommen wir noch zu dem Faktor Absicht. Seien es kriminelle Reiseleiter, untätige Agenturen, bewusst falsche Auskünfte aus wirtschaftlichen Nöten, bewusste Fehlinformationen unliebsamer Konkurrenten u.s.w.

    Das einzig Richtige ist, daß man nie wirklich erfahren wird, woran es hapert. Denn der Hotelier wird nicht eingestehen, daß er es versäumt hat eine Agentur zu informieren, diese wird nicht bestätigen, daß sie es war, die die Info verschlampt hat und der Veranstlater wird auch nicht zugeben, daß es seine Schuld war. Der Einzige, dem man ein Verschulden noch am ehesten nachweisen kann, wäre das Reisebüro, doch selbst das wird schwierig werden.

    Somit wird die Sache eine unendliche Geschichte in der immer der Andere Schuld ist. Nun fragt man sich warum. Mein Verdacht ist es, daß es unter anderem auch daran liegen könnte, daß wir das Ganze im Reiserecht diskutieren...... ;)

    Denn wie in fast allen Branchen ist es auch in der Reisebranche so, daß keiner mehr einen Fehler zugeben darf, will, oder kann, weil er spätestens dann rechtliche Probleme bekommt und schon alleine dei Versicherungen darauf drängen erst einmal nichts zuzugeben.

    Kundenrechte sind schön und gut. Sie sind auch nötig um den schwarzen Schafen Einhalt zu gebieten. Wenn aber die exzessive Inanspruchnahme dazu führt, daß keiner mehr bereit ist Fehler zuzugeben, dann leiden wieder alle darunter.

    Den Effekt kennen wir alle. Denn das ist dann der, der im Eingangstread und danach beschrieben wird.

    Gruß

    Berthold

  • gabriela_maier
    Dabei seit: 1224374400000
    Beiträge: 1705
    gesperrt
    geschrieben 1228752159000

    Niemand wird ernsthaft bestreiten, das es -wo Menschen arbeiten- Fehler gibt, sie gegeben hat und es sie auch in Zukunft leider immer geben wird. Einen Fehler zu verzeihen fällt deswegen auch den meisten Menschen nicht schwer. Das Problem der kurzfristigen Schliessungen im Winter ( oder Überbuchungen im Somer ) ist aber kein von einzelnen Personen verursachter Systemfehler, sondern hat -das zeigt die Vergangenheit- Methode, die auf wirtschaftlichen Fakten beruhen. Und deswegen ist die Frage erlaubt: wem nützt das ? Ganz sicher nicht den Reisenden !

    Die Aufzählung der von ADEGi genannten möglichen Fehlerquellen sind als Ursache im Einzelfall nicht auszuschliessen, gehen aber in der Beurteilung der Gesamtsituation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der Realität vorbei. Noch einmal die rhetorische Frage: wem würde sofortige Ehrlickeit was nützen, ausser den Reisenden ?

    In Bezug auf die Beurteilung des Reisejahres 2009 ist sicher die Ausage eines Hotel-Managers nicht repräsentativ. Das hat ja auch niemand behauptet. Der Tourismus in der Türkei hat eine grosse wirtschaftliche Bedeutung für das Land. Es gibt dort auch Zirkel und Gremien, in denen man sich austauscht, und deswegen ist auch eine solche Einzelmeinung nicht ohne background. Da müssen z.T. riesige Investitionen überlegt werden, egal ob Neubauten oder Totalrenovierungen. Der Markt gibt den Hotelanlagen nur ein konkurrenzfähiges Zeitfenster von maximal 5 Jahren. Da muss man sich rechtzeitig Gedanken über die eigene Zukunft machen.

    Die Tourismusbranche darf doch nicht ernsthaft glauben, das sie aus der jetzigen wirtschaftlichen Krise ungerupft rauskommen wird. Ganz im Gegenteil, es ist eher wahrscheinlicher, das sich die Krise noch auf mehrere Jahre erstreckt. Keine Regierung in Deutschland wird der Tourismusbranche im Gegensatz zu den Banken oder der Autoindustrie Suventionen egal welcher Art gewähren, weil die Wertschöpfung im Tourismus zum grössten Teil nicht in Deutschland Arbeitsplätze sichert, sondern im Ausland.

    Ich kenne die Buchungszahlen der Branche nicht, könnte mir aber vorstellen, das es einen erheblichen Bruch in den letzten 4-6 Wochen gegeben hat. Nach Erscheinen der Kataloge haben sich erstmal die eingedeckt, die wegen des festgelegten Zeitrahmens und ihrer Fixierung auf ein Ziel plus des Frühbucherrabattes Sicherheit verschaffen wollten. Der Einzelhandel kann bisher keine Einbussungen im Weihnachtsgeschäft feststellen. Das ist aus unseren Emotionen zu Weihnachten nachvollziehbar, aber der Kassensturz wird dann im neuen Jahr gemacht. Bleibt noch Geld für den Urlaub über oder nicht ? Kommt dann der Katzenjammer ?

    Deswegen ist die abwartende Haltung des Hotelmanagers berechtigt, wenn er erst eine Prognose für 2009 frühestens nach den Buchungszahlen Ende Januar wagen will. Soweit ich weiss, waren die Wochen nach Weihnachten immer für gute Zahlen im Gewerbe bekannt.

    Euphorische Stimmung bei der Preisfindung der Branche in diesem Sommer für das nächste Jahr ?

    Die Arbeitslosenzahlen waren stark zurückgegangen, man sprach von 1 Million neuer Arbeitsplätze, die Gewerkschaften erkämpften Lohn- und Gehaltssteigerungen von bis zu 5%, gute Nachrichten für die Rentner, auch sie sollten spürbar mehr Geld erhalten, Deutschland hatte eine ( fast ) gute Fussballeuropameisterschaft gespielt, China sprach mit Taiwan, Nordkorea mit Südkorea, die Amerikaner wollen bald aus dem Irak abziehen, George "dabbeljuh" Busch wird ab November nicht mehr Präsident der USA sein, Bayern München ist deutscher Meister ( na ja, das sehen sicher nicht alle als gute Nachricht an, darf aber als Zeichen der Normalität in dieser Aufzählung sein ), der Ölpreis ist hoch ( aber Heizöl kaufen wir ja eh erst im Winter ), und bestimmt habe ich sicher noch einiges Wichtige vergessen.

    Wann, wenn nicht jetzt, sollen sich die Beteiligten in der Reisebranche einen guten Schluck aus der Pulle gönnen ? Ist doch völlig normal und wirtschaftlich absolut korrekt, denn jeder will seinen Anteil haben.

    Gruss Gabrie

  • CaptainJarek
    Dabei seit: 1178755200000
    Beiträge: 1935
    geschrieben 1228757916000

    @gabriela_maier sagte:

    Die Tourismusbranche darf doch nicht ernsthaft glauben, das sie aus der jetzigen wirtschaftlichen Krise ungerupft rauskommen wird. Ganz im Gegenteil, es ist eher wahrscheinlicher, das sich die Krise noch auf mehrere Jahre erstreckt. Keine Regierung in Deutschland wird der Tourismusbranche im Gegensatz zu den Banken oder der Autoindustrie Suventionen egal welcher Art gewähren, weil die Wertschöpfung im Tourismus zum grössten Teil nicht in Deutschland Arbeitsplätze sichert, sondern im Ausland.

    Das ständige Gejammer hier in Deutschland geht mir auf den Zeiger. Immer soll alles schlecht sein und wir haben das Kreuz der gesamten Welt zu tragen. Manchmal kommt´s mir echt so vor. Das ist Jammern auf ganz hohem Niveau möchte ich meinen.

    Wenn ich mir die Buchungszahlen in meinem Büro angucke, dann ist von einer wirtschaftlichen Krise nix zu spüren! Es sind mehr Reisen verkauft worden als im Vorjahreszeitraum, der Durchschnittsreisepreis pro Pax ist deutlich höher als wegen der Preissteigerungen zu erwarten gewesen wäre ( d.h. es gibt einen Trend zu immer höherwertigerem und somit auch teurem Urlaub! ).

    Und auch wenn ich mal Samstags oder Sonntags einkaufen gehe sehe ich nix von wirtschaftlicher Krise und "Volksarmut". Die Leute geben das Geld mit beiden Händen aus!!!

    Übrigens: Die Tourismusindustrie hat in Deutschland sicherlich einen starken Outgoing-Einschlag. Trotzdem zählt sie zu den Top 10 Branchen in der BRD und erzielt nach einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) geschätzt schlappe 57 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung. Damit hätte der Tourismus einen Anteil von 3,2 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Die direkten und indirekten volkswirtschaftlichen Effekte des Tourismus schätzt die GWS sogar auf 157 Milliarden Euro.

    Das sichert schätzungsweise rund 2,8 Millionen ( !!! ) Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen der Volkswirtschaft. Die Tourismusunternehmen stellten im Jahr 2006 115.000 Ausbildungsplätze. ( Nur mal nebenbei gesagt. )

    Noch Fragen bzgl. der Wichtigkeit dieser Branche? ;)

    Viele Grüße.

    Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele; Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist´s! Reise, Reise! ( Wilhelm Busch )
  • Rollison
    Dabei seit: 1169078400000
    Beiträge: 139
    geschrieben 1228760927000

    @captain

    Wenn ich Samstags (Sonntags eher selten!!) einkaufen gehe, sehe ich auch Leute, die Geld ausgeben. Für Leute, die wenig/ keins haben, macht es ja auch wenig Sinn dieses mit "beiden Händen" auszugeben.

    Und wenn sich höherpreisige Reisen besser verkaufen, kann das ja auch ein Indiz dafür sein, dass eben die Leute mit geringem Einkommen auf ganz auf Urlaub verzichten (müssen).

  • CaptainJarek
    Dabei seit: 1178755200000
    Beiträge: 1935
    geschrieben 1228762189000

    Mir ist schon bewußt, dass sich die meisten Hartz IV Empfänger, Zeitarbeiter etc. heutzutage nur schwerlich einen Urlaub leisten können.

    Aber es ist keine Erfindung der Neuzeit, dass es so ist. Diese "Schicht" ( böses Wort, ich weiß ) unsere Gesellschaft hat das auch vor 10 Jahren nicht machen können, auch vor 30 Jahren nicht und auch vor 100 Jahren nicht.

    Aber ganz ehrlich: Soll ja nicht mein Problem sein, ich kann das nicht ändern.

    Sonntags übrigens deswegen, weil ja in der Adventszeit ständig irgendwo verkaufsoffen ist. ;)

    Viele Grüße.

    Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele; Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist´s! Reise, Reise! ( Wilhelm Busch )
  • Rollison
    Dabei seit: 1169078400000
    Beiträge: 139
    geschrieben 1228762841000

    @ captain

    Recht hast du -diese "Schicht" hat sich das noch nie leisten können. Ist nur so, dass diese Gruppe immer größer wird...d.h. die sog Mittelschicht immer stärker in Gefahr ist, "abzurutschen".

    Damit solls auch gut sein mit der Sozialkritik.

    Viel Spaß bei den Sonntagseinkäufen in der grausigen Adventszeit. ;)

  • gabriela_maier
    Dabei seit: 1224374400000
    Beiträge: 1705
    gesperrt
    geschrieben 1228762922000

    Wusste ich doch, natürlich was vergessen bei meiner Auflistung der Gründe für die Euphorie der Branche im Sommer:

    1.) manche Experten sagten zum Jahresende dem Dax ca. 8.000 Punkte voraus

    2.) Josef Ackermann erklärte die Bankenkrise im Sommer für nahezu ausgestanden und beendet ( danke, Herr Ackermann, dachte Sie wären ein ehrlicher Mensch und habe deswegen Aktien Ihres Hauses nachgekauft: war keine gute Idee !!! )

    PS:

    Deutschlands 2. oder 3. liebstes Hobby meldet ca. 15% Umsatzrückgang in den letzten Wochen ( Lotto spielen !! )

    Gruss Gabriela

  • Günter/HolidayCheck
    Dabei seit: 1092268800000
    Beiträge: 25378
    Administrator Zielexperte/in für: Fuerteventura
    geschrieben 1228763160000

    Ich denk mal, ganz einfach gesagt- wer keinen Einblick in die Buchungszahlen und die Branche hat,sollte hier nicht versuchen das zu ersetzen. Ellenlange -und ständig sich auch inhaltlich wiederholende Beiträge mit ach so düsteren Betrachtungen ersetzen kein Fachwissen und keine Kenntnis des Marktes. Kein Mensch verlangt hier, dass das so sein soll. Allerdings sollte man es dann auch nicht versuchen, sich etwas zusammen zu reimen!

    Und noch eines: Ein Hotelier in der Türkei ist abhängig von den Reiseveranstaltern in

    Deutschland und aus anderen Ländern, nicht umgekehrt!

    Immer noch zahlen sich Hotels in der Türkei in rund acht bis zehn Jahren völlig ab. Und die wenigsten Hoteliers, auch viele Ketten nicht, sind Eigentümer der Anlagen. Die gehören zu Kapitalanlagegesellschaften und sind gemietet! Insoweit interessiert den Hotelier eigentlich nur die Pacht, die er zu zahlen hat. Die Investitionen sind damit Sache des Eigentümers.

    Die ist oft immens hoch- und man darf sich eigentlich nur wundern, wie gut die Jungs damit fertig werden...

    Das Thema "Zeitfenster 5 Jahre ..."verstehe ich überhaupt nicht und kann damit nichts anfangen!

    Lassen wir hier besser die Fakten sprechen und diskutieren keine unbelegten Vermutungen oder schwammig düsteren Befürchtungen...Und schon gar nicht in ständigen Wiederholungs-Schleifen.

    Ich denke, Captain und ADEgi haben viele Dinge exakt auf den Punkt gebracht, ich selbst versuche auch, hier input zu geben.

  • curiosus
    Dabei seit: 1469923200000
    Beiträge: 53003
    gesperrt
    geschrieben 1228763217000

    ...was hat Bankenkrise, Lotto oder DAX mit Reisen zu tun? :frowning:

    Ich nutze keines von denen um zu verreisen... ;)

  • gabriela_maier
    Dabei seit: 1224374400000
    Beiträge: 1705
    gesperrt
    geschrieben 1228763602000

    @ curiosus:

    für alles braucht man Geld ! Nur Jesus konte mit ein paar Fischen und 5 Laib Brot 5000 Leute speisen. Ansonsten muss jeder Prioritäten setzen, denn der Normalbürger kann seinen Euro nur einmal ausgeben !

    @ günter:

    das 5 Jahreszeitfenster bezifferte so der Manager des Clubs, ich kann das nicht beurteilen, habe es nur zitiert.

    Gruss Gabriela

Antworten
Thema gesperrt
Interner Fehler.

Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!